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Byrne & Balzano 4: Septagon

Titel: Byrne & Balzano 4: Septagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Boden gestellt. Sie hatte die Ecke des Gemäldes berührt.
    Sie wiederholte alles genauso, wie es vorhin abgelaufen war. Ein paar Sekunden später glitt die Vertäfelung nach oben, und die kleine Tür tat sich wieder auf. Sie schien in einen bedrohlich dunklen Raum oder auf einen dunklen Flur zu führen, aber das war Lilly egal. Die Öffnung war jedenfalls groß genug, dass sie hindurchkriechen konnte.
    Diesmal zögerte sie nicht.
    Ehe die Wandvertäfelung den Durchgang wieder versperrte, durchquerte Lilly das Zimmer. Sie warf ihre Schuhe durch die Öffnung, trat hindurch und kroch in die Dunkelheit.

74.
    1.40 Uhr
    Tangram-Puzzles bestanden aus fünf Dreiecken, einem Quadrat und einem Parallelogramm. Nach den Worten des Buches konnte aus diesen Teilen eine fast unendliche Anzahl von Figuren gelegt werden. Welches Problem stellte der Sammler dar, falls er aus den Dächern Nord-Philadelphias ein Tangram-Puzzle legte?
    Alle vier Fundorte waren Eckhäuser – vier der fünf Dreiecke des Tangrams. Ein Parallelogramm konnte man als Rhombus ansehen. Wenn ihre Theorie stimmte, blieben noch ein weiteres Dreieck, ein Quadrat und ein Rhombus übrig.
    Falls es ihnen gelang, die ersten vier Fundorte anhand ihrer geografischen Lage und ihrer Relevanz zueinander so zu einer Figur zusammenzufügen, dass diese einer bestimmten Figur eines Tangrams entsprach, konnten sie möglicherweise vorhersagen, wo der Killer seine nächsten drei Opfer zurückließ. Es war eine kaum zu bewältigende Aufgabe, aber mehr konnten sie im Augenblick nicht tun.
    Byrne kontaktierte Josh Bontrager und Dre Curtis über Funk. Acht Augen sahen mehr als vier. Dann schaute Byrne wieder auf den Monitor und auf die Karte. Sein Blick wanderte über die Gebäude, ihre Gestalt, ihre Lage. War irgendeine räumliche Beziehung zu erkennen? Er schloss kurz die Augen und erinnerte sich an die aus Elfenbein geschnitzten Puzzleteile in Laura Somervilles Wohnung. Doch auf irgendeine Lösung kam er nicht.
    Kurz darauf hielten Bontrager und Dre Curtis an und stiegen aus dem Wagen.
    »Was gibt’s?«, fragte Bontrager.
    Byrne erklärte ihnen kurz und knapp, um was es ging. Bontrager reagierte mit dem Enthusiasmus eines jungen Mannes auf Byrnes Tangram-Theorie, während Curtis eher skeptisch war.
    »Ich warte auf Vorschläge«, sagte Byrne. »Wörter oder Begriffe, um die es sich handeln könnte. Etwas, das sich auf das Puzzle bezieht, das er legt.«
    »Er ist Magier«, sagte Bontrager. »Ein Illusionist, ein Zauberkünstler, ein Trickser ...«
    Jessica griff in den Wagen und nahm die drei Bücher von David Sinclair von der Rückbank, die Byrne bei Chester County Books gekauft hatte. Sie schlug das Tangram-Buch auf und ging das Inhaltsverzeichnis durch. Es wurden keine Probleme angesprochen, die irgendeinen Bezug zur Magie hatten.
    »Umhang, Zauberer, Zauberstab, Zylinder«, sagte Curtis. »Karten, Münzen, Seide.«
    Jessica blätterte im Inhaltsverzeichnis und schüttelte den Kopf. »Nichts, was auch nur im Entferntesten damit zu tun hat.«
    »Wie sieht es mit einem Schloss aus?«, fragte Bontrager. »Gibt es da kein Zauberschloss?«
    »Moment ... hier ist ein Schloss«, sagte Jessica. Sie suchte schnell die entsprechende Seite und schlug das Buch auf. Die Tangram-Figur sah wie eine große Pagode mit stufenförmigem Turm und zahlreichen Dachvorsprüngen aus. Wenn die ersten vier Fundorte die Basis des Problems darstellten, konnte es diese Figur nicht sein. Mindestens zwei Dreiecke mussten oben liegen.
    »Und wie sieht es mit den Zaubertricks selbst aus?«, fragte Curtis. »Die Schwertkiste, der Blumengarten, der Wassertank?«
    Jessicas Blick huschte wieder über das Inhaltsverzeichnis. »Nichts.«
    Byrne dachte kurz nach und betrachtete die Karte. »Wir müssen die Sache von hinten aufziehen. Wir sollten mit den Figuren beginnen und dann vergleichen, ob sie einem Muster entsprechen.«
    Jessica riss den Mittelteil aus dem Buch und reichte ihren Kollegen jeweils ungefähr zehn Seiten mit Tangram-Problemen. Dann stellten sie sich um die Karte herum auf, die Hell Rohmer ihnen geschickt hatte, und suchten nach passenden Figuren. Immer wieder schauten sie auf ihre Uhren. Die Zeit verging.
    Byrne trat ein paar Schritte zur Seite. Es regnete wieder. Die anderen Detectives nahmen ihre Sachen aus dem Wagen, überquerten die Straße und betraten ein fast leeres Schnellrestaurant namens Pearl’s, das rund um die Uhr geöffnet hatte. Sie setzten sich an die Theke, hinter der ein

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