Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cachalot

Cachalot

Titel: Cachalot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
Schicksal entscheiden würde. Zumindest würde man sie nicht sofort ermorden. Und warum auch? Hatte die Frau denn nicht darauf bestanden, daß sie und ihre Begleiter niemanden getötet hätten?
    Cora kam es in den Sinn, daß sie um so weniger wußten, je mehr sie über die zerstörten Städte von Cachalot erfuhren. Es war, wie wenn man ein Ei zerbrach. Statt einen Dotter drinnen zu finden, fanden sie zwei weitere Eier, und vier in den zweien. Es war frustrierend.
    Sie wurden die ganze Nacht von einem Posten bewacht. Am Morgen verabreichte man ihnen eine überraschend wohlschmeckende Mahlzeit. Rachael bat um Erlaubnis, ihr Neurophon an sich nehmen zu dürfen.
    Die Frau holte es aus dem wasserdichten Behälter, zögerte aber eine Weile, ehe sie es weitergab. Von Rachael besorgt beobachtet, entfernten die Frau und einer ihrer Posten eine Deckplatte. Dann besprachen sich die beiden, ehe die Frau zwei winzige Festkörpermodule ausbaute. Dann gab man das Instrument seiner Besitzerin zurück.
    »Jetzt können Sie soviel Musik spielen, wie Sie wollen«, meinte die vierschrötige Blondine freundlich, »aber ohne Neuronik. In der richtigen Hand könnte dieses sonst höchsterfreuliche Instrument sehr unangenehm werden, wenn jemand die Projektionen verstimmen kann.«
    »Das hatte ich nicht im Sinn«, protestierte Rachael indigniert.
    »Kann schon sein. Aber ich habe daran gedacht.«
    Das Mittagsmahl verstrich, während die Taucher ihre Bergeoperation fortsetzten. Wenig später tauchte am Horizont ein weiteres Boot auf. Es war wesentlich größer als die beiden Tragflügelboote, eine altmodische, aber auch altbewährte Konstruktion. Dieses Schiff besaß keine Tragflügel, vielmehr handelte es sich um einen plumpen zweirumpfigen Katamaran, der so gebaut war, daß ein Tragflügelboot selbst bei rauhem Wetter an der Innenseite längsseits gehen und umladen konnte. Die mächtigen Rümpfe des Mutterschiffs würde es dabei schützen.
    Der Katamaran warf in der Nähe Anker, und ihr Tragflügelboot ging längsseits. Cora entdeckte die Rostflecken an Rumpf und Deck, das sie jetzt beschattete. Der Katamaran war schon ziemlich alt.
    Eine Liftkabine senkte sich auf das Deck des Tragflügelbootes. Sie stiegen ein und wurden zum Hauptdeck des größeren Schiffs hochgetragen. Eine Gangway führte sie zum zweiten Deck in der Nähe des Hecks. Dort fanden sie neben einer Funkanlage und einem Recorder Stühle, Tische, einen tragbaren Autokoch und einige ausgesprochen bullig wirkende Männer mit schweren Revolvern.
    Dazwischen ein kleiner, finster wirkender Typ in einem khakifarbenen Hemd und einer Weste. Auf seiner schmalen, braunen Brust hingen ein paar Halsbänder, überwuchert von dem weißen und schwarzen Haar, das seinen Brustkasten bedeckte. Die Halsbänder bestanden aus weißen Zähnen mit geschliffenen roten und gelben Steinen. Sein straffes, schwarzes Haar war streng nach hinten gekämmt und mit einem roten und gelben Band in einen Knoten gebunden. Auffällig buschige weiße Koteletten säumten sein schmales Gesicht.
    Ein dünner, graumelierter Schnurrbart war an den Spitzen fast bis zu den kohlschwarzen Augen hochgedreht und wurde jetzt leicht benetzt, als der Mann einen Schluck aus dem hohen Metallbecher nahm, der vor ihm auf dem Tisch stand. Er wirkte wie ein etwas alt gewordener Bürokrat auf Ferien. Aber als er sich dann zu ihnen umwandte, um sie prüfend anzusehen, wirkte sein Gesicht besorgt.
    »Hazaribagh. Dewas Hazaribagh«, murmelte Mataroreva.
    »Ja. Mataroreva, nicht wahr?« Die Stimme des Mannes war hoch und scharf wie ein Messer.
    Coras Blick wanderte von dem Fremden zu ihrem Begleiter.
    »Ja, jetzt kenne ich ihn«, sagte Mataroreva. »Er ist der Manager dieses Fabrikschiffs. Unabhängiger Unternehmer.
    Die zwei Tragflächenboote sind Sammel- und Scoutfahrzeuge für das große, falls Sie sich das nicht ohnehin schon gedacht haben. Ein bescheidenes Unternehmen, wenn ich mich richtig entsinne. Nicht gerade das größte auf Cachalot, aber auch keineswegs das kleinste.«
    »Richtig eingeschätzt«, pflichtete Hazaribagh ihm bei. »Ehrliche Leute, die sich Mühe geben, auf ehrliche Weise ihren Lebensunterhalt zu verdienen, indem sie gegen ganze schwimmende Städte kämpfen, die von riesigen interstellaren Gesellschaften finanziert werden, oder riesigen neuen Schiffen, in die wohlhabende Handelsfamilien investiert haben. Bei der Art von Wettbewerb ist nicht sehr viel verdient.«
    >»Auf ehrliche Weise seinen Lebensunterhalt

Weitere Kostenlose Bücher