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BZRK Reloaded (German Edition)

BZRK Reloaded (German Edition)

Titel: BZRK Reloaded (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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zurück.«
    Joey rannte. Billy hörte, wie er durchs Haus hastete. Er hörte, wie die Eingangstür in ihren Angeln zur Seite geschlagen wurde.
    Billy ging nach unten. Er durchsuchte die Taschen seiner Freunde, sammelte Kreditkarten und Führerscheine ein. Er stapelte die Laptops und Handys auf einen Haufen und packte sie alle in einen Müllsack aus Plastik.Dann holte er saubere Kleider, legte sie sich im Bad, das glücklicherweise nicht blutbefleckt war, zurecht, und duschte. Es dauerte lange, bis klares Wasser in den Abfluss rann.

    Burnofsky erhob sich, hörte, wie seine Knochen ächzten und die Knie knackten. Mit Riesenschritten wurde er zu einem alten Mann. Aber er würde nicht an Altersschwäche sterben.
    Er verließ sein Büro und betrat die Laborabteilung, die sich über drei Etagen des Armstrong-Gebäudes erstreckte. Es war ein einziger großer Saal, sehr weiß mit rosafarbenen Akzenten, auf Funktionalität hin designt, der dennoch eine angenehme und unverfängliche Atmosphäre verströmte. Wie bei allen geheimen Machenschaften der Armstrong Fancy Gifts Corporation sah von außen alles so aus, als könnte es niemals etwas Böses, Düsteres verbergen.
    Die Lichter waren hell, aber warm. An den Wänden waren riesige Plasmabildschirme angebracht, die ländliche Szenerien zeigten – Wandmalereien, die sich langsam wandelten: Ein Gebirgsfluss machte allmählich dem einsamen Strand einer Meeresbucht Platz, aus der wiederum, in einer Stunde oder so, ein Feld mit sich im Wind wiegenden Blumen wurde.
    Die Wandbilder folgten dem Tageslauf. Wenn draußen die Sonne unterging, dann ging die Sonne auch über Gebirge, Meer und Wiese unter. Wenn die Nacht hereinbrach, erhellten sich die Bildschirme mit Zeitrafferaufnahmen von Autoscheinwerfern, die wie wahnsinnig über die Golden Gate Bridge preschten, oder mit Bildern des Nordlichts oder von Mondschein über einem Fluss.
    Es war ein wirklich allerliebster Ort, um zu arbeiten und das Ende der menschlichen Spezies, wie wir sie bisher kannten, ins Werk zu setzen.
    Aufgrund statischer Anforderungen mussten die Böden einiges aushalten, weshalb Burnofsky, wenn er aufblickte, durch ein loses gesponnenes Netz aus weiß gekachelten Laufstegen mit rosafarbenen Geländern und gelegentlichen grünen Kontrasttupfern schaute. Dadurch konnten einige der größeren Geräte über mehrere Stockwerke aufragen, und es waren dennoch auch kleinere, abgeschlossene Räume möglich.
    »Dr. Burnofsky.« Das war Mamadou Attah, die ursprünglich von der Elfenbeinküste stammte, später in Oxford und am MIT studiert, dann einen kurzen Aufenthalt im Grand Rapids Michigan’s Applegate Psychatric Hospital gehabt hatte, und inzwischen Burnofskys fleißigste – und glücklichste – Mitarbeiterin war.
    »Ja, Dr. Attah?«
    »Wir haben es geschafft – wir haben den Extruder kalibriert bekommen.«
    »Oh, gut«, sagte er.
    Sie lächelte ihn breit an. Sie war klein und untersetzt, und obwohl sie ein brillanter Kopf war, neigte sie dazu, ständig unterdrückt zu kichern. Natürlich war sie verdrahtet und indoktriniert worden, um mit ihrer lähmenden Depression fertigzuwerden.
    Nie wieder Depression. Nie wieder psychiatrische Klinik. Auch wenn sie die nicht verdrahteten Mitarbeiter zuweilen fast zur Raserei brachte, war sie eine ausgezeichnete Wissenschaftlerin und ihm absolut ergeben.
    Wie ein wartender Hund stand sie da. Anscheinend war sie nicht ganz zufrieden mit seinem beiläufigen »Oh, gut«. Deshalb fügte er hinzu: »Fantastische Arbeit, Doktor. Sie sind die Beste.«
    Sie grinste und deutete wie mit einer Pistole mit dem Finger auf ihn. »Nein, Sir, Dr. B., Sie sind der Beste!«
    Über die makellosen weißen Fliesen ging er an Wissenschaftlern in weißen Kitteln und Assistenten in rosafarbenen Kitteln vorbei, ein watschelndes, strähniges, in Kord gekleidetes menschliches Wrack mit triefenden Augen. Die Tür zu seinem Labor war durch eine Zahlenkombination und eine Fingerabdruckerkennung gesichert. Er tippte den Code ein und drückte den Daumen auf den Touchscreen.
    Drinnen sah es ganz anders aus. Hier hatten die Geräte dieselbe graue Farbe, die sie zum Zeitpunkt ihres Erwerbs gehabt hatten. An den Wänden hingen keine Plasmabildschirme, die idyllische Landschaften zeigten. Die Decke schien besonders niedrig zu sein. Der Inhalt einer Großhandelskiste Little Debbie Devil Cremes war auf dem Schreibtisch verteilt.
    Er zog die Flasche Bourbon aus der Schreibtischschublade, füllte ein Glas und stürzte

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