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Byrne & Balzano 3: Lunatic

Titel: Byrne & Balzano 3: Lunatic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Gefühl, sich in dem Spielfilm Westworld zu befinden, in dem Yul Brynner in einem High-Tech-Freizeitpark in einer unbestimmten Zukunft einen computergesteuerten Robot-Revolverhelden spielte, der zum Schluss explodierte. Ein genauerer Blick und helleres Licht hätten offenbart, dass die Räume ein bisschen schäbig waren und dass die Illusion der verschiedenen historischen Nachbildungen in der Tat nur eine Illusion war.
    Jeder Raum war mit einem einzigen bequemen Sessel und einer leicht erhöhten Bühne ausgestattet. Fenster gab es keine. Die Decken waren mit einem Gewirr von Lichtschienen versehen.
    »Für eine Privatvorstellung müssen die Männer hier sicher ganz schön tief in die Tasche greifen, oder?«, fragte Byrne.
    »Manchmal sind es auch Frauen, aber nicht oft«, erwiderte Alex.
    »Darf ich fragen, was es kostet?«
    »Das variiert von Tänzerin zu Tänzerin«, sagte Alex. »Aber im Durchschnitt ungefähr zweihundert Dollar. Plus Trinkgeld.«
    »Für wie lange?«
    Alex lächelte. Vielleicht ahnte er schon die nächste Frage. »Fünfundvierzig Minuten.«
    »Und in diesen Räumen wird nur getanzt?«
    »Ja, Detective. Das ist kein Bordell.«
    »Kristina Jakos hat niemals unten gearbeitet?«, fragte Byrne.
    »Nein«, sagte Alex. »Sie hat ausschließlich hier oben gearbeitet. Sie hat erst vor wenigen Wochen hier angefangen, aber sie war sehr gut und sehr beliebt.«
    Jetzt wusste Jessica, wie Kristina die Hälfte ihrer Miete für das teure Haus in North Lawrence hatte bezahlen wollen.
    »Wie werden die Frauen, die hier tanzen, ausgewählt?«, fragte Byrne.
    Alex lief den Gang hinunter. Auf einem Tisch am Ende des Gangs stand eine Kristallvase mit einem Strauß frischer Gladiolen. Alex griff in eine Schublade, zog eine Mappe aus Kunstleder heraus und schlug eine Seite mit vier Fotos von Kristina auf. Eines zeigte Kristina in einem Kostüm eines Wildwest-Saloons, auf einem anderen trug sie eine Toga.
    Jessica zeigte ihm ein Foto des Kleides, das die tote Kristina getragen hatte. »Hat sie jemals so etwas getragen?«
    Alex schaute sich das Foto an. »Nein. Das gehört nicht zu unseren Themen.«
    »Wie kommen Ihre Kunden hierher?«, fragte Jessica.
    »Auf der Rückseite des Gebäudes ist ein unauffälliger Hintereingang. Die Kunden treten ein, bezahlen und werden dann von einer Hostess hierher geführt.«
    »Haben Sie eine Liste von Kristinas Kunden?«, fragte Byrne.
    »Leider nicht. So etwas lassen Männer gewöhnlich nicht über ihre Kreditkarten laufen. Wie Sie sich sicher vorstellen können, versteht es sich von selbst, dass hier cash bezahlt wird.«
    »Gibt es jemanden, der mehr als einmal hier war, um Kristina tanzen zu sehen? Jemand, der möglicherweise von ihr besessen war?«
    »Das weiß ich nicht. Ich kann aber gerne die anderen Frauen fragen.«
    Ehe Jessica die Treppe hinunterstieg, öffnete sie die Tür zu dem letzten Raum auf der linken Seite. Es war die Nachbildung eines Tropenparadieses mit Sand, Strandkörben und Plastikpalmen.
    Hinter dem Philadelphia, das Jessica zu kennen glaubte, verbarg sich noch eine ganz andere Stadt.
    Sie liefen zu ihrem Wagen in der Locust Street. Leichter Schneefall hatte eingesetzt.
    »Du hattest recht«, sagte Byrne.
    Jessica blieb stehen und hielt eine Hand an ihr Ohr. »Verzeihung, ich hab dich nicht richtig verstanden«, sagte sie. »Könntest du das bitte wiederholen?«
    Byrne lächelte. »Du hattest recht. Kristina Jakos hat ein Doppelleben geführt.«
    Sie gingen weiter. »Meinst du, sie könnte einen Verehrer gehabt haben, den sie abgewiesen hat und der dann über sie hergefallen ist?«, fragte Jessica.
    »Das ist möglich, wäre aber eine verdammt extreme Reaktion.«
    »In dieser Stadt laufen ziemlich kaputte Typen herum.« Jessica dachte an Kristina oder irgendeine andere junge Frau, die auf einer Bühne tanzte, während jemand in der Dunkelheit saß, sie beobachtete und plante, sie zu töten.
    »Stimmt«, sagte Byrne. »Und jemand, der bereit ist, zweihundert Dollar für eine private Tanzvorstellung in einem Wildwest-Saloon zu bezahlen, muss sowieso in einer Scheinwelt leben.«
    »Zweihundert Dollar plus Trinkgeld.«
    »Plus Trinkgeld.«
    »Ist dir schon der Gedanke gekommen, dass Alex was mit Kristina gehabt haben könnte?«
    »Klar«, sagte Byrne. »Er hat ganz schön gestrahlt, als er über sie sprach.«
    »Vielleicht solltest du einige der anderen Frauen im Stiletto verhören«, meinte Jessica. »Vielleicht können sie dem noch etwas hinzufügen.«
    »Das ist

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