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Byrne & Balzano 4: Septagon

Titel: Byrne & Balzano 4: Septagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Gardener unten in der Eingangshalle den Blick vom Monitor. »Ob Sie’s glauben oder nicht, aber die gesamte Korrespondenz mit dem Besitzer wird an ein Postfach geschickt.«
    »Haben Sie keine Privatadresse oder eine andere Geschäftsadresse?«
    »Nein.«
    »Haben Sie wenigstens einen Namen?«
    »Nein«, sagte Gardener. »Normalerweise werden für Notfälle wie Einbruch, Feuer oder Überschwemmungen noch auf einer anderen Seite die persönlichen Angaben eingetragen. Aber sie sind aus irgendeinem Grunde weg.«
    »Weg?«
    »Wahrscheinlich gelöscht. Ich weiß, dass wir eine Adresse hatten, weil FedEx oder UPS manchmal etwas auszuliefern haben und der Besitzer es sich nach Hause schicken lässt.«
    »Und Sie meinen, die Seite wurde gelöscht?«
    »Ja. Aber ich habe mit einem der Fahrer gesprochen, der mal da war. Er sagte mir, es sei ein verdammtes Spukhaus. Er hatte Angst vor seinem eigenen Schatten. Es muss da richtig gruselig gewesen sein.«
    »Gruselig?«
    »Ich hab gehört, es ist das Haus vom alten Coleridge. Ich glaube, es wird Faerwood genannt oder so ähnlich. Der Fahrer hat gesagt, da spukt es.«
    »Wo ist dieses Faerwood?«
    »Keine Ahnung.«
    Jessica zeigte auf den Monitor. »Kommen Sie ins Internet?«
    Rich Gardener schaute auf die Uhr und warf dann einen Blick über die Schulter. »Das dürfen wir eigentlich nicht. Aber da Sie Pete Giovannis Tochter sind ...«
    Jessica fand die Information sofort auf einer Wikipedia-Seite. Artemus Coleridge (1866 – 1908) war Ingenieur und technischer Zeichner. Er arbeitete bei der Eisenbahngesellschaft von Pennsylvania. 1908 erhängte er sich an einem Dachbalken in dem großen Haus in Nord-Philadelphia, das er acht Jahre zuvor gebaut hatte – ein viktorianisches Haus mit zweiundzwanzig Zimmern, das den Namen Faerwood trug.
    Klicken Sie hier, um ein Foto von Faerwood zu sehen , spottete die Website.
    Jessica klickte darauf. Als das Bild erschien, erstarrte ihr das Blut in den Adern.
    In diesem Haus war sie schon einmal gewesen.

89.
    5.20 Uhr
    Swann erinnerte sich an einen Auftritt seines Vaters in West-Texas. Great Cygne hatte in einer Spelunke namens »Ruby Lee’s« seine Zaubertricks vorgeführt. Als er sich weigerte, das Geheimnis eines Kartentricks preiszugeben, der zu den bekanntesten Tricks von Dai Vernon gehörte, hatten ihn ein paar Leute auf den Hof gezerrt, ihn verprügelt und seine sämtlichen Requisiten aus dem Wagen gestohlen.
    Vielleicht hatten die drei Betrunkenen, die Great Cygne verprügelt hatten, Gewissensbisse bekommen. Jedenfalls kehrten sie zwanzig Minuten später auf den Hof zurück und brachten dem Sohn des Zauberers etwas zu essen. Während sein Vater bewusstlos in der dreckigen Gasse lag, aß Joseph ein paniertes Beefsteak und trank Coca Cola.
    Es war in jener Nacht sehr heiß gewesen.
    Swann legte eine Hand auf die Kiste. Feuer und Wasser. Wasser und Flammen. Der Feuertrick war oft abgewandelt worden. Die Feuerbestattung. Einige nannten den Trick Suttee . Der Name leitete sich von der Göttin Sati ab, die sich selbst opferte, weil sie nicht mit der Demütigung leben konnte, die Daksha, ihr Vater, ihrem Gemahl Shiva angedeihen ließ.
    Einige Zauberer nannten den Trick She , ein Name, zu dem sie ein sonderbares kleines Büchlein von H. Ryder Haggard inspiriert hatte.
    Great Cygne nannte den Trick das Feuerinferno . Der Effekt war ähnlich wie bei der Zaubertruhe, jedoch nur bei der Originalversion. Bei Great Cygnes Version lief es anders ab.
    Swann saß im Schatten der Kiste. Die rote Uhr tickte. Es wurde Zeit.
    Er würde die Kiste öffnen und dann mit dem letzten seiner Tricks beginnen, die als die sieben Wunder in die Geschichte eingehen würden.

90.
    5.25 Uhr
    Das Haus sah viel größer und Furcht einflößender aus als am helllichten Tag. Während das Grundstück im Sonnenlicht nur ungepflegt gewirkt hatte, schien es jetzt von Gespenstern und umherhuschenden Erscheinungen bevölkert zu sein.
    Jessica hatte das Foto ausgedruckt, das sie im Netz gefunden hatte. Im Jahre 1908 bot Faerwood mit den sorgfältig geschnittenen Hecken und dem kleinen, gepflegten Obstgarten einen prachtvollen Anblick. Es hatte dort sogar einen Wasserfall gegeben. Jetzt war es eine Ruine.
    Jessica hatte ihr Funkgerät eingeschaltet und trug einen Ohrhörer. Das SWAT-Team hatte den Logan Circle noch nicht gestürmt, doch Jessica rechnete jede Sekunde damit. Die Detectives und die Verstärkung waren in Position. Byrne hatte sich noch nicht wieder gemeldet, deshalb

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