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Cachalot

Cachalot

Titel: Cachalot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ausführen könnten.
    Ich möchte auch, daß Sie zur Kenntnis nehmen, daß wir immer nach Überlebenden gesucht haben und nie welche fanden. In Warmouth sind vor uns andere Schiffe eingetroffen. Aber Vai’oire ist für uns von fünf die vierte. Ein guter Prognoseprozentsatz. Bergen ist viel lukrativer als Fisch oder Molluskenprodukte zu sammeln. Wir haben einige Käufer auf anderen Welten, die bereit sind, das zu kaufen, was wir anbieten, ob es sich nun um Ladung handelt, die die Städte bereits zum. Versand vorbereitet haben, um wertvolle Elektronik, oder auch um persönliche Effekten. Wir machen da keinen Unterschied, kann ich Ihnen sagen.«
    »Wenn Sie die Wale nicht kontrollieren, wer tut es dann?« fragte sie ihn ebenso wie sich selbst.
    »Warum muß sie eigentlich jemand kontrollieren?« fragte Hazaribagh. Er mochte kein Wissenschaftler sein, war jedoch ohne Zweifel ein scharfer Beobachter. »Könnte es nicht sein, daß sie sich selbst kontrollieren?«
    »Bartenwale sind zu solch abgestimmtem gemeinsamen Handeln nicht fähig«, erklärte Mataroreva mit Bestimmtheit.
    Der Fabrikchef drehte sich zu ihm herum. »Woher wissen wir das denn? Wieviel wissen wir denn wirklich über die Cetacea – ich meine, was über das hinausgeht, was sie uns freiwillig sagen? In tausend Jahren können sich alle möglichen Fähigkeiten weiterentwickelt haben, ausgereift sein. Bloß, weil ein Mann nicht redet, heißt das noch lange nicht, daß er ein Idiot ist. Ebensogut ist möglich, daß er ein Genie ist, das keinen Wert auf Kommunikation legt.«
    »Zu Ihren Lasten spricht nur eines«, erklärte Cora. »Sie haben es gewußt! Sie wußten von Anfang an, daß Wale verantwortlich waren. Wenn Sie der Verwaltung auf Mou’anui diese Information zur Kenntnis gebracht hätten, dann hätten Vai’oire, Warmouth und die anderen vielleicht überleben können. Dann hätten sie schließlich gewußt, was zu erwarten war. Aber das konnten Sie ja nicht tun.«
    »Natürlich konnten wir das nicht«, gab Hazaribagh zu. »Aber ich verstehe nicht recht, weshalb Sie uns zur Last legen, daß wir dieses Wissen nicht verbreitet haben. Wir haben niemandem etwas zuleide getan. Opportunismus ist kein Verbrechen, das kann ich Ihnen sagen. Wenn wir Überlebende gefunden hätten – das hätte uns Probleme gebracht. Aber wir trafen nie auf welche… bis jetzt.«
    Er tippte sich mit dem Rand des kalten Bechers gegen das Kinn. In dem Becher klirrte Eis. »Sie sind fünf. Eine Situation, die mir, wie ich immer gehofft hatte, erspart bleiben würde.« Er schritt vor ihnen auf und ab, gestikulierte mit dem Glas. »Sehen Sie, das ist für uns eine höchst lukrative Operation geworden. Ich habe wirklich keine Lust, sie aufzugeben.«
    Es bedurfte einiger Courage für Cora, zu sagen: »Indem Sie diese Information zurückhalten, machen Sie sich an den Massenmorden mitschuldig.«
    Die Anklage schien Hazaribagh nicht zu stören. »Oh, ich bezweifle, daß ein Kirchengericht mich dafür verurteilen würde. Aber wenn ich Sie freiließe, könnte das die Dinge für uns komplizieren. Es könnte, wie Sie sagen, dazu führen, daß in Zukunft solche unglückselige Zwischenfälle vermieden werden. Ich bin nicht sicher, ob wir zu dem wenig lukrativen Fischgeschäft zurückkehren wollen. Ich würde zwar ganz bestimmt nicht mit einer beiläufigen Handbewegung Städte zerstören, selbst wenn ich die Barten lenken könnte, aber ich glaube wohl, daß ich mich dazu verstehen könnte, fünf Störenfriede eliminieren zu lassen…Das kann ich Ihnen sagen.«
    Cora erstarrte. Sie sollten also doch getötet werden, wenn auch nicht aus den Gründen, die sie ursprünglich angenommen hatte. Daß Hazaribagh mit der Entscheidung ringen mußte, war dabei ein schwacher Trost.
    »Sie müssen versuchen, meine Lage zu verstehen. Meine Leute und ich haben seit der Zerstörung I’as mehr Profit gemacht als in den letzten dreißig Jahren, in denen wir auf Cachalot tätig waren. Wir sind nicht bereit, das aufzugeben. Und wenn wir auch die Stadtleute nicht ermorden würden, dann haben wir auf den Booten sie auch nicht gerade besonders gern, das kann ich Ihnen sagen.
    Und was die Frage betrifft, weshalb die Barten plötzlich wahnsinnig geworden sind, so habe ich darüber ganz bestimmt nachgedacht.« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe auch keine bessere Idee als Sie. Im Gegensatz zu Ihnen freilich ist mir das auch ziemlich gleichgültig, so lange sie damit fortfahren. Wir sind vielen Walen begegnet, vielen

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