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Byrne & Balzano 1: Crucifix

Byrne & Balzano 1: Crucifix

Titel: Byrne & Balzano 1: Crucifix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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& Wesson mit einer Vollmetallpatrone zu laden. Ein Hohlspitzgeschoss würde Fasern mit herausreißen, wenn sie die Kleidung des Opfers durchdrang, und Byrne hätte den Schuss nicht imitieren können. Er wusste nicht, wie viel Sorgfalt die Spurensuche beim Mord eines Bandenmitglieds an den Tag legen würde, aber er musste dennoch äußerst vorsichtig vorgehen.
    Byrne zog den Plastikbeutel mit dem Blut des Toten aus der Tasche. Er warf die saubere Patrone hinein, verschloss den Beutel, sammelte die Steine ein, sah sich noch einmal um und verließ die Kühlkammer.
    Er hatte eine Verabredung in Gray’s Ferry.
     

 
     
    44.
     
     
    Mittwoch, 9.15 Uhr
     
     
    V on knospenden Bäumen gesäumt, wand der Pfad sich durch den Pennypack Park. Es war eine beliebte Joggingstrecke, und dieser unerwartet frühlingshafte Morgen hatte viele Läufer angelockt.
    Während des Laufens dachte Jessica an die Ereignisse der gestrigen Nacht. Patrick war um kurz nach drei Uhr gegangen. Sie hatten wild geknutscht; es hätte nicht viel gefehlt, und sie wären im Bett gelandet. Doch zu diesem Schritt waren sie beide noch nicht bereit.
    Beim nächsten Mal, dachte Jessica, würde sie vielleicht nicht mehr so vernünftig sein.
    Sie konnte Patricks Duft noch auf ihrem Körper riechen. Sie spürte ihn noch in den Fingerspitzen, auf den Lippen. Aber diese Empfindungen wurden schon bald durch Gedanken an die Gräueltaten verdrängt, die sie aufklären musste.
    Jessica beschleunigte das Tempo.
    Sie wusste, dass die meisten Serienkiller nach einem bestimmten Muster vorgingen und zwischen den einzelnen Morden eine Art Abkühlphase einlegten. Der Rosenkranz-Killer aber tobte sich regelrecht aus. Seine Wahnsinnstaten glichen einem Amoklauf, und die letzte Phase würde aller Wahrscheinlichkeit nach mit seinem eigenen Tod enden.
    Die Opfer hätten unterschiedlicher nicht sein können, was ihr Aussehen betraf. Die eher häusliche Tessa war dünn und blond. Nicole, die der Grufti-Szene angehörte, hatte pechschwarzes Haar und Piercings. Bethany war rothaarig und übergewichtig.
    Der Täter musste die Mädchen gekannt haben.
    Die Bilder von Tessa Wells, die in Brian Parkhursts Wohnung gefunden worden waren, machten den Psychologen zum Hauptverdächtigen. Hatte er sich mit allen drei Mädchen getroffen?
    Selbst wenn es so war, blieb die wichtigste Frage unbeantwortet. Was trieb ihn zu diesen Taten? Hatten die Mädchen ihn zurückgewiesen? Hatten sie ihm gedroht, an die Öffentlichkeit zu gehen? Nein, dachte Jessica. Dann hätte es in Parkhursts Vergangenheit Hinweise auf Gewalttaten geben müssen. Und jeder, bei dem ein krankhafter religiöser Wahn so tief saß, musste schon früher auffällig geworden sein. Doch keine der polizeilichen Datenbanken hatte eine auch nur entfernte Ähnlichkeit mit der Mordmethode des Serienkillers im Großraum Philadelphia ergeben.
    Gestern war Jessica die Frankford Avenue im Nordosten hinaufgefahren, in der Nähe der Primrose Road, und hatte kurz an der St. Catherine’s Church angehalten. Die Tür der Kirche war vor drei Jahren mit Blut beschmiert worden. Jessica beschloss, sich über die Hintergründe des Vorfalls zu informieren. Sie wusste, dass sie sich an einen Strohhalm klammerte, aber sie hatte nichts anderes. Und schon oft hatten dürftige Spuren letztendlich zur Lösung eines Falles geführt.
    Jedenfalls hatte ihr Täter unglaubliches Glück. Er hatte drei Mädchen auf offener Straße entführt, und niemand hatte etwas gehört oder gesehen.
    Okay , dachte Jessica. Immer schön der Reihe nach .
    Das erste Opfer war Nicole Taylor gewesen. Falls Brian Parkhurst der Täter war, lag die Erklärung auf der Hand, woher er Nicole gekannt hatte: aus der Schule. War es ein anderer Täter, musste er Nicole woanders kennen gelernt haben. Aber wo? Und warum hatte er sie als Opfer ausgewählt? Die beiden Personen im St. Joseph’s Hospital, die einen Ford Windstar besaßen, waren bereits vernommen worden. Es waren beides Frauen. Die eine war Ende sechzig, die andere eine allein erziehende Mutter dreier Kinder. Beide passten schwerlich zum Profil des Täters.
    Mussten sie den Mörder irgendwo auf Nicoles Schulweg suchen? Sie hatten die ganze Straße unter die Lupe genommen. Niemand hatte jemand in Gesellschaft von Nicole gesehen.
    War es ein Freund der Familie?
    Aber falls dem so war – woher kannte der Täter dann die beiden anderen Mädchen?
    Die drei Mädchen hatten verschiedene Ärzte und Zahnärzte. Keine von ihnen trieb

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