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BZRK Reloaded (German Edition)

BZRK Reloaded (German Edition)

Titel: BZRK Reloaded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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sagte Keats, während er den Handschuh überzog. »Wenn er meckert, zieh ihm noch mal den Ziegel über. Triff nur nicht das rechte Auge. Durch das lasse ich meinen Biot herauskommen.«
    »Das ist kein Kampf gegen Bug Man«, warnte Plath. »Diese Hydren sind auf Automatik, stimmt’s? Ungesteuert? Da gehe ich auch mit rein.«
    Burnofsky sagte: »Sei doch nicht dumm. Inzwischen sind es schon zu viele, um …«
    RUMMS!
    Wilkes musste man nicht zweimal auffordern. Der Ziegel traf Burnofskys Kopf stark genug, um ihn zum Schweigen zu bringen.
    »Ihr beide spielt nicht alleine die Helden«, sagte Wilkes. »Ich geh auch mit rein.«
    Es war eine seltsame Mobilmachung zur Schlacht. Die Truppen waren in alle Richtungen zerstreut, und doch waren sie in Makroperspektive nicht mehr als einen Meter voneinander entfernt.
    Plath trommelte ihre drei Bioten zusammen, zwei davon kamen direkt aus ihren Nährbecken und funktionierten tadellos. Keats rief seinen ersten Biot aus Plaths Gehirn zurück und den zweiten aus Burnofskys. Er steuerte auch die Nanobots, die Burnofsky auf Plath abgesetzt hatte – diese konnte man wenigstens steuern.
    In Keats’ Gehirn explodierte das Bewusstsein. Er sah durch die Sensoren von K1 und K2, seiner beiden Bioten. Einer raste über Burnofskys Auge. Der andere beeilte sich, aus Plaths Hirn zu entkommen. Gleichzeitig aber erschienen die Übertragungen aller zwölf Nanobots auf seinem Bildschirm.
    Er sah vierzehn unterschiedliche Bilder. Die Nanobotbilder waren unvertraut und ungenau im Vergleich zu denen der Bioten, die direkt durch die Gedanken des Twitchers gesteuert wurden.
    Vierzehn Geschöpfe unter seiner Kontrolle, auf Plath, auf Burnofsky, und alle mussten so schnell wie möglich auf Billys Wange gebracht werden. Es war irgendwo zwischen todernst und absolut lächerlich.
    Das Problem war: Es war nicht möglich. Keats wusste das, spürte, wie ihn der Mut verließ, als ihm klar wurde, dass niemand, weder Bug Man noch Vincent, eine solche Armee lenken konnte. Er steuerte die Nanobots als Verband, doch wenn er wirklich alle Hydren erledigen wollte, musste er die Nanobots individuell steuern.
    Unmöglich. Er trat einen Schritt zurück und es hatte wohl so ausgesehen, als würde er ohnmächtig, denn Nijinsky fing ihn auf.
    »Billy, schieb die Bank hier rüber«, sagte Nijinsky. »Ich bringe sie rüber. Als Erstes berühre ich Plaths Wange, um die Nanobots aufzusammeln.«
    »Ja«, sagte Keats. Dann, ohne dass er es laut aussprechen wollte: »Keine Chance.«
    Er vermochte die Nanobots so zu lenken, dass sie auf den riesigen Finger zueilten, der Plaths Gesicht leicht berührte. Er konnte sie über den mit Lack polierten Fingernagel laufen lassen. Und wenn er damit fertig war, konnte er einen Biot entlang Plaths Sehnerv lenken und den anderen durch den schmalen Wald aus Burnofskys Wimpern. Aber nicht alles auf einmal.
    Die Hydren würden sich weiter vervielfältigen. Jede Sekunde, die verstrich, bedeutete mehr Feinde, die es zu vernichten galt. Und er müsste sie alle erwischen, bis auf die letzte. Wenn er auch nur eine Hydra am Leben ließ, würde sie die Vermehrung erneut in Gang setzen und Billy bei lebendigem Leibe auffressen.
    Wenn er versagte und auch nur eine Hydra überlebte, blieb ihnen nichts anderes übrig, als Billy selbst zu vernichten – ihn zu töten und einzuäschern.
    Plötzlich, auf einem seiner zu zahlreichen Bilder, sah er den ersten von Plaths Bioten. Er war hässlich, ein Käfer, ein schwächlicher Grashüpfer, eine Milbe, ein winziges Ungeheuer, das in Nanoperspektive sechs Fuß aufragte. Sein Gesicht war eine Mischung aus Insektenaugen und Augen, die eine schreckliche Parodie von Plaths Augen darstellten. Die Wirkung war beunruhigend und gespenstisch, als wäre dem Gesicht, das er kannte, die Haut abgezogen und der Balg einem Spinnenkopf übergestülpt worden.
    »Bist du das?«, fragte Plath ihn in der richtigen Welt, auch wenn es sich anfühlte, als käme es von ihrem Biot.
    »Ich glaub schon«, sagte er.
    »Du bist darin besser als ich«, sagte sie. »Ich gehe hinter dir her.«
    »Ich komme dann hinter euch beiden«, sagte Wilkes.
    Keats wollte sagen, dass darin niemand besser war, da niemand überhaupt auch nur gut darin sein konnte. Aber nichtsdestotrotz bewegte er seine Bioten und ein Dutzend Nanobots voran.
    Wie Kavallerie und Infanterie, dachte er. Die Nanobots waren die Fußsoldaten, die Bioten dagegen waren wertvoller. Sie waren der König auf seinem Schachfeld: Wenn er

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