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Cachalot

Cachalot

Titel: Cachalot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Cetacea-Begriffen denken. Das tun wir alle. Wollen wir doch einmal die offensichtlicheren Analogien sehen und nicht die obskuren. Wenn eine Gruppe von Menschen eine Stadt angreifen würde, aber behauptete, sie wüßte nicht, warum – wie würden wir dann vorgehen, um die Ursache ausfindig zu machen?«
    »Wir würden uns einen von ihnen fangen und ihn befragen.« Mataroreva sah den kleinen Wissenschaftler an und nickte langsam. Merced nickte ebenfalls.
    »Das ist unmöglich«, sagte Cora sofort. »Sie können einen Blauwal nicht festhalten, wenn Sie nicht mehr als Worte gebrauchen dürfen. Selbst der Einsatz nur kurzfristig lähmender Narkotika könnte von den Cetacea als Gebrauch von Gewalt interpretiert werden. Und das würde den Frieden zwischen den Menschen und den Walen zerstören, von dem Sie uns die ganze Zeit erzählen. Und etwas weniger Drastisches, ein Netz zum Beispiel, würde wahrscheinlich in Fetzen gerissen werden.«
    »Es muß doch irgendeinen Weg geben«, murmelte Dawn.
    Mataroreva sah sie nachdenklich an. »Vielleicht. Man kann siebzig Tonnen Wal nicht zu etwas zwingen, aber vielleicht kann man ihn überzeugen.«
    Er beugte sich über die Reling und schob sich die Translatoreinheit über den Kopf. Laute, quiekende Geräusche klangen aus dem Wasser, und Cora eilte mit ihrem Kollegen ebenfalls an die Reling.
    Latehoht war bereits zu hören. Wenige Augenblicke später kehrte sie mit einem großen, narbigen männlichen Wal zurück. »Derr hierr heißt Kinehahtoh«, teilte sie ihnen mit. »Er-der- vorne-schwimmt. Kinehahtoh, ein Veteran vieler Schlachten, derr Ällteste in der Herde, die euch befrreit hat, wie du es verlangtest, Frreund Samm. Kinehahtoh, der Weise, der für die Brrüder und Schwesterrn des Rudels sprricht.«
    Dann folgte eine Überraschung, denn als sie den alten Walmann den wartenden Menschen vorstellte, gebrauchte sie nicht nur ihre menschlichen, sondern auch ihre cetaceanischen Namen. Etwas betreten erfuhr Cora, daß Latehoht und ihr Gefährte ihr den Namen Talsehnsoht – Sie-die-alles-wissen-muß gegeben hatte.
    »Kinehahtoh«, begann Sam, »wir müssen wissen, warum die Bartenwale unsere Leute getötet und ihre Städte vernichtet haben.«
    »Du bist jetzt sicherrr, ohne Zweifel sicherr, daß sie wahrhaft verrantworrtlich sind?« fragte der Patriarch. Cora bewunderte ihn wie einen ehrwürdigen Großvater.
    »Meine Freunde und ich waren selbst Zeugen eines solchen Angriffs. Ein Blauwal ist keine Wolke, und man kann ihn auch nicht mit einer verwechseln. Das ist Wahrheit, Kinehahtoh.«
    »Ein Wahrrheitt, die keine istt«, pflichtete der Alte ihm bei und schauderte. Dieses Zittern war uraltes Walverhalten, das wußte Cora. Keine Reaktion, die sie sich im Umgang mit den Menschen angeeignet hatten. »Obwohl wirr dich als einen kennnen, der die Wahrrheit sprricht, Samm Matarrrorreva, würrde dieser hier und die Brrüder und Schwesterrn nicht glauben, was du sagst, wenn wirr es nicht von zwei der unnserren gehörrt hätten. Ich wolllte, ich könnnte wünnschen, daß es nicht die Wahrrheit ist, und doch ist es was und kann nicht weggewünnscht werrden.«
    »Dann begreifst du unser Bedürfnis, die Ursache zu erfahren, die dahintersteckt«, sagte Mataroreva, »so wie wir deine Sorge begreifen würden, wenn ganze Herden von Orca getötet worden wären.«
    »Wirr verrstehen, wenn es auch unsere Herrzen in den Schleim der tiefen Orrte drrückt. Was, willlst du, sollen wirr tun?«
    »Wir müssen einen, der Teil von diesem Schrecklichen war, nach dem Grund eben dieses Schrecklichen fragen.« Kinehahtoh gab keine Antwort, wartete. »Um das zu tun, brauchen wir die Hilfe der Orca, um nicht den Frieden zwischen Menschen und Cetacea aufs Spiel zu setzen.«
    Der Alte sagte immer noch nichts. Schließlich kam seine Antwort, wobei er die Worte langsam und sorgsam wählte. »Einer, der an etwas so Schrecklichem beteiligt war, verspürrt vielleicht nicht den Wunnsch, davonn zu sprrechen.« Selbst in der Übersetzung klangen die Worte des Orca besorgt.
    Mataroreva atmete tief durch, ehe er antwortete. »Das ist auch der Grund, weshalb wir diese Bitte an dich richten. Wie du wohl weißt, können wir einen Barten nicht mit Gewalt festhalten und verhören. Aber wenn das hier versammelte Rudel sich um einen einzelnen Wal sammelt, so wie es sich um dieses Schiff gesammelt hat, würde es keinen Kampf geben.«
    »Es könnte als Prrovokationn interrprretiert werrden, als Brruch des Frriedens, als Herrausforrderung an

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