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Cachalot

Cachalot

Titel: Cachalot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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solid und gut gearbeitet, und mit Liebe gefertigt… wie Versprechungen.«
    Cora schämte sich. Warum brachte sie es nicht fertig, etwas offener zu sein, wie Rachael? Ihr Alter hatte gar nichts mit der Art und Weise zu tun, wie sie die Menschen sah. Es war eine Frage der Erfahrung.
    Dieser Mataroreva zum Beispiel. Warum hatte sie eigentlich angenommen, daß sein Respekt gegenüber Hwoshien auf einen Mangel an Rückgrat zurückzuführen war? Schließlich war er nur ein Angestellter hier und besaß nicht ihre Unabhängigkeit. Und er war nett.
    Ah, aber Silvio war auch nett gewesen. Und wie nett. Ebenso nett, ebenso bunt schillernd wie die Kristallformationen, über die sie dahinfegten. Aber Mataroreva war nicht Silvio. Warum ihn dafür verurteilen, daß er freundlich war? Die beiden hatten nichts miteinander gemein, abgesehen von ihrem Geschlecht. War es eigentlich nicht Zeit aufzuhören, alle wegen eines einzigen Mannes zu verdammen? Sie war es so gründlich müde, sich immer hart und unnahbar zu geben.
    Wirklich reizend, dieser Mataroreva – Sam. Geistig war er ihr noch ein Rätsel, aber er teilte mit ihr die Liebe zum Meer. Die urlaubshafte Wärme und das Gefühl ewiger Ferien, das über dieser Welt hing, begannen, sie schwach zu machen.
    Mataroreva riß sie aus ihren Träumen. »Wissen Sie, daß letzte Woche wieder eine Stadt zerstört wurde? – Rorqual.«
    Das riß sie unvermittelt in die Wirklichkeit zurück. Plötzlich war sie wieder ganz geschäftsmäßig. »Zerstört – eine ganze Stadt? Ich weiß, daß man uns hierher geholt hat, weil Leute getötet worden sind, aber niemand hat etwas von der Vernichtung einer ganzen Stadt erwähnt. Und Sie sagten >wieder eine<.«
    »Es hat schon einige Vorfälle dieser Art gegeben.«
    »Wie viele?« fragte Merced geduldig.
    »Vier.«
    »Vier Todesfälle?« Rachael starrte jetzt Mataroreva an.
    Er schüttelte den Kopf. Sein Ausdruck war ernst geworden. »Vier Städte. Die gesamte Bevölkerung wurde ausgelöscht. Keine Spur von ihnen ist zurückgeblieben, und wir haben keine Ahnung, was das verursacht hat. Zweitausendfünfhundert Männer, Frauen und Kinder. Alle verschwunden. >Ati<.«
    »Gemeinsamkeiten?« wollte Cora wissen. »Gibt es Gemeinsamkeiten, die diese Vorfälle miteinander in Verbindung bringen?«
    Sam lächelte geduldig. »Schon hart bei der Arbeit, wie? Lassen Sie sich Zeit, Cora Xamantina! Das Offensichtliche ist bereits eliminiert.« Er blickte nach hinten zu Rachael und Merced. »Sie können sich ruhig Zeit lassen. Wir sind hier nicht nur im Kreise herumgeschwommen. Erwarten Sie also bloß nicht eine schnelle Lösung! – Zweitausendfunfhundert Menschen.« Er wandte sich wieder dem Steuer zu.
    »Wir werden die Ursache ausfindig machen«, sagte Cora nach einer Weile, in der Schweigen im Boot geherrscht hatte, »und ihr ein Ende machen.«
    Er lächelte ihr fast liebevoll zu, ganz und gar nicht jungenhaft. »Vielleicht werden Sie das, Cora Xamantina. Vielleicht. Ich hoffe es, weil mich der Gedanke beunruhigt, Sie könnten ein weiterer Posten auf der Liste der Opfer werden. Sie haben nur einen winzigen Bruchteil der feindlichen Lebewesen auf Cachalot gesehen, und wozu diese fähig sind. Bedenken Sie immer, daß der größte Teil des Weltozeans von Cachalot noch nicht erforscht worden ist, vor allem keine der großen Tiefen. Wir wissen nicht, was da draußen lauert. Vielleicht etwas, das imstande ist, eine schwimmende Stadt Stück für Stück auseinanderzunehmen.«
    »Gut gesagt.« Cora grinste. »Wir sind alle angemessen eingeschüchtert. Und jetzt – was sind die Gemeinsamkeiten?«
    Mataroreva lachte glucksend. »Wenn Sturheit ein Heilmittel wäre, dann wäre diese Welt in einem Tag gesund. Hwoshien wird es selbst erklären wollen.«
    »Mir wäre lieber, wenn Sie es mir sagten, Sam.«
    »Verurteilen Sie Yu nicht, solange Sie ihn nicht gesehen haben. Er hat im letzten Monat eine ganze Menge durchgemacht.«
    »Ist es denn verboten?«
    »Nun«, meinte er nachdenklich, »man hat mich nicht angewiesen, es Ihnen nicht zu sagen.
    Ich denke, die auffälligste Gemeinsamkeit ist, daß es einfach unmöglich ist, daß dies auch nur einer Stadt widerfährt, geschweige denn vier. Die Städte selbst gelten als unsinkbar. Zum Teufel, sie sind unsinkbar! Es sind keine massiven Bauten. Jede Stadt ist ein riesiges Floß, das aus dicken Planken aus schwimmfähigem Polymer besteht, ebenso wie die Piers, die wir gerade verlassen haben. Die Planken der Stadt sind an manchen Stellen

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