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Cademar-Günstling der Magie

Cademar-Günstling der Magie

Titel: Cademar-Günstling der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
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Sollte er erzählen, dass er die Kristallkugel der Magier zerstört hatte?
    Malkom schaute ihn aufmerksam an.
    »Als ich fühlte, dass ich ein Günstling der Magie war, bin ich auch geflohen – in Richtung Osten. Ich wollte nur so weit wie möglich weg von der Lichtfeste und hoffte, jenseits von Junkerstatt auf weniger Magier zu treffen.«
    »Weißt du, was sich in der Nähe der Karra-Quelle befinden soll?«
    Cademar schüttelte den Kopf. Die Karra entsprang irgendwo an den Hängen des Schwarzgebirges – eine unwirtliche Gegend.
    »Letzten Sommer verließ mein Vater auf Geheiß der Magier unvermittelt Halburg. Erst nach 20 Tagen kehrte er wieder zurück. Eigentlich durfte er mir nicht sagen, was seine Befehle gewesen waren, aber eines Abends hatte der Met seine Zunge gelockert, und er erzählte es mir.« Malkom senkte seine Stimme. »Sein Auftrag war, einen Suchtrupp im Schwarzgebirge anzuführen. Er sollte die Schluchten und Hänge nach einer Zuflucht absuchen.«
    »Was für eine Zuflucht?«, fragte Cademar.
    »Eine Zuflucht von Magiebegabten, die keine Magier werden wollen – wie wir. Sie verstecken sich irgendwo im Schwarzgebirge.«
    Cademar riss die Augen auf. »Davon habe ich noch nie gehört!«
    »Die Magier möchten auch nicht, dass es bekannt wird. Sie wollen alle Menschen glauben lassen, dass das Schicksal eines Magiebegabten unausweichlich darin besteht, auf der Lichtfeste ausgebildet zu werden. Das stimmt aber nicht. Irgendwo in Asugol gibt es eine Zuflucht von Magiebegabten, die alle Günstlinge aufnimmt, die sich dem Zugriff der Lichtfeste verschließen. Ein geheimer Ort, den nur Eingeweihte finden, und der so gut versteckt ist, dass ihn selbst die Magier mit ihren Kräften nicht aufspüren könnten. Es heißt, ein abtrünniger Magier namens Viller hätte die Zuflucht vor vielen Jahren gegründet.«
    »Hat der Suchtrupp deines Vaters sie gefunden?«
    »Nein. Der Trupp entdeckte im Schwarzgebirge nicht die kleinste Spur. Von einer kleinen Bergbausiedlung namens Ukka aus zogen sie tagelang die Bergkämme entlang, verloren vier Mann in dem schroffen Gebirge und mussten ohne Ergebnis nach Halburg zurückkehren. Ein Magier war auch dabei, der meinem Vater befahl, welche Teile des Gebirges er durchsucht haben wollte, aber auch seine Anwesenheit half nicht.«
    Cademar nickte nachdenklich. Die Vorstellung, dass es andere wie ihn und Malkom gab, beruhigte ihn. Doch er kannte den jungen Mann nicht gut, der ihm all dies erzählte, daher wusste er nicht, ob er es glauben konnte … er wünschte sich, er könnte es.
    Malkom rückte näher an Cademar heran. »Lass uns dorthin gehen. Die Zuflucht wird uns sicher aufnehmen.«
    Langsam schüttelte Cademar den Kopf. »Das ist vielleicht keine gute Idee. Wir wissen doch gar nicht, ob das alles stimmt.« In Gedanken ergänzte er: Und vielleicht stellst du mir eine Falle.
    »Wohin sollen wir sonst gehen? Die Magier werden jeden flüchtigen Günstling suchen. Das weiß ich sicher, mein Vater hatte schon oft den Auftrag, Halburg nach denjenigen zu durchkämmen, die nicht dem Ruf der Kristallkugel gefolgt sind.«
    »Aber selbst wenn wir bis ins Schwarzgebirge gehen – wir würden die Zuflucht wahrscheinlich niemals finden, wo nicht mal Suchtrupps mit Magiern sie aufspüren!«
    »Es muss einen Weg geben. Wir werden das vor Ort herausfinden. Ich bin mir sicher!«
    Cademar schüttelte langsam den Kopf. »Ich werde nicht einfach ins Unbekannte gehen.«
    »Wohin sonst? Du willst weg von der Lichtfeste und weg vom drohenden Krieg bei der Dämmerschlucht im Westen. Im Süden liegt das Meer mit Halburg und der Ruine von Dimmstadt, im Norden der unüberwindliche Umon und im öden Osten das Höllendickicht – uns bleibt nur, diese Zuflucht zu suchen. Vielleicht finden wir sogar unterwegs andere Günstlinge, die auf dem Weg dorthin sind. Die Bauern, die in der Ebene von Karra leben, haben mit den Magiern wenig zu tun. Sie geben bereitwillig ein Fünftel ihrer Erträge an die Lichtfeste ab.«
    Still gestand sich Cademar ein, dass er die gleichen Gedanken gehabt hatte. Es gab keine andere Möglichkeit. Schließlich nickte er. »Du hast Recht, Malkom. Gehen wir ins Schwarzgebirge.«
    Der Angesprochene streckte lächelnd die Hand aus, und Cademar schlug ein. Als dieser die Hand schüttelte, lächelte er auch. Doch tief in seinem Inneren regte sich noch immer der Gedanke, dass Malkom mit den Magiern im Bunde war und ihn in eine Falle lockte.
    Malkom erzählte, dass er Geld aus der Börse

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