Cachalot
beeinträchtigen.«
Mataroreva warf ihm einen eigenartigen Blick zu. »Ich dachte, Sie wären alle nur Ozeanographen.«
»Physik ist nur ein Hobby von mir.« Merceds Stimme klang fast entschuldigend.
»Ja, schon gut. Doch, die Möglichkeit käme in Betracht. Aber ich habe von unserem Friedenshüter-Computer erfahren, daß, um diese Zerstörung zu bewirken, Ultraschall mit unterschiedlichen Frequenzen für jedes Element der Stadt hätte eingesetzt werden müssen. Eine Frequenz für die Polymere, eine für die Stelamikwände, eine für die Seerohrmöbel, und so weiter. Und praktisch jeder Gegenstand beliebiger Größe, den man gefunden hat, war in Stücken. Es scheint unglaublich, daß ein Angreifer genügend Waffen besitzen oder die Frequenzen schnell genug umschalten kann, um alles zu vernichten, ehe Gegenmaßnahmen ergriffen werden konnten.«
»Sie brauchten nicht alles zu zerstören«, wandte Merced ein. »Sie brauchten bloß zunächst die Kommunikationsanlagen einer Stadt zu stören oder auszuschalten. Dann könnten sie im Schütze des Sturms ihr Vernichtungswerk methodisch betreiben. Sie sagten, Ihr Satellitensystem sei sehr modern. Ist es denn nicht imstande, die Städte durch ein paar Wolken zu überwachen?«
»Ja, gewisse Energiewaffen würde man entdecken, wenn sie eingesetzt würden. Das ist eines der Dinge, die uns so unverständlich sind. Unsere Satelliten haben uns keinerlei Informationen geliefert. Es scheint offensichtlich, daß es Waffen gibt, die eingesetzt werden können, ohne daß man sie entdeckt.«
Merced nickte. »Ich kenne einige, auf die das zuträfe, gleichgültig wie modern die Orbitanlagen auch sind.«
»Zum Beispiel?«
Merced rutschte verlegen auf seinem Sitz herum. Er merkte, daß er zum Mittelpunkt der Aufmerksamkeit geworden war. »Wie ich schon sagte, das ist ein Hobby von mir. Ich will nun nicht behaupten, daß ich sicher wäre, aber ich habe gehört, daß die Commonwealth-Streitkräfte Zugang zu Geräten haben, die die Atombindungen der Elemente auflösen können. Die Auswirkungen wären der Zerstörung, die Sie geschildert haben, sehr ähnlich. Das Gerät könnte viel schneller als ein Ultraschallprojektor angepaßt werden und würde vermutlich das Warnsystem einer Stadt nicht auslösen, das, wie ich annehme, auf wesentlich konventionellere Waffen abgestimmt ist.«
»Einige sind nicht einmal dafür ausgerüstet«, räumte ihr Pilot ein. »Die Hauptgefahrenquellen auf Cachalot waren stets feindliche lokale Lebewesen, nicht andere Menschen.« Er blickte unzufrieden. »Die Natur dieser Welt, die Konzentration und gleichzeitig doch auch die Verteilung unserer Bevölkerung zwingt uns dazu, Frieden zu halten.
Oh, gelegentlich gibt es schon Unruhestifter, aber dieses Maß an Massenmord haben wir noch nie, noch nie, erlebt. Die lokalen Friedenshüter sind immer damit fertig geworden. Unsere Probleme liegen auf dem Niveau von Raufereien Betrunkener oder eifersüchtiger Ehemänner. Und dann gibt es ein paar Leute, die aufmucken, weil sie sich nicht an unsere Welt und an unsere Lebensweise anpassen können. Aber ein Aufmucken, das so weit geht, ein paar tausend Menschen hinzuschlachten? Das bezweifle ich.«
»Wenn wir Angriffe von Menschen oder von außerhalb des Planeten nicht für möglich halten«, meinte Cora mit gemessener Stimme, »dann bleibt nur das Meer.«
»Und das ist Ihr Ressort. Deshalb hat man Sie geholt. Menschliche oder andere intelligente Angreifer sind Sache der Friedenshüter, aber… Nun, das Commonwealth hat seit mehr als vierhundert Jahren Leute auf Cachalot, und vorher vier- oder fünfhundert Jahre lang die ursprünglichen Siedler. Und doch wissen wir noch vergleichsweise wenig über die Ureinwohner.«
»Das ist nicht neu«, sagte Cora. »Es gibt auch immer noch eine ganze Menge, was wir über das Leben in den Ozeanen der Erde nicht wissen. Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen.«
»Ich habe mich auch nicht entschuldigt«, meinte Sam. »Ich bin nicht der Typ, der das tut.«
»Nun, die Stürme kommen also nicht als Ursache in Frage«, räumte Merced ein. »Ich weiß nicht, wie es mit Ihnen steht, meine Damen, aber ich persönlich bin noch nicht soweit, daß ich an menschliche Angreifer denke. Wir könnten lediglich festhalten, daß sie als Möglichkeit in Frage kämen.«
»Das würde auch ausreichen«, meinte Mataroreva. »Sie sind nicht hier, um endgültige Entscheidungen zu treffen. Sie sollen nur mögliche Ursachen aufzeigen.«
Seltsam, daß er das
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