Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing

BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing

Titel: BY704 - Der Rächer aus Sing-Sing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rächer aus Sing-Sing
Vom Netzwerk:
heißen Sie wirklich?« wandte er sich an mich.
    »Cotton«, sagte ich. Nachdem sie ohnehin wußten, daß ich G-man war, bestand kein Grund mehr, meinen Namen zu verschweigen.
    »Also gut. Mr. Cotton hat mit Sicherheit nicht gewußt, daß wir in Little Bens Wohnung auftauchen würden. Er hat uns dort nicht erwartet, daran gibt es keinen Zweifel. Wenn also jemand das FBI auf dem Hals hat, dann sind es Little Ben und seine Clique. Und das kann uns nur recht sein. Jedenfalls weiß kein Mensch, daß Cotton hier ist.«
    »Aber sie werden nach ihm suchen«, wandte der Blonde ein.
    »Das werden sie. Deshalb müssen wir unser Unternehmen beschleunigen. Hat er vorhin mit irgend jemand gesprochen oder telefoniert, Cooky?«
    »Nein«, sagte der Glatzkopf. »Er sagte, er wohne bei einem Freund. Aber der war nicht zu Hause, und einen Wohnungsschlüssel hatte er nicht.«
    »Dieser Freund wird vermutlich ebenfalls ein G-man sein. Bist du sicher, daß er keinen Zettel hinterlassen hat oder etwas Ähnliches?«
    »Ganz sicher!« beteuerte Cooky.
    »Gut. Dann besteht kein Grund zur Panik, Morgen, spätestens übermorgen geht es los. Mr. Cotton wird uns begleiten. Noch Fragen?«
    Keiner der Männer sagte ein Wort.
    Hillary nickte befriedigt und stand auf. »Es wird nötig sein, Sie zu fesseln, Mr. Cotton«, bedauerte er.
    Fünf Minuten später saß ich wieder auf der klapprigen Bettstelle.
    Aber jetzt hatte ich keine Gelegenheit mehr, gemütlich Zigaretten zu rauchen, meine Beine waren fest an einen Fuß des Bettes gefesselt, die Hände auf dem Rücken verschnürt, außerdem beide Arme an die Eisenstäbe am Kopfende des Bettes gebunden. Ich konnte mich keinen Zoll von der Stelle bewegen.
    ***
    Cheryl Kent erwachte auf einer Holzpritsche in einem fensterlosen Verschlag.
    Sie fühlte sich elend. Ihr Kopf schmerzte. Aller Glieder taten ihr weh. Entsetzliche Übelkeit würgte sie. Mühsam hob sie die schweren Lider.
    Dicht vor ihren Augen flammte weißes blendendes Licht auf. Cheryl senkte die Lider und stöhnte auf.
    Durch die Wimpern sah sie das Licht noch einmal aufflammen. Die blendende Helligkeit bohrte sich wie ein Nagel in ihr Gehirn. Hinter ihren Schläfen pochte ein wütender Schmerz. Sie wimmerte leise.
    »Hallo, Rotschopf«, hörte sie eine wohlbekannte Stimme.
    Sie wollte etwas sagen. Aber die verquollenen Lippen gehorchten ihr nicht. »Little Ben?« brachte sie schließlich heraus.
    Er trat an die Pritsche heran. Mit äußerster Anstrengung hielt sie die. Augen auf. Little Ben grinste auf sie herunter. Er hatte einen Fotoapparat und ein Blitzgerät in der Hand.
    »Fühlst du dich besser, Rotschopf?« fragte er.
    Sie versuchte sich aufzurichten. Dann zuckte sie zusammen. Sie hatte bemerkt, daß sie halb nackt war und nur noch das geblümte Unterkleid trug. Unruhig bewegte sie den Kopf hin und her.
    »Keine Angst, Puppe!« grinste Little Ben. »Du kriegst deine Kleider schon wieder. Wie fühlst du dich?«
    »Wo bin ich?« flüsterte sie statt einer Antwort.
    »Das wirst du schon noch sehen.« Er wandte sich ab. »Ich komme gleich wieder, Puppe.«
    Ehe sie noch den Kopf heben konnte, war er bereits durch eine Tür verschwunden. Cheryl hörte, wie der Schlüssel im Schloß herumgedreht wurde.
    Erschöpft ließ sie sich wieder auf die Pritsche zurückfallen. Einige Minuten lang blieb sie reglos liegen und versuchte, sich trotz der Schmerzen in ihrem Kopf genau zu erinnern, was geschehen war. Sie hatte Little Ben nach Richmond begleitet. In ein Lokal, das Katakomben-Bar hieß. Und dann…
    Der Lappen mit dem Chloroform!
    Sie fuhr auf, ließ sich aber sofort stöhnend wieder zurücksinken. Natürlich! Der Portier hatte ihr einen chloroformgetränkten Lappen ins Gesicht gepreßt. Sie war bewußtlos geworden. Dann hatte man sie hierhergeschleppt.
    Warum? Was hatte Little Ben mit ihr vor?
    Mühsam richtete sie sich auf und setzte sich auf den Rand der Pritsche. Ihr Kopf dröhnte. Wieder mußte sie gegen die würgende Übelkeit ankämpfen. Das konnte doch nicht nur von dem Chloroform herrühren! Ob Little Ben ihr Alkohol eingeflößt hatte? Oder vielleicht – Rauschgift?
    Sie preßte die Lippen zusammen. Ihr rotes Haar war naß von Schweiß und hing in unordentlichen Strähnen in die Stirn. Sie war erschöpft und verzweifelt. Einen Moment lang kämpfte sie gegen den Impuls, sich auf die Pritsche zu werfen und zu weinen. Dann siegte ihre Vernunft. Sie durfte sich nicht gehenlassen. Sie mußte klaren Kopf wahren. Sie hatte sich selbst in

Weitere Kostenlose Bücher