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Cachalot

Cachalot

Titel: Cachalot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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besitzen eine langsamere, dafür aber größere Perspektive als wir. Ihre Betrachtungsweise, ihre Ansichten bezüglich anderer Gesellschaftsformen, ebenso wie auch bezüglich des Universums unterscheiden sich total von den unseren.
    Als man sie hier ansiedelte, bot man ihnen beispielsweise Hilfe an, um Geräte zu entwickeln, mit denen sie die physische Welt manipulieren konnten. Werkzeuge für Geschöpfe ohne Hände oder Tentakel. Sie lehnten ab. Sie entwickelten sich nicht als ein größerer Seitenast der Menschheit. Sie gehen ihren eigenen Weg.
    Freilich erscheint dieser Weg langsam, aber wie gesagt, ihre Betrachtungsweise ist eine andere als die unsere. Einige wenige Experten studieren sie ein wenig und reisen dann enttäuscht ab in dem Glauben, die Cetacea hätten im letzten halben Jahrtausend keinerlei Fortschritte gemacht.« In seinen Augen blitzte es.
    »Und dann gibt es hier auf Cachalot einige von uns, die glauben, daß sie doch Fortschritte machen. Nicht Fortschritte, wie wir das sehen würden. Sehen Sie, ich glaube nicht, daß das, was wir Zivilisation nennen, sie sonderlich interessiert. Sie sind zufrieden, zu schwimmen, zu kalben, zu essen und nachzudenken. Letzteres ist besonders kritisch. Wir wissen in Wirklichkeit sehr wenig darüber, wie sie denken, oder auch nur worüber sie nachdenken. Aber einige von uns glauben, daß unsere ursprünglichen Kolonisten sich ein wenig schneller entwickeln als irgend jemand erkennt.«
    »In dem Punkt sind alle Berichte, die ich gelesen habe, faszinierend, Sam. Soweit mir bekannt ist, haben sie Dutzende neuer Religionen entwickelt und wieder beiseite gelegt.«
    »Sie wissen darüber vermutlich mehr als ich«, gestand Mataroreva. »Ich bin nur ein Friedenshüter. Mein Interesse an den Cetacea ist persönlicher, nicht beruflicher Natur. Das Wenige, was mir über sie bekannt ist, weiß ich nur, weil ich auf ihrer Welt lebe.
    Und was die Frage angeht, ob wir welchen begegnen werden, so kann ich das nicht sagen. Sie haben sich auf dieser Welt vermehrt und – bildlich gesprochen – Fuß gefaßt, aber diese Welt ist auch unbegreiflich groß. Und unsere Pflicht verbietet uns, nach ihnen zu suchen.«
    »Glauben Sie nicht, daß wir unter den vorliegenden Umständen eine Ausnahme machen könnten?«
    Sam dachte nach und meinte dann vorsichtig: »Wenn es für Ihre Untersuchungen wichtig ist, nun, dann könnten wir versuchen, ein oder zwei Herden ausfindig zu machen. Aber nur, wenn es absolut notwendig ist.«
    »Mit wem muß ich das klären?«
    »Mit den Cetacea natürlich. Übrigens dürfen Sie auch nicht versuchen, sie zu überreden.« Seine Stimme klang jetzt streng. »Wenn wir zufällig auf welche stoßen und die keine Lust haben anzuhalten und mit uns zu plaudern, darf es keine enttäuschten Wutausbrüche geben. Wenn wir sie über einen bestimmten Punkt hinaus verärgern, haben sie das verbriefte Recht, das Boot zu zerschmettern – und seine Insassen.«
    Sie näherten sich jetzt der Südspitze des Atolls. Langgestreckte, gebogene Strandstreifen griffen hinaus, wie um sie zu umarmen. Die Gebäude hier waren größer als die, die sie bisher gesehen hatten, sogar größer als das zentrale Verwaltungsgebäude am Shuttledock. Einige kreisförmig, andere massig und quaderförmig standen sie bis hinunter zum Sand. Alle waren mit fotovoltaischen Paneelen bedeckt. Zwischen den einzelnen Bauten gab es eine Vielzahl von Rohren aus Plastik und Metall. Schwerfällige Bauten, die bis zum Ende des Atolls führten, sahen wie Lagerschuppen aus. Hier herrschte viel mehr Aktivität, als sie am Verwaltungsbau entdeckt hatten. Dies hier ist der Grund, weshalb das Commonwealth auf Cachalot anwesend ist, dachte sich Cora, nicht andersherum.
    »South Terminus«, verkündete Mataroreva. »Die Durchgangsstation für die Produkte aus Cachalots Ozean.«
    »Und wie steht es mit der Verarbeitung?« erkundigte sich Rachael.
    »Die Grundfunktionen werden auf den schwimmenden Städten durchgeführt – das Sortieren von Corbyianver, beispielsweise, die Konzentration und das vorläufige Verpacken geschieht vorwiegend hier. Die letzte Raffinerie findet dort draußen statt«, er machte eine Handbewegung zum Himmel. »Über uns kreist eine Anzahl ziemlich großer Orbitalfabriken in Synchronbahnen.«
    Cora nickte. »Eine haben wir, glaube ich, beim Landeanflug gesehen.«
    »Dort findet die letzte Arbeitsstufe statt.« Er lenkte den Gleiter auf den Strand zu. »Dort droben werden die wertvolleren Produkte

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