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Byrne & Balzano 4: Septagon

Titel: Byrne & Balzano 4: Septagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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es nicht. Ich lese nicht viel.«
    Byrne zeigte seinen Kollegen die Seite. »Kennt jemand diese Autoren?«
    Niemand kannte sie.
    »Verdammt!«
    »Das andere Exemplar«, sagte Jessica. »Sieh in dem anderen Exemplar nach.«
    Josh Bontrager rannte nach hinten in den Laden und wühlte in den Büchern, die auf dem Boden verstreut lagen. Innerhalb von Sekunden fand er das Buch und eilte zu den anderen zurück. Er legte es neben Byrnes Exemplar auf die Theke. Sie verglichen die beiden Inhaltsverzeichnisse.
    Die vollständigen Namen lauteten:
    Cecil B. White, Der Rückzug zum Mars.
    Robert Moore Williams, Der rote Tod des Mars.
    »Cecil B. Moore.« Byrne schaute Jessica an.
    »Das Baseballfeld«, sagte sie.
    Sie hatten den Rhombus gefunden.

83.
    4.03 Uhr
    Das Baseballfeld an der Ecke Cecil B. Moore Avenue und North Eleventh Street lag verlassen da. Die Mahagonitruhe stand auf der Ausgangsbase. Die polierte Oberfläche glänzte im Licht der Straßenlaternen.
    Byrne sprang aus dem Wagen, noch ehe er zum Stehen kam.
    »Verdammt!«
    Byrne sprintete über das Feld und erreichte die Truhe als Erster. Ohne eine Sekunde zu zögern, öffnete er sie und blickte hinein.
    Und erstarrte.
    Sekunden später standen Jessica und Bontrager neben ihm. Jessica folgte dem Blick ihres Partners. In der Truhe saß eine junge Frau in einem altertümlichen weißen Satinkleid. Es sah aus wie ein Brautkleid aus den Zwanzigern oder Dreißigern. Ein Schleier bedeckte ihr Gesicht. Das Oberteil des Kleides war blutgetränkt.
    Byrne legte zwei Finger auf die Halsschlagader der jungen Frau.
    »Sie lebt!«

84.
    4.16 Uhr
    Der Rettungswagen raste in die Nacht. Die junge Frau hatte viel Blut verloren, doch als die Sanitäter sie auf die Trage legten, hatten Puls und Blutdruck sich stabilisiert.
    Jessica kehrte zum Wagen zurück und nahm den Laptop heraus. Sie klickte die GothOde-Website des Mörders an.
    »Ein neuer Film!«, stieß sie hervor und öffnete die neue Datei. Derselbe rote Vorhang.
    S ECHSTER T EIL :
D IE B RAUTKAMMER
    Jessica klickte das Video an. Es war bereits sechzehnmal aufgerufen worden.
    »Sehen Sie hier ... die Brautkammer«, sagte der Mörder. Er zeigte auf die Mahagonitruhe, die zweifellos leer war. Alle Seiten waren geöffnet. Er klappte sie zu. »Und sehen Sie hier ... die reizende Odette.« Er streckte die Hand aus. Eine Jugendliche in einem altertümlichen Brautkleid mit einem Schleier trat auf die Bühne. Sie war hübsch, aber sehr dünn. Ihre rotblonde Haarpracht fiel ihr bis auf die Schultern. Er küsste ihr die Hand und bedeutete ihr, die Bühne zu verlassen. Dann drehte er die geschlossene Truhe dreimal im Kreis herum, trat zurück, zog einen verchromten Revolver aus der Tasche und feuerte in die Truhe hinein. Dann öffnete er sie. Jetzt saß die Braut darin.
    Er verneigte sich, und der Monitor wurde schwarz.
    Um 4.20 Uhr klingelte Byrnes Handy. Er schaute aufs Display. Es war keine Nummer angezeigt. Byrne wusste, wer es war, noch ehe er sich meldete. Die Techniker hatten eine automatische Wahlwiederholung für »David Sinclairs« Handynummer programmiert, sodass sie alle zwanzig Sekunden angewählt wurde. Natürlich meldete er sich nicht.
    Byrne klappte das Handy auf, sagte aber nichts.
    »Die Zeit vergeht, Detective«, sagte der Killer.
    »Das ist nur allzu wahr«, erwiderte Byrne und versuchte, seine Wut zu zügeln. »Die Jugend eilt dahin.«
    »Ich hatte leider keine Jugend.«
    »Warum kommen Sie nicht zu uns ins Roundhouse? Dann erzählen wir uns gegenseitig von unserer traurigen Kindheit.«
    Der Mann lachte. »Sie haben jetzt sechs Wunder gesehen. Fehlt nur noch eins.«
    »Das stimmt nicht ganz.«
    Stille. »Warum nicht?«
    »Die Brautkammer. Sieht so aus, als hätte man Sie am Altar stehen lassen.«
    Diesmal schwieg der Mörder länger.
    »Jetzt sind wir bei dem Rhombus, nicht wahr? Das Parallelogramm des Tangram-Puzzles, richtig?«
    »Was ist damit?«
    Er stritt es nicht ab. Sie hatten recht. »Das Mädchen lebt.«
    »Das ist nicht wahr. Das kann nicht wahr sein.«
    »Warum sollte ich Sie belügen? Es könnte unsere wunderschöne Freundschaft zerstören.«
    Der Mörder schwieg wieder. Dann hob er die Stimme. Seine Nerven waren hörbar angespannt. »Das ist nicht wahr! Nein! Warten Sie, bis Sie sehen, was als Nächstes kommt, Detective Byrne. Das werden Sie niemals vergessen. Niemals!«
    Die Verbindung brach ab.
    Byrne schleuderte das Handy quer übers Baseballfeld. Ein paar Minuten später lief Josh los und hob es

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