Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BZRK Reloaded (German Edition)

BZRK Reloaded (German Edition)

Titel: BZRK Reloaded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
kämpften gegen das periodische Aufwallen und Abflauen der roten Lawine an.
    Sieben ganz unterschiedliche Ansichten von Blutkörperchen, Lymphozyten und Gerinnungsfasern. Siebenmal Arme und Beine, alle ausschwärmend, alle suchend. Sie fingen eine zweite Hydra, rissen sie auseinander, noch eine, sie erstachen sie, und noch eine und noch eine, bis sie eine Ansammlung der reproduzierten Hydren erreichten, schwache, hinkende, unzusammenhängende Kreaturen, die nur eine Fähigkeit hatten: Mehr Exemplare ihrer selbst zu bauen.
    Die Hydren kämpften nicht, sie wurden nicht gesteuert, sie waren so einfältig und geistlos wie Milben, niemand befehligte sie, sie liefen auf Automatik. Sie verteidigten sich nicht, sie flohen nicht, sie verschlangen nur Fleisch und kackten Kohlenstoff, während die MiniMilben ihr kaum wahrnehmbares Werk taten und immer weitere Hydren bauten.
    Das ging Keats nichts an. Er musste sie einfach nur töten.
    Einen Millimeter und eine Welt entfernt, zwängten sich K2 und sechs Nanobots durch Fettzellen wie durch nur halb aufgeblasene Wasserbälle aus Wachs, die voller weißer Blutkörperchen und klebriger Fasern hingen. Die Hydren hatten aufgehört, Seitengänge zu graben, und fraßen sich stattdessen in die Tiefe, schufen eine Art Höhle in der Haut, während sie einen Replikationszyklus durchliefen.
    Sie waren überall in der Höhle, oben, unten, an den Wänden, alle sehr beschäftigt und ahnungslos. Keats fuhr mordend und meuchelnd zwischen sie. Es war wie im Schlachthof, Hacken und Spalten am Fließband, er tötete so schnell und effizient, wie er konnte.
    Die Leichen massakrierter Hydren verstopften die Höhle, bis seine Nanobots gezwungen waren, in den Leichenbergen zu wühlen, um weitere Opfer zu finden. Lymphozyten quollen in die Kammer und machten sich gemächlich über die Beute her.
    Und dann eine gänzlich andere Kreatur. Ebenfalls leuchtend blau, ebenfalls eine Hydra, aber glänzend mit scharfen, deutlichen Konturen und strotzenden Waffen. Aber selbst diese, eine Hydra der ersten Generation, eine werkseitig hergestellte Hydra und kein billiges Replikat, war nicht gesteuert. Geistlos, programmiert.
    K1 riss ihr zwei Beine aus und ließ sie verkrüppelt und schutzlos zurück. Die Lymphozyten würden den Rest erledigen.
    Er achtete auf nichts mehr sonst, ein wahnsinniger Rausch, nur noch ein einziger Rausch, alle vierzehn Bildübertragungen zugleich, und, oh Gott, war das gut.
    Es war Leere. Leere und Erfüllung. Ein wildes Tier, vierzehn wilde Tiere, die jagten und töteten und töteten und jagten.

    Plath, die keine Videobrille trug und noch immer in der Makroebene, der normalen Welt, sehen konnte, bemerkte ein ekstatisches Lächeln auf Keats’ Gesicht. Sie hatte ihn noch nie so lächeln sehen, mit bebenden Lippen und gebleckten Zähnen.
    Sie spürte, wie ihr Blick unwiderstehlich von Burnofsky angezogen wurde. Sie rechnete damit, dass dieser sich hämisch freute über das Tier, das in Keats zum Vorschein kam. Aber er war nicht hämisch. Sein Mund bewegte sich, und er biss sich auf die Lippe. Seine farblosen Augen wirkten hungrig.
    Er war eifersüchtig. Er war ein Junkie, der zuschaute, wie sich ein anderer Abhängiger einen Schuss der ultimativen Droge setzte.
    Plath wurde übel. Ihre Bioten warteten am Kraterrand, während Wilkes’ Bioten herbeieilten und sich Hals über Kopf in den Blutkessel stürzten. Inzwischen hemmten Gerinnungsnetze die Flut. Plath konnte weder Keats’ Nanobots noch seine Bioten sehen, nur die stürzenden Blutkörperchen und, von ihnen herausgespült, die Beine, Köpfe und Innereien von Nanobots.
    Eine Träne rann Burnofsky über die Wange.
    Keats’ tiefblaue Augen waren hinter der käferartigen Brille verborgen.
    Wilkes lachte vor sich hin. Hä, hä, hä.
    Er hatte gesagt, dass er sie liebte, und sie hatte ihm nicht geantwortet. Jetzt fragte sie sich: Wenn sie ihm alles gegeben hätte, was er sich wünschte, ihren Körper, selbst ihre Liebe, wäre Keats das genauso wichtig wie dieses grauenhafte Spiel?
    »Was passiert da?«, fragte Billy.
    »Wahnsinn«, gab Plath zur Antwort.

    Pia Valquist und Admiral Edward Domville ritten an Bord eines Sikorsky-Hubschraubers der Royal Navy durch den Sturm. Es war nicht die angenehmste Art, durch Wind und Blitzgewitter zu reisen. Allein die Geräusche, die der Helikopter produzierte, waren ohrenbetäubend, aber wenn das Pfeifen des Windes und unvermittelter Donner hinzukam, war der Lärm unglaublich. Es war, als spalte Gott

Weitere Kostenlose Bücher