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Cachalot

Cachalot

Titel: Cachalot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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benutzte. Jeder Bolzen war mit einem wirksamen Lähmungsmittel imprägniert. Die Intensität der Droge variierte je nachdem, wogegen man glaubte sich verteidigen zu müssen.
    Wie die Frau gerade demonstriert hatte, funktionierte die Waffe auch außerhalb des feuchten Elements sehr eindrucksvoll Sie war durch einen Schlauch mit dem Luftsystem ihres Gelanzugs verbunden und wurde von dem Kohlendioxid betrieben, das sie ausatmete.
    Ihr etwas größerer männlicher Begleiter stand neben ihr und hielt ein ähnliches Gerät locker in der linken Hand. Die Frau begann jetzt, sich aus ihrem Gelanzug zu schälen.
    »Wo kommt ihr denn her?« In die Frage der Frau mischten sich Ärger und Überraschung. »Du da, dicker Junge stehenbleiben, oder ich schick dich ins Bettchen!« Mataroreva, der sich auf die Reling zugeschoben hatte, mußte stehenbleiben.
    Rachael kniete neben Merced und zeigte mehr als gewöhnliche Besorgnis. »Wie stark war denn die Dosis, verdammt?«
    »Nicht sehr. Er wird eine Weile schlafen, dann ist er wieder so gut wie neu.« Der Tonfall der Frau wurde jetzt drohend, als sie auf die beiden reglosen Gestalten neben der Ladeluke blickte. »Von Solly und Chanli kann man das nicht sagen.«
    »Wir kommen von… «, begann Cora zu erklären.
    Dawn fiel ihr ins Wort. »Wir sind die letzten Überlebenden von Vai’oire. Sie sollten uns gegenüber nichts von Sympathie sagen.«
    »Mag schon sein.« Die Frau lehnte an der Kabinenwand. Ihr Begleiter sprach bereits in die Funkanlage des Schiffs, wie Cora verstimmt feststellte. »Das geht mich nichts an. Hazaribagh wird entscheiden müssen, ob wir wissen wollen, wo ihr herkommt.« Sie lächelte bedeutungsvoll. »Ich habe freilich keine Zweifel, wo ihr hinwandern werdet. Aber vielleicht täusche ich mich.«
    »Sie haben einige tausend Menschen getötet«, sagte Cora ärgerlich. »Warum wollen Sie denn so tun, als würden Sie uns fünf anders behandeln?«
    Das veranlaßte die Frau zu einem Stirnrunzeln. »Wir haben niemanden getötet. Wenigstens glaube ich das nicht.«
    »Wovon reden Sie denn?«
    »Ich sagte, wir haben niemanden getötet!« Zu Coras großer Überraschung schien die Frau ehrlich verärgert. »Ich glaube, jetzt ist genug geredet.« Die Mündung ihrer Waffe schwang ein paar Grad nach Steuerbord. »Und wenn du jetzt auch nur noch einen Schritt machst, Dicker, dann kriegst du eins ab! Auf die Distanz treffe ich ganz bestimmt!«
    Mataroreva, der das Gespräch dazu ausgenutzt hatte, sich ein paar Meter näher an die Kabine heranzuarbeiten, sagte leise: »Wenn Sie mich noch einmal Dicker nennen, dann mach ich aus dieser Spielzeugpistole ein Halsband für Sie.«
    »Okay.« Sie wich nervös ein paar Schritte zurück. »Dann bleiben Sie stehen, wo Sie sind. Wenn die Füße still halten, dann mache ich dasselbe mit meinem Mund.«
    Die Frau machte auf Cora trotz allem nicht den Eindruck, als wäre sie das kaltblütige Mitglied einer Bande rücksichtsloser Killer. Was ging hier vor?
    Ohne Zweifel würden sie das bald erfahren. Weitere Taucher erschienen jetzt und legten an Deck die Anzüge ab, während sie sichtlich verwirrt im Flüsterton miteinander über die Anwesenheit der fünf Fremden redeten. Man hatte sie inzwischen vor der offenen Ladeluke zusammengedrängt.
    Mataroreva und der noch etwas benommene Merced überlegten, ob sie versuchen sollten, die Reling zu erreichen. Wenn sie sich alle in verschiedener Richtung bewegten, würde die Frau höchstens zwei von ihnen treffen, ehe die anderen zu den geheimen Plätzen auf dem Riff unterwegs waren.
    Doch Merced legte schließlich sein Veto ein. Selbst wenn es drei von ihnen schafften, besaßen diese Leute hier ohne Zweifel mindestens die üblichen Detektorgeräte. Sie verstanden sich offensichtlich darauf, gesunkene Wertgegenstände ausfindig zu machen. Also würde es ihnen auch nicht sonderlich schwerfallen, ein paar Taucher zu finden.
    Besser wäre es vielleicht, die Frau anzufallen, da sonst bis jetzt noch niemand zusätzliche Waffen zum Vorschein gebracht hatte. Unglücklicherweise verlor diese Idee jegliche Attraktion, als fünf weitere Taucher erschienen. Alle, mit Ausnahme eines einzigen, mit identischen Gas-Bolzenwaffen versehen. Letzterer trug ein gefährlich aussehendes Gerät, das Explosivmunition verschoß, die man gegen besonders sture Meeresbewohner einzusetzen pflegte.
    So warteten die Gefangenen und machten sich ihre Gedanken über die Person, die die Frau Hazaribagh genannt hatte, und die über ihr

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