C14-Crash
nacheinander: Ist sein C14-Datum richtig korrigiert und,
3.8 Es gibt trotz
ausreichend vor-
falls ja, ist die Vorlage, nach der er dieses Datum in ein Absolutdatum um-
handener C14-Da-
ten keine den Glo-
rechnen kann, korrekt erstellt worden? Wie er das überprüfen kann, soll jetzt
bus umspannende
C14-Chronologie,
genauer dargelegt werden.
weil dann die im-
manente Wider-
sprüchlichkeit der
Daten sofort offen-
sichtlich werden
3.4 Unter welchen Bedingungen können Historiker sorgenfrei C14-Daten
würde.
verwenden?
Der Historiker muß nach folgenden Regeln vorgehen (graphisch in Bild 3.4
dargestellt), wenn er für eine von ihm bestimmte Probe ein sicheres Absolut-
datum erhalten will:
H1. Er muß ein Ensemble archäologisch bzw. historisch sicher gleichaltriger
Proben zusammenstellen, das auch das eigentlich zu datierende Stück
enthält. Sicherzustellen, daß diese Stücke wirklich gleichaltrig sind, ob-
liegt seiner fachlichen Kompetenz. Nur damit bekommt er eine Prüfmög-
lichkeit, ob die kommenden C14-Datierungen vertrauenswürdig sind.
Bei zu großer Streuung ist der Versuch einer zeitlichen Zuordnung mit
Hilfe von C14-Daten schon gescheitert.
H2. Das C14-Labor hat Dreierlei durchzuführen:
" Die Probenbehandlung zur Korrektur aller zurückliegenden uner-
wünschten Einflüsse auf die zu messende C14-Konzentration.
" Die Messung der C14-Aktivität der Proben.
" Die statistische Auswertung der Meßergebnisse unter der Nullhypo-
these »Die Proben sind ungleichzeitig«, wodurch nur Daten weiter-
verarbeitet werden, die statistisch zuverlässig sind.
H3. Die Umwandlung des auf diesem Wege erhaltenen und damit konsisten-
ten C14-Alters in ein Absolutalter darf nur mit Hilfe von Vergleichspro-
ben erfolgen, die ebenfalls gemäß Schritt H1 und H2 radiometrisch ver-
messen worden sind.
124
C14-Crash
Start
3.4 Sicherer Umgang mit C14 in
3.4 Si
cherer Umgang mi
t C14
der Archäologie
i
n der Archäol
ogi
e
I
Kann ein Ensemble
nein
gleichalter archäo-
logischer Proben
zusammengestel t
werden?
ja
II
Läßt die Verteilung der
nein
Die Proben sind kontaminiert
gemessenen C14-Alter
und können nicht für eine
ausreichend sicher auf
sichere Datierung
radiome trische Gleich-
herangezogen werden.
altrigkeit schließen?
ja
III
Es besteht eine Chance,
Liegen ausreichend
weitere Ensembles mit
viele absolutdatierte
nein
konsistenten C14-Daten zu
Vergleichsensembles
finden. Wenn ihr Absolut-
aus derselben Gegend
alter jeweils bekannt ist, kann
vor, die jeweils die
eine Kalibrierkurve erstellt
Bedingung II
werden.
erfüllen?
ja
Kalibrierung
Durch Vergleich des mittleren
C14-Datums der Probe mit
denen der Vergleichsen-
Stop
sembles kann ein korrektes
Absolutdatum abgeleitet
werden.
3. Methodisches – C14 auf dem Prüfstand
125
Diese Regeln fassen Selbstverständlichkeiten zusammen. Dennoch muß man
3.9 Ohne minde-
stens zwei lücken-
sich fragen, ob jemals ein C14-Datum veröffentlicht worden wäre, wenn sie
lose, ausreichend
lange und unab-
von Anfang an hätten berücksichtigt werden müssen. Das übliche Vorgehen
hängig voneinan-
der erstellte
Baumringchronolo-
folgt anderen Regeln und muß unter Zugrundelegung der eben beschriebenen
gien bestand keine
Möglichkeit, die
Selbstverständlichkeiten – sozusagen der Sicherheitsstandards – als ungenü-
C14-Methode in
ihren Grundaussa-
gend bezeichnet werden:
gen zu überprüfen.
Deshalb konnte
umgekehrt die er-
R1. Man stellt die Gleichaltrigkeit der Proben innerhalb eines Ensembles im
ste Baumringchro-
nologie noch ohne
Allgemeinen im sofortigen Vergleich mit bereits vorliegenden C14-Da-
Widerspruch zu
erregen auf der
ten fest. Die Konsistenz der Daten bzw. der C14-Alter wird also unbese-
Protohypothese
quasi-konstanter
hen vorausgesetzt. Nach diesen Aktionen ist ein regulärer Konsistenztest
C14-Konzentration
der Atmosphäre
(analog H1) sinnlos.
gegründet werden.
R2. Das Labor unterzieht die C14-Daten von den vorbehandelten und ver-
messenen Proben einem statistischen Test unter der Nullhypothese, daß
die Proben gleichzeitig sind, wodurch auch die statistisch unzuverlässi-
gen Daten weiterverarbeitet werden.
R3. Die Umwandlung dieser statistisch unzuverlässigen C14-Alter in Abso-
lutalter erfolgt mit dendrochronologischen Maßstäben, die selber stati-
stisch unzuverlässige Sequenzen von C14-Daten aufweisen, d.h. die den
Regeln H1 und
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