Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Byrne & Balzano 3: Lunatic

Titel: Byrne & Balzano 3: Lunatic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
Vom Netzwerk:
sie traf, hatte Tara das Gefühl, ihr Kopf würde zerspringen. Vor ihren Augen schimmerten schwarze Kreise, umgeben von leuchtend roten Feuerbällen. Der Mann versetzte ihr noch einen Schlag, der sie betäuben, nicht aber töten sollte. Taras Beine gaben nach, und sie brach in den muskulösen Armen des Mannes zusammen.
    Sie spürte, dass sie rücklings auf der Sportmatte lag. Ihr war warm. Es roch nach Verdünner. Sie hörte, dass die Türen zugeschlagen wurden und der Motor ansprang.
    Als sie die Augen wieder öffnete, drang trübes Tageslicht durch die Windschutzscheibe. Sie fuhren.
    Als Tara versuchte, sich aufzurichten, streckte der Mann einen Arm nach hinten und presste ihr ein weißes Tuch aufs Gesicht. Ein beißender Geruch drang ihr in die Nase. Kurz darauf schwebte sie auf einem hellen Lichtstrahl davon. Aber ehe die Welt ausgeblendet wurde, begriff Tara Lynn Greene, die bezaubernde Tara Lynn Greene, was der Mann in der Parkgarage gesagt hatte:
    Du bist meine Nachtigall.

27.
    A lasdair Blackburn, ein sportlicher Mann um die dreißig mit breiten Schultern, sah aus wie sein Vater, nur dass er größer war. Er war salopp gekleidet, trug sein Haar etwas länger und sprach mit einem leichten irischen Akzent. Sie trafen sich in Callums Büro.
    »Verzeihen Sie, dass ich Sie warten ließ«, sagte er. »Ich hatte noch etwas zu erledigen.« Er reichte Jessica und Byrne die Hand. »Sagen Sie bitte Alex zu mir.«
    Byrne erklärte ihm, warum sie gekommen waren. Er zeigte dem Mann Kristinas Foto. Alex bestätigte, dass Kristina Jakos im Stiletto gearbeitet hatte.
    »Und welche Aufgaben erfüllen Sie hier?«, fragte Byrne.
    »Ich bin der Geschäftsführer.«
    »Und Sie stellen die Leute größtenteils ein?«
    »Ich stelle alle Leute ein: Tänzerinnen, Bedienung, Küchen- und Reinigungspersonal, Sicherheitsdienst, Parkplatzwächter.«
    Jessica fragte sich, was Alex dazu bewogen hatte, ihren Freund Chet einzustellen, mit dem sie gerade unten an der Bar geplaudert hatte.
    »Seit wann hat Kristina Jakos hier gearbeitet?«, fragte Byrne.
    Alex dachte kurz nach. »Seit ungefähr drei Wochen.«
    »Und was hat sie hier gemacht?«
    Alex warf seinem Vater einen Blick zu. Jessica sah aus dem Augenwinkel, dass Callum unmerklich nickte. Auch wenn Alex das Personal einstellte, hielt Callum alle Fäden in der Hand.
    »Sie ist hier aufgetreten«, sagte Alex mit einem Strahlen in den Augen, das sofort wieder erlosch. Jessica fragte sich, ob seine Beziehung zu Kristina Jakos über das rein Berufliche hinausgegangen war.
    »Als Tänzerin?«, fragte Byrne.
    »Ja und nein.«
    Byrne starrte Alex an und hoffte auf eine Erklärung, die jedoch nicht erfolgte. Er hakte nach. »Wie haben wir dieses Nein zu verstehen?«
    Alex setzte sich auf den Rand des großen Schreibtisches. »Sie hat hier getanzt, aber nicht so wie die anderen Frauen.« Er zeigte mit geringschätziger Miene auf die Monitore.
    »Sondern?«
    »Das werden Sie gleich sehen«, sagte Alex. »Folgen Sie mir bitte in den zweiten Stock in die Pandora Lounge.«
    »Was erwartet uns dort?«, fragte Byrne. »Lapdance?«
    Alex lächelte. »Nein. Was ganz anderes.«
    »Ach ja?«
    »Ja.« Alex durchquerte das Büro und öffnete ihnen die Tür. »Die jungen Frauen, die in der Pandora Lounge arbeiten, sind Künstlerinnen.«
    Die Pandora Lounge im zweiten Stock des Stiletto bestand aus acht Räumen, die durch einen langen, spärlich beleuchteten Gang getrennt waren. An den Wänden warfen Kristallleuchter ihr mattes Licht auf eine Velourssamttapete. Am Ende des Gangs standen ein Tisch und ein goldgerahmter Spiegel. Jede Tür war mit einer glanzlosen Messingzahl versehen.
    »Dies ist ein privater Bereich«, erklärte Alex ihnen. »Private Tanzvorstellungen. Sehr exklusiv. Jetzt ist hier alles dunkel, weil die Pandora Lounge erst um Mitternacht öffnet.«
    »Und hier hat Kristina Jakos gearbeitet?«, fragte Byrne.
    »Ja.«
    »Ihre Schwester hat gesagt, sie wäre hier Empfangsdame gewesen.«
    »Einige junge Frauen geben ungern zu, dass sie exotische Tänzerinnen sind«, sagte Alex. »Wir schreiben in die Verträge, was sie wollen.«
    Als sie den Gang hinunterliefen, öffnete Alex die Türen. Jeder Raum war einem anderen Thema gewidmet. In einem herrschten Wild-West-Motive vor, wozu auch Sägemehl auf dem Hartholzboden und ein Messingspucknapf gehörten. Einer war die Nachbildung eines Speisewagens aus den Fünfzigerjahren. Einem anderen wiederum hatte Star Wars als Vorlage gedient. Jessica hatte das

Weitere Kostenlose Bücher