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Byrne & Balzano 4: Septagon

Titel: Byrne & Balzano 4: Septagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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unauffällig an einer Straßenecke und wartete auf den richtigen Augenblick, um sein nächstes Spiel zu beginnen? Hatte er seinen nächsten Zug bereits gemacht und plante nur noch die Enthüllung? Würde er es sie wissen lassen?
    Ein Vertreter aus dem Büro des Bürgermeisters, der Polizeipräsident, der Chef der Mordkommission und der Bezirksstaatsanwalt persönlich hatten sich in einer Dringlichkeitssitzung im Roundhouse getroffen und als Erstes darüber diskutiert, ob sie die Rathausuhr abstellen sollten. Ein Techniker wartete in der City Hall auf Anweisungen.
    Doch alle waren sich einig, die Uhr nicht eher anzurühren, bis sie die jungen Frauen gefunden hatten. Wenn dieser Irre sich in Nord-Philadelphia aufhielt und den Uhrenturm sehen konnte, vermochte niemand vorherzusagen, welche Horrorszenarien der Killer ihnen noch präsentierte, falls sein Plan scheiterte.
    Bis jetzt gab es keinerlei Hinweise, dass er irgendetwas wollte außer Publikum. Es gab weder eine Lösegeldforderung noch Forderungen anderer Art. Bis das geschah – oder bis er identifiziert worden war –, gab es keine Basis für irgendwelche Verhandlungen.
    Es ging bestimmt nicht um Geld. Nein, hier wollte ein zwanghafter Mörder sein grausames Handwerk zur Schau stellen.
    Die Sicherheitskräfte im Rathaus waren um das Dreifache verstärkt worden. Das SWAT-Team und das Bombenräumkommando standen bereit. Die Beamten der Hundestaffel K-9 untersuchten mit ihren Tieren jeden Quadratzentimeter des Gebäudes – eine mühselige Aufgabe, denn in der City Hall gab es mehr als siebenhundert Räume. Der Verkehr auf der Broad und Market Street wurde umgeleitet. Einer der Polizeihubschrauber, die auf dem Flughafen in Nordost-Philadelphia stationiert waren, wurde soeben startklar gemacht und sollte unverzüglich losfliegen.
    Ersten Berichten zufolge schien der Eindringling sich Zugang zum Uhrenturm verschafft zu haben, indem er das Schloss der Eingangstür im vierundvierzigsten Stock geknackt hatte. Er hatte das rote Ziffernblatt der Uhr durch das Anbringen mehrerer roter, durchscheinender, mit einem kleinen Elektromotor verbundener Kunststoffplatten erzeugt, die er mittels Fernsteuerung eingeschaltet hatte. Niemand wusste, wann dieser Mechanismus installiert worden war. Doch eine Frau namens Antoinette Ruolo, die seit Jahren als Fremdenführerin in der City Hall arbeitete, hatte die Polizei angerufen, nachdem sie in den Nachrichten davon erfahren hatte. Sie lieferte die Beschreibung eines Mannes, der bei einer ihrer Führungen am vergangenen Freitagnachmittag im Turm zurückgeblieben sein könnte. Phantomzeichner der Polizei fertigten nun ein Bild nach Mrs Ruolos Beschreibung an.
    Die Computerspezialisten des FBI hatte sich noch immer nicht gemeldet.
    Sie fuhren auf der Fünften Straße in nördliche Richtung, bis sie die West Cumberland Street erreichten. Dort hielten sie an. Sämtliche Streifenwagen des Departments waren mit Laptops ausgestattet, nicht aber die Zivilfahrzeuge der Detectives. Ehe Jessica das Roundhouse verlassen hatte, war sie in die Audio-Video-Abteilung geeilt und hatte sich den besten Laptop geschnappt. Als sie ihre Suche in Nord-Philadelphia begannen, fuhr Jessica den Laptop hoch, öffnete alle Programme, die sie möglicherweise brauchten, und verkleinerte sie dann. Zum Glück war der Akku voll geladen.
    Es war allerdings ein Problem, eine Online-Verbindung zu bekommen. Philadelphia verfügte noch nicht im ganzen Stadtgebiet über Wireless-Fidelity-Technologie, doch es gab in der ganzen Stadt Hotspots.
    Jessica und Byrne stiegen aus dem Wagen. Byrne nahm seine Krawatte ab, zog sein Jackett aus und rollte die Hemdsärmel auf. Jessica zog ihren Blazer aus. Über Polizeifunk kamen ein paar Meldungen herein. In einer ging es um einen Familienstreit in Juniata, in einer anderen um versuchten Autodiebstahl in der Dritten Straße. Die Welt drehte sich weiter.
    »Das ist zum Verrücktwerden«, schimpfte Jessica. »Das ist wirklich zum Verrücktwerden!«
    Byrne wühlte auf dem Rücksitz, bis er die große Straßenkarte der Verkehrsbetriebe von Philadelphia fand. Er breitete sie auf der Motorhaube aus.
    »Okay ... Caitlin O’Riordan haben wir hier gefunden.« Er kreiste das Gebiet auf der North Eighth Street ein, wo sie Caitlins Leichnam gefunden hatten. »Monica Renzi.« Er kreiste die Shiloh Street ein. »Katja Dovic.« Neunte Straße. »Elise Beausoleil.« Cambria. »Welche Verbindung besteht zwischen diesen Orten? Nicht zwischen den Morden,

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