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Byrne & Balzano 1: Crucifix

Byrne & Balzano 1: Crucifix

Titel: Byrne & Balzano 1: Crucifix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Müll. Als er sicher war, dass er nicht beobachtet wurde, zog er den Beutel aus der Tasche, öffnete ihn, drehte ihn herum und ließ die blutverschmierte Patrone auf die Erde fallen. Zum Schein setzte er seine Suche noch eine Weile fort.
    Nach einer Minute kehrte er zu Payne und Washington zurück.
    »Ich muss meinen eigenen Psychopathen jagen«, sagte Byrne.
    »Pass auf, dass sie dich nicht schnappen«, erwiderte Payne.
    »Hab sie«, rief einer der uniformierten Beamten, der neben dem Müllcontainer stand.
    Payne und Washington schauten sich an und gingen zu dem Polizisten. Sie hatten die Patrone gefunden.
    Fakten: Marius Greens Blut war auf der Patrone. Sie war von der Wand abgeprallt. Und damit war der Fall erledigt.
    Es bestand kein Grund, die Sache weiter zu verfolgen oder tiefer zu graben. Sie würden die Patrone in eine Tüte stecken, diese mit einem Etikett versehen und der Kriminaltechnik übergeben, die den Empfang bestätigen würde. Die Kollegen würden einen Vergleich mit anderen Patronen anderer Verbrechen vornehmen. Byrne war ziemlich sicher, dass die Smith & Wesson, die er Diablo weggenommen hatte, in der Vergangenheit bei anderen unerquicklichen Unternehmungen zum Einsatz gekommen war.
    Byrne atmete aus, schaute gen Himmel und stieg in seinen Wagen. Jetzt musste er nur noch eine Kleinigkeit regeln: Diablo finden und ihm erklären, dass es für ihn das Beste wäre, Philadelphia für immer den Rücken zu kehren.
    Sein Handy klingelte.
    Es war ein Anruf von Monsignore Terry Pacek.
    Jetzt ging es Schlag auf Schlag.
     
    Es war der größte Fitnessclub in der Stadtmitte und befand sich im siebten Stock des historischen Bellevue mit der wunderschönen Fassade an der Ecke Broad und Walnut Street.
    Byrne fand Terry Pacek auf einem der Fahrräder. Die zwei Dutzend Räder standen einander in einem Viereck gegenüber. Die meisten waren besetzt. Hinter Byrne und Pacek war das Quietschen der Nikes auf dem Basketballfeld zu hören und übertönte das Surren der Tretmühlen und das Zischen der Fahrräder ebenso wie das Stöhnen und Keuchen der Durchtrainierten, der weniger gut Trainierten und jener, die niemals körperliche Fitness erlangen würden.
    »Monsignore«, begrüßte Byrne den Geistlichen.
    Pacek verlangsamte sein Tempo nicht. Er schwitzte, atmete aber normal. Ein rascher Blick auf die Anzeige des Rades zeigte, dass er bereits seit vierzig Minuten trainierte und noch immer neunzig Umdrehungen pro Minute schaffte. Unglaublich. Byrne wusste, dass Pacek Mitte vierzig war, aber er war hervorragend in Form und hätte auch einem zehn Jahre Jüngeren etwas vormachen können. Ohne seine Soutane und seinen Kragen, in einer modischen Perry-Ellis-Jogginghose und einem ärmellosen T-Shirt, sah er hier im Fitness-Studio eher wie ein alternder Footballspieler als wie ein Priester aus. Und genau das war er auch. Byrne hatte gehört, dass Terry Pacek noch immer mehrere College-Rekorde im Football hielt. Er wurde nicht umsonst der John Mackey der Jesuiten genannt.
    Byrne schaute sich im Sportstudio um und sah einen bekannten Nachrichtensprecher hechelnd auf einem StairMaster trainieren sowie zwei Ratsmitglieder, die sich nebeneinander auf zwei Fahrrädern abstrampelten. Sein schlechtes Gewissen meldete sich. Morgen würde er mit einem Herz-Kreislauf-Training beginnen. Ganz bestimmt. Oder übermorgen.
    Zuerst musste er Diablo finden.
    »Schön, dass Sie Zeit für mich haben«, sagte Pacek.
    »Kein Problem«, erwiderte Byrne.
    »Ich weiß, Sie sind ein viel beschäftigter Mann«, fügte Pacek hinzu. »Ich halte Sie nicht lange auf«
    Byrne wusste, dass die Formulierung Ich halte Sie nicht lange auf in Wahrheit bedeutete: Machen Sie es sich bequem, es wird ein Weilchen dauern . Er nickte und wartete einen Moment. Da der Priester nichts hinzufügte, sagte er dann: »Was kann ich für Sie tun?«
    Es war eine rein rhetorische Frage. Pacek drückte auf die Cool-Down-Taste und beendete sein Training. Er stieg vom Sattel und schlang sich ein Handtuch um den Nacken. Obwohl Terry Pacek viel besser in Form war als Byrne, war er mindestens zehn Zentimeter kleiner. Das tröstete Byrne ein wenig.
    »Ich bin ein Mann, der die bürokratischen Wege gern umgeht, wenn es möglich ist«, sagte Pacek.
    »Wie kommen Sie darauf, dass es in diesem Fall möglich ist?«, fragte Byrne.
    Pacek starrte Byrne ein paar unangenehme Sekunden zu lange an. Dann lächelte er. »Laufen Sie mit mir.«
    Pacek ging Byrne voraus zum Aufzug, der sie ins

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