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Cademar-Günstling der Magie

Cademar-Günstling der Magie

Titel: Cademar-Günstling der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
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seines Vaters gestohlen hatte, bevor er aufgebrochen war. Es hatte gereicht, einige Nächte in der Gaststätte zu bezahlen, aber nun war es aufgebraucht und er musste eigentlich aus dem Zimmer ausziehen. Die beiden beschlossen, den Goldklumpen am Hafen zu verkaufen, um noch eine Nacht bleiben zu können und am nächsten Tag bei Morgengrauen die Gaststätte zu verlassen und mit einer Fähre auf die andere Seite des Flusses überzusetzen. Sie verkauften das Gold an den ersten Händler, den sie fragten, und auch wenn sie viel zu wenig Münzen im Gegenzug erhielten, als das Gold wert war, so war es immer noch eine stattliche Menge Geld, worüber sie verfügten.
    Malkom schlug vor, den Rest des Tages zu nutzen, um in der Stadt nach anderen Günstlingen Ausschau zu halten, doch Cademar überredete ihn, im Zimmer zu bleiben, damit sie kein Aufsehen erregten. Er sagte seinem neuen Freund nicht, dass er fürchtete, nochmals den beiden Dieben zu begegnen. Die Wurst, die Malkom gestohlen hatte, teilten sie sich und waren danach satt.
    Die Nacht war für Cademar eine einzige Qual. Ganz Junkerstatt schien nicht zur Ruhe zu kommen, andauernd klang das Geräusch hölzerner Räder zu ihm hinauf, die über das Kopfsteinpflaster rollten. Gelegentliche Gesänge von betrunkenen Seeleuten mischten sich mit dem Gebrüll von Eseln, die von Peitschenhieben getroffen wurden. Selten versank Cademar länger als für einige Minuten im Schlummer, und als er endlich in einen tiefen Schlaf abgetaucht war, wurde er auch schon von Malkom wachgerüttelt, der die Nacht über auf der breiten Strohmatratze neben ihm tief geschlafen hatte.
    »Die Sonne geht auf«, flüsterte Malkom. »Wir müssen los.«
    Cademar hatte erwartet, am Morgen durch menschenleere Gassen zu streifen, doch er hatte sich getäuscht. Es herrschte schon zur frühen Stunde große Betriebsamkeit. Das war für die beiden günstig, denn sie konnten unbehelligt zum Fährhafen gelangen und an den Marktständen noch zwei Laibe Brot, Wurst und Käse kaufen.
    Auf die Fähre wurden gerade mehrere Pferdefuhrwerke geführt, von Bauern, die jenseits des Flusses lebten. Offenbar hatten sie ihre Waren in Junkerstatt oder weiter im Landesinneren verkauft und waren nun wieder auf dem Rückweg. Cademar holte zwei Kupferlinge aus seiner Hosentasche und bezahlte damit den bulligen Fährmeister, der die Münzen an sich nahm und beide durchwinkte. Als die Fähre, die kaum mehr als ein großes Floß war, das an armdicken Tauen über den ruhigen Fluss geführt wurde, schon so tief im Wasser stand, dass Cademar fast nasse Füße bekam, gab der Fährmeister das Zeichen zum Ablegen.
    Die Karra führte Niedrigwasser, und die Ruderer an beiden Seiten wurden von kräftigen Männern unterstützt, die am Heck mit Pfählen in den Grund des Flusses stießen und so der Fähre etwas mehr Antrieb verliehen, was allerdings nur am flachen Ufer möglich war. Cademar glaubte, von den Bauern an Bord misstrauisch beäugt zu werden, denn er und Malkom waren die einzigen, die nicht mit Tieren oder Wagen auf die Fähre gekommen waren, doch die Überfahrt dauerte nur kurz. Die beiden sprangen von Bord, bevor die Stege für die Pferde und Ochsen gelegt worden waren, und verschwanden in der Menge, die sich in der östlichen Hälfte von Junkerstatt drängte.
    Dieser Teil der Stadt unterschied sich nicht von seinem westlichen Gegenstück, und Malkom führte Cademar schnellen Schrittes durch die verwinkelten Gassen zum Stadtrand. Cademar konnte nicht anders, als immer wieder hinter sich zu blicken und zu befürchten, dass die beiden Gauner vom Vortag sie erblickten und Rache nehmen wollten.
    Die beiden erreichten die letzten Häuser von Junkerstatt, und vor ihnen erstreckte sich flussaufwärts die Ebene von Karra. Der Fluss wand sich aus nordöstlicher Richtung von seiner Quelle im Schwarzgebirge durch die hügelige, grasbewachsene Ebene bis ins Meer. Die Ebene von Karra war fruchtbar, aber auch morastig, sodass die Ochsen- und Pferdezucht dort kaum möglich waren. Es gab hier nur wenige Gebäude und darin lebten zumeist ehemalige Fischer, die ihre Schiffe verloren hatten und jetzt nur noch von ihren Booten aus einige Forellen im Fluss fangen konnten oder Ackerbau betrieben, soweit es dort ging. Sie hofften, irgendwann von den Magiern ein wenig Land in den Feldern von Heffem zugesprochen zu bekommen.
    »Wie lange dauert es, bis wir zum Schwarzgebirge kommen?«, fragte Cademar, der am flachen Horizont die Bergkette suchte.
    »Fünf

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