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Byrne & Balzano 4: Septagon

Titel: Byrne & Balzano 4: Septagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Gardinen. Nein, es war doch nicht der Auslieferungsfahrer von FedEx, sondern eine äußerst attraktive Frau. Sie hatte glänzendes, schulterlanges Haar und trug ein hübsches, dunkelblaues Kostüm mit weißer Bluse.
    »Denk an den Mann aus Metairie, Joseph. Dem das Kurzwarengeschäft gehörte. Sie kennen hier deine Stimme. Sei auf der Hut.«
    Swann strich über seine lange graue Perücke und öffnete die Tür.
    »Hallo«, sagte er. Seine Stimme hatte nun einen kaum wahrnehmbaren französischen Akzent, wie er in Louisiana gesprochen wurde.
    »Hallo«, erwiderte die Frau und zeigte ihm ihre Dienstmarke. »Ich bin Detective Jessica Balzano vom Philadelphia Police Department. Ich würde Ihnen gerne ein paar Fragen stellen, wenn es Ihnen recht ist.«
    Swann lehnte sich gegen den Türrahmen. »Selbstverständlich.«
    »Würden Sie mir bitte Ihren Namen sagen?«
    »Jake«, erwiderte Swann. »Jake Myers. Kommen Sie doch herein.«
    Die Frau machte sich eine Notiz. »Danke.«
    Er öffnete die Tür, und Jessica kam ins Haus.
    »Wow«, sagte sie erstaunt. »Das ist aber ein tolles Haus.«
    »Danke. Es gehört schon seit vielen Jahren meiner Familie.« Er zeigte auf die Couch im Wohnzimmer. »Nehmen Sie bitte Platz.«
    »Nein, danke. Es dauert nicht lange.«
    Swann spähte zur Treppe hinüber. Die Treppe führte zu Claires Zimmer. Er hatte ihr noch eine Kapsel gegeben, aber das war schon eine Stunde her. Vor ein paar Minuten hatte er das Gefühl gehabt, als hätte sie sich gerührt. Patricia schlief tief und fest im Keller.
    »Führ sie in die Küche, Joseph.«
    »Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten? Ich habe gerade frischen Kaffee gekocht. Echte Keniabohne.«
    »Nein, danke«, sagte sie. »Wir befragen alle Leute hier in der Gegend.«
    »Verstehe.«
    »Wohnen Sie allein in diesem Haus?«, fragte sie.
    »Um Gottes willen, nein. Ich wohne mit meiner Frau und meinen Kindern hier.«
    »Ist außer Ihnen noch jemand zu Hause?«
    »Meine Töchter sind nicht da, und meine Frau ist unpässlich.« Er zeigte aufs Sideboard, auf dem eine Reihe Fotos standen. Seine Phantomfamilie. Er fragte sich, ob ihr auffallen würde, dass auf sämtlichen Fotos nur eine Person zu sehen war.
    »Das tut mir aber leid«, sagte die Polizistin. »Ich wünsche ihr gute Besserung.«
    »Das ist sehr nett von Ihnen.«
    »Sie werden dir Einhalt gebieten, Joseph. Das darfst du nicht zulassen.«
    Die Polizistin zog ein Foto aus einem Umschlag. »Kennen Sie diese junge Frau?«
    Sie zeigte ihm das Foto von Elise Beausoleil. Das hatte er schon mal gesehen. Er tat so, als würde er kurz nachdenken. »Ja. Ich glaube schon, aber ich weiß nicht mehr, wo und wann.«
    »Sie heißt Elise Beausoleil.«
    »Ja, natürlich. Jetzt erinnere ich mich. Zwei Detectives waren hier und haben sich nach ihr erkundigt. Sie sprachen mit meiner Frau und meiner ältesten Tochter über dieses Mädchen. Ich war gerade im Garten. Sie kamen dann auch zu mir und fragten mich ebenfalls, aber ich hatte des Mädchen noch nie gesehen.«
    »Waren es Polizisten oder Privatdetektive?«
    »Tut mir leid, das weiß ich nicht. Woran hätte ich es denn erkennen können?«
    »Hatten sie Dienstmarken?«
    »Ja. Ich glaube schon. Ich bin sogar ziemlich sicher.«
    »Dann waren sie von der Polizei. War seitdem noch jemand hier und hat sich nach dem Mädchen erkundigt?«
    »Sie weiß es, Joseph. Du darfst nicht zulassen, dass sie wieder geht.«
    Swann tat so, als würde er angestrengt nachdenken. »Ich glaube nicht.«
    Die Polizistin machte sich eine Notiz. Swann reckte den Hals, konnte aber nichts lesen. Er steckte eine Hand in die Tasche und strich mit den Fingern über die Chloroform-Ampulle. Er würde sie in der Eingangshalle überwältigen.
    »Ich danke Ihnen sehr.« Sie reichte ihm ihre Karte. »Falls Ihnen noch etwas einfallen sollte, was uns helfen könnte, wäre es sehr nett, wenn Sie uns anrufen würden.«
    Swann zog die Hand aus der Tasche. »Auf jeden Fall.«
    Er öffnete die Haustür. Die hübsche Kommissarin trat auf die Veranda, als der Auslieferungsfahrer von FedEx auftauchte. Die beiden lächelten sich zu und gingen aneinander vorbei.
    Swann nahm das Paket entgegen und dankte dem Fahrer. Die antiken Schubladengriffe waren jetzt nicht mehr wichtig. Als Swann die Tür schloss, stand er kurz vor einem Zusammenbruch.
    Oben schrie Claire. Es war ein schauerlicher Ton.
    Swann schloss die Augen. Er war sicher, dass die Polizistin es gehört hatte. Er spähte durch die Gardinen. Die Frau ging zu ihrem

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