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Byrne & Balzano 1: Crucifix

Byrne & Balzano 1: Crucifix

Titel: Byrne & Balzano 1: Crucifix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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war. Zwei Streifenbeamte bewachten die Treppe. Sie rauchten beide heimlich Zigaretten, die sie sofort wegwerfen und austreten würden, falls ein Vorgesetzter erschien.
    Leichter Regen hatte eingesetzt. Die schwarzen Wolken im Westen kündigten ein Unwetter an.
    Auf der anderen Straßenseite sprangen drei schwarze Kinder mit großen, runden Augen aufgeregt von einem Fuß auf den anderen, als müssten sie pinkeln. Ihre Großmütter hielten sich in der Nähe auf, schwatzten und rauchten und schüttelten die Köpfe über diese neue Gräueltat. Für die Kinder war dies keine Tragödie. Das war die Live-Version von COPS mit einer Dosis CSI , um die Dramatik zu erhöhen.
    Hinter ihnen lungerten zwei jugendliche Latinos herum, die beide die gleichen Sweatshirts mit Kapuze, dünne Schurrbärte und fleckenlose, aufgeschnürte Timberlands trugen. Sie beobachteten das Geschehen mit mäßigem Interesse und fügten es in die Geschichten ein, die sie am Abend zum Besten geben würden. Die beiden standen nahe genug am Ort des Geschehens, um alles beobachten zu können, aber weit genug entfernt, um sich selbst mit ein paar schnellen Pinselstrichen in den Hintergrund des städtischen Gemäldes zu rücken, falls man sie befragen würde.
    Eh? Was?Nee, Mann, ich hab geschlafen.
    Schüsse? Nee, Mann, ich hatte meine Kopfhörer laut gestellt.
    Wie bei vielen anderen Häusern auf dieser Straße waren der Eingang und die Fenster auf der Frontseite mit Sperrholz vernagelt – ein Versuch der Stadt, Drogensüchtige und Obdachlose fern zu halten. Jessica zog ihren Notizblock aus der Tasche, schaute auf die Uhr und notierte ihre Ankunftszeit. Dann stiegen sie und Byrne aus und gingen zu einem der Streifenbeamten. Kaum hatten sie ihre Dienstmarken vorgezeigt, tauchte Ike Buchanan auf. Wenn in der Mordkommission zwei Vorgesetzte in einer Schicht Dienst hatten, fuhr stets einer zum Tatort, während der andere im Roundhouse blieb, um die Ermittlungen zu koordinieren. Buchanan war zwar Byrnes Vorgesetzter, aber es war Kevin Byrnes Auftritt.
    »Was hat die Stadt uns an diesem schönen Morgen zu bieten?«, fragte Byrne mit einem ziemlich guten Dubliner Akzent.
    »Tote Jugendliche im Kellergeschoss«, erklärte Officer J. Davis, eine stämmige schwarze Frau Ende zwanzig.
    »Wer hat sie gefunden?«, fragte Byrne.
    »Mr DeJohn Withers.« Davis zeigte auf einen ungepflegten, offensichtlich obdachlosen Mann, der neben dem Bordstein stand.
    »Wann?«
    »Irgendwann heute Morgen. Mr Withers kann den genauen Zeitpunkt nicht bestimmen.«
    »Hat er seinen Palm Piloten nicht konsultiert?«
    Officer Davis lächelte.
    »Hat er was angefasst?«, fragte Byrne.
    »Er sagt, nein«, antwortete Davis. »Aber er hat da unten nach Kupfer gesucht, deshalb wissen wir es nicht genau.«
    »Hat er angerufen?«
    »Nein«, sagte Davis. »Wahrscheinlich hatte er kein Kleingeld.« Sie lächelte spöttisch. »Er hat uns angehalten, und wir haben über Funk die Zentrale verständigt.«
    »Halten Sie ihn fest. Wir brauchen ihn noch.«
    Byrne schaute auf die Eingangstür. Sie war versiegelt. »Welches Haus ist es?«
    Officer Davis zeigte auf das rechte Reihenhaus.
    »Und wie kommen wir da rein?«
    Davis zeigte auf das linke Reihenhaus. Die Eingangstür hing lose in den Angeln. »Sie müssen durch dieses Haus gehen.«
    Byrne und Jessica folgten dem Weg durch das seit langer Zeit leer stehende, verwahrloste linke Reihenhaus. Die Wände waren mit zahllosen Graffiti beschmiert, und die Gipskartonplatten wiesen dutzende faustdicker Löcher auf. Jessica sah, dass man hier buchstäblich alles, was nicht niet- und nagelfest war, abmontiert hatte. Lichtschalter, Steckdosenrahmen, Steckdosen, Schaltkästen, Kupferkabel und sogar Fußleisten waren verschwunden.
    »Ein ernsthaftes Feng-Shui-Problem«, sagte Byrne.
    Jessica lachte ein wenig nervös. Ihre größte Sorge war es im Augenblick, nicht durch die verrotteten Balken zu brechen und in den Keller zu stürzen.
    Sie traten auf den Hinterhof und kletterten über den Maschendrahtzaun auf das benachbarte Grundstück. Der winzige Hinterhof, der sich bis zu der Gasse hinter der Häuserzeile erstreckte, war mit Gerümpel und Autoreifen übersät und von Unkraut und Sträuchern überwuchert. Eine kleine Hundehütte im hinteren Teil des eingezäunten Grundstücks wachte über nichts. Die verrostete Kette war in die Erde gewachsen, die Plastikschüssel bis zum Rand mit dreckigem Regenwasser gefüllt.
    Vor der Hintertür stand ein uniformierter

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