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Byrne & Balzano 4: Septagon

Titel: Byrne & Balzano 4: Septagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Wagen. Ihr kastanienbraunes Haar glänzte in der späten Nachmittagssonne. Sie sprach schon in ihr Handy.
    Und im nächsten Moment war sie verschwunden.

61.
    E S WAR KURZ nach sieben, als sechs Detectives und zwölf Streifenpolizisten ins Roundhouse zurückkehrten, nachdem sie eine intensive Befragung in der Gegend vorgenommen hatten, in der Elise Beausoleil im vergangenen Januar gesehen worden war.
    Sie hatten ein paar Hundert Fotos verteilt und mit Hunderten von Leuten gesprochen. Einige erinnerten sich an die damalige Befragung durch die Polizei, die ein Mädchen namens Elise Beausoleil gesucht hatte. Die meisten jedoch erinnerten sich nicht. Niemand gab zu, das Mädchen jemals gesehen zu haben.
    Noch ehe sie ihre Jacken ausgezogen hatten, kam ein Anruf aus der Abteilung für Informations- und Kommunikationstechnik.
    Sie hatten einen Durchbruch.
    Sie versammelten sich vor einem dreißig Zoll großen Hightech-LCD-Monitor. Sechs Detectives, Hell Rohmer und Lieutenant John Hurley, Chef der Abteilung für Informations- und Kommunikationstechnik. Tony Park saß vor der Tastatur des Computers.
    »Das hier haben wir vor ungefähr zwanzig Minuten gefunden«, sagte Hurley.
    Jessica blickte auf den Monitor. Es war ein groß aufgemachtes Internetportal zu GothOde.
    »Was ist GothOde?«, fragte Josh Bontrager.
    »So etwas wie YouTube«, erklärte Hell Rohmer. »Es ist nicht annähernd so umfangreich, aber zehnmal verrückter. Man findet Videos sämtlicher Filmmorde, die jemals gedreht wurden, Pseudo-Snuff-Filme, selbst gedrehte Perversionen jeder Art. Ich glaube, GothOde ist ein Wortspiel des Wortes Kathode, aber ich will mich da nicht festlegen. Wir sind diesem Link gefolgt und haben uns das erste Video angeschaut. Als wir gesehen haben, was uns erwartet, haben wir das Fenster wieder geschlossen und euch sofort angerufen.«
    Park warf Byrne einen Blick zu. »Bist du bereit?«
    »Ja«, sagte Byrne.
    Park klickte auf den Link. Anstatt des Browserfensters wurde eine neue Website geöffnet. Jessica fand, dass sie große Ähnlichkeit mit YouTube hatte – oben ein großes Video und an den Seiten Links zu weiteren Videos. Im Gegensatz zu YouTube war der Hintergrund schwarz, und das Logo stand in kritzeliger, blutroter Schrift auf dem oberen Rand.
    Park klickte PLAY an. Sofort erklang eine Filmmusik, die sich wie ein Streichquartett anhörte.
    »Kennt jemand die Musik?«, fragte Jessica in die Runde.
    »Bach«, sagte Hell Rohmer. »Johann Sebastian Bach, Wachet auf. Kantate einhundertvierzig im Bach-Werke-Verzeichnis.«
    Der Monitor blieb einen Augenblick schwarz. Die Musik erklang weiter.
    »Hat das irgendeine Bedeutung?«, fragte Jessica, die noch immer nicht wusste, um was es hier eigentlich ging. »Könnte das relevant sein?«
    Hell dachte kurz nach. » Wachet auf wurde für den siebenundzwanzigsten Sonntag nach Trinitatis komponiert. Der zweite Brief des Paulus an die Korinther, Verse eins bis zehn. Ich glaube, es geht um die Zusicherung der Erlösung.«
    »Josh? Fällt dir etwas dazu ein?«
    Jessica schaute zu Bontrager hinüber. Der warf die rechte Hand ausgestreckt durch die Luft, wodurch er zu verstehen gab, dass er von dieser Bibelstelle keine Ahnung hatte.
    Ein paar Sekunden später wurde ein Titel eingeblendet. Weiße Buchstaben vor schwarzem Hintergrund, eine klassische Serifenschrift in einer Zeile.
    D IE SIEBEN W UNDER
    »›Ich habe sieben Mädchen‹«, zitierte Byrne. »›Ich habe Angst um sie. Ich habe Angst um ihre Sicherheit.‹« Er zeigte auf den Monitor. »Sieben Mädchen, sieben Wunder.«
    Der Monitor wurde wieder schwarz, ehe sich ein zweites Fenster öffnete und das Bild eines roten Samtvorhangs gezeigt wurde. Darüber stand ein weiterer Titel:
    E RSTER T EIL :
D ER B LUMENGARTEN
    Der Vorhang öffnete sich, hinter dem eine kleine Bühne mit einem Scheinwerfer in der Mitte zum Vorschein kam. Ein paar Sekunden später trat ein Mann ins Scheinwerferlicht. Er trug einen schwarzen Frack, ein weißes Hemd, rote Fliege, ein Monokel und einen Van-Dyck-Spitzbart. In der Mitte der Bühne blieb er stehen. Er sah aus, als wäre er in den Sechzigern, doch das Video war zu grobkörnig, um irgendwelche Details erkennen zu können.
    »Sehen Sie hier ... den Blumengarten«, sagte der Mann mit leichtem deutschen Akzent. Er hängte ein großes, wollenes Umhängetuch über seinen Arm, zog dann Blumensträuße darunter hervor und warf sie nacheinander auf die Bühne. Die Sträuße schienen schwer zu sein, und unten ragten

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