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C14-Crash

C14-Crash

Titel: C14-Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blöss / Niemitz
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Wright zufolge [1996, 776] genügte eine entsprechende Änderung um 2‰
    (i.W.: zwei Promille) innerhalb des ozeanischen Inventars, um diesen Effekt der
    Beschleunigung der C14-Uhr um 100% hervorzurufen. Die angebliche Gangge-
    nauigkeit der C14-Uhr um ganze 10% über 12.000 Kalenderjahre ist bezogen auf
    das ozeanische Inventar ohnehin nicht zu verifizieren, da ein Nachweis im ppm-
    Bereich (millionstel) meßtechnisch und chro-
    nologisch außer Diskussion steht.
    Für das unterstellte Ungleichgewicht, das
    zu besagter Anreicherung im C14-Inventar der
    Atmosphäre in der Größenordnung von 1%
    pro Jahrhundert führt, können unterschiedliche
    Gründe verantwortlich sein. Die Ursache kann
    zum Beispiel in einer schlagartigen »C14-Un-
    tersättigung« der Atmosphäre bei ansonsten
    gleichbleibender C14-Produktion liegen und
    durch folgende Vorgänge verursacht worden
    sein:
    1) Verringerung des C14-Gehaltes der Ozeane
    durch Einspeisung »fossilen Wassers« kos-
    mischen Ursprungs [Blöss 1991, 76 & 89],
    2) Hochschwemmen fossilen Tiefenwassers
    durch Impakt eines großen Himmelskörpers
    in einen der Ozeane [Blöss 2000],
    3) Erhöhung der Löslichkeit der Ozeane be-
    züglich Kohlendioxid CO2 durch Tempera-
    turänderung.
    Die Punkte 1) und 2) (oben) bilden den Rahmen für ein »Sintflutereignis«. Eine
    andere mögliche Ursache für die permanente Anreicherung im C14-Inventar der
    Atmosphäre liegt in einer Erhöhung der C14-Produktion, die auf externe oder
    interne Veränderungen zurückgeführt werden kann.
    1) Eine Steigerung der C14-Produktion kann zum Beispiel durch Abschwächung
    des irdischen Magnetfeldes oder durch Erhöhung der Stickstoffdichte in der
    fraglichen Atmosphärenregion ausgelöst werden.
    2) Sie kann auch durch Verstärkung der kosmischen Strahlung zum Beispiel in-
    folge von Änderungen in der Sonnenaktivität ausgelöst werden.
    9. Der radiometrische Tunnel – Kalibrieren? So nicht!
    349
    Vielmehr muß mit einem mittel- und langfristigen zeitlichen Verhalten der
    9.6 Gegenüber der
    Auswirkung von
    C14-Konzentration in der Atmosphäre gerechnet werden, das sich im Ver-
    Produktion und
    Diffusion auf die
    gleich zur Änderungsrate allein durch den radioaktiven Zerfall als nachgerade
    Konzentration des
    C14 in der Atmo-
    sphäre ist ihre
    erratisch herausstellen könnte.
    Minderung durch
    radioaktiven Zer-
    fall ein unbedeu-
    tender Beitrag. Die
    9.7 Libbys Grundannahmen
    Annahme, daß
    sich Produktion
    und Diffusion ge-
    rade so einstellen,
    Libbys Bilanz für C14 berücksichtigte im Zusammenhang mit der Datierungs-
    daß am Ende im-
    mer der Zerfall
    frage nur zwei Posten: Die Produktionvon C14 in der oberen Atmosphäre
    kompensiert wird,
    ist die unwahr-
    und sein allgegenwärtiger Zerfall in all den Kohlenstoffdepots der Erde, die
    scheinlichste aller
    denkbaren Alter-
    in irgendeiner Weise mit der Atmosphäre im Austausch stehen bzw. einmal
    nativen.
    gestanden haben – insbesondere natürlich sein Zerfall in lebendigen wie toten
    Organismen. Seine Bilanzgleichung kannte demnach nur Terme aus Produkti-
    on und Vernichtung innerhalb des gesamten Systems, nicht aber die aus Zu-
    und Abflüssen über die einzelnen Systemgrenzen. Sein Argument für diese
    Vereinfachung lautete: »Egal, welchen Teil eines Kohlenstoffdepots ich be-
    trachte, stets ist der Nettofluß in dieses Teilsystem hinein gerade so groß wie
    die Zerfallsmenge innerhalb des Systems, weil die Durchmischung immer und
    überall gegeben ist.«
    Diese Durchmischung sollte insbesondere für die Atmosphäre gültig sein,
    in der das C14 in rund 15 km Höhe und schwerpunktmäßig in den Polarregio-
    nen produziert wird. Die Atmosphäre bildet allerdings mit rund 1.6 % nur den
    kleinsten Teil des gesamten Kohlenstoffreservoirs der Erde. Den Löwenanteil
    daran halten die Ozeane. Da alle Reservoire – von tieferen Ozeanschichten
    abgesehen – nachweislich eine ähnliche Aktivität von C14 aufweisen, kann
    man
    1) von der relativen Konzentration des C14 von rund 1.5 • 10-10 %, sowie
    2) von dem auf 42 • 1015 kg geschätzten Gesamtkohlenstoffvorrat
    auf weltweit vorhandene rund 62 Tonnen C14 schließen. Von diesen 62 Ton-
    nen zerfiele demnach jährlich der 1/8266ste Teil radioaktiv, also ca. 7.5 kg.
    Im Rahmen von Libbys Modell mußdann die jährliche Produktionsrate in der
    oberen Atmosphäre (im Mittel) ebenfalls 7.5 kg betragen, damit in jedes Teil-
    9.11
    reservoir gerade soviel C14 einfließen kann, wie auch

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