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Cademar-Günstling der Magie

Cademar-Günstling der Magie

Titel: Cademar-Günstling der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
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sie schweigend weiter, bis die Nacht sie wieder umfangen hatte.
    Wieder suchten die beiden eine Baumgruppe, zwischen deren Stämmen sie halbwegs geschützt schlafen konnten. Diese Nacht tauchte Cademar in einen tiefen Schlummer, und er erwachte erst, als Malkom ihn an der Schulter rüttelte. Sie aßen ein wenig Brot und tranken aus der Karra. Cademar versuchte, den getrockneten Morast von seinen Schuhen und Hosenbeinen zu kratzen, doch das war fast nicht mehr möglich. Langsam gingen sie durch den Morgennebel weiter.
    »Wie ist es dir gelungen, die Magie so gut zu beherrschen?«, fragte Cademar.
    »Ich habe geübt.« Dann schwieg Malkom. Als er Cademars fragenden Blick bemerkte, fuhr er fort. »Westlich von Halburg liegt die Steilküste. Dort ist eine felsige Gegend, in die kaum jemand kommt. Wann immer ich konnte, bin ich dorthin gegangen, um zu sehen, was ich mit der Magie wirken konnte. Anfangs war es gar nichts – die Magie floss durch mich, doch ich konnte sie nicht bündeln. Ich versuchte, Kraft meiner Gedanken einen kleinen Stein zu bewegen. Ich versuchte es tagelang, dann plötzlich schien die Magie aus mir zu schießen. Der Stein bewegte sich ein Stück, und ich brach erschöpft zusammen. Danach lernte ich schnell. Bald konnte ich den Stein bewegen, schweben lassen und wegschleudern. Dass ich sogar das Gewicht von Menschen heben kann, habe ich erst vorgestern in der Gasse festgestellt. Es war anstrengend.« Er grinste und schwieg für drei Schritte. »Beherrschst du auch diese Kraft?«
    Cademar schüttelte den Kopf. »Ich kann keine Dinge fliegen lassen.«
    »Wie manifestiert sich dann deine Magie?«
    »Ich habe die Kristallkugel der Magier zerstört.«
    Malkom war mitten in einem Schritt, blieb ruckartig stehen. Sein Fuß platschte in eine Pfütze, über die er gerade hatte steigen wollen. Seine Augen waren voller Wut. »Du belügst mich.«
    »Nein, es stimmt.«
    »Dann beweise es!«
    Cademar zuckte mit den Schultern. »Wie soll ich das tun?«
    Malkoms Blick raste umher. Dann stapfte er zur Uferböschung und riss einen faustgroßen Stein aus dem Morast, ging zurück zu Cademar und ließ den Stein diesem vor die Füße fallen. Er trat einen Schritt zurück und verschränkte die Arme. »Zerstöre ihn.«
    Cademar wollte abwehren, doch er sah die Entschlossenheit in Malkoms Augen. Er senkte den Blick. Der faustgroße Stein war vom Fluss glatt geschliffen und bestand aus dem dunklen Gestein, das typisch für diesen Landstrich war. Cademar versuchte, sich zu erinnern, wie er die Kristallkugel vernichtet hatte. Was waren seine Gedanken gewesen? Hatte er an etwas Bestimmtes gedacht? Hatte er eine Handbewegung vollführt? Er konzentrierte sich und fixierte den Stein, hob die Hand mit seinem Manuskristall. Cademar erinnerte sich, dass er die magische Präsenz der Kristallkugel in seinem Geist gefühlt hatte. So versuchte er, auf diese Weise auch den Stein zu erfassen.
    Es gelang ihm nicht.
    Hatte der Stein keine magische Präsenz? Nein, daran konnte es nicht liegen, Malkom war in der Lage, Dinge zu heben, die nicht magisch beseelt waren. Wie sehr sich Cademar auch bemühte – er konnte keine magische Verbindung zu dem Ding im Matsch vor sich aufbauen. Als könnte es helfen, den Stein zu erfühlen, streckte er die rechte Handfläche weiter vor, doch nichts geschah.
    Malkom verfolgte Cademars Anstrengungen mit wütend gerunzelter Stirn.
    Schließlich senkte Cademar den rechten Arm. Er fühlte sich erschöpft, obwohl seine Mühen vergebens waren. »Weißt du was?«, fragte er, »ich will den Stein gar nicht bewegen. Warum sollte ich? Nur um es dir zu beweisen? Ich will die Magie gar nicht beherrschen lernen.« Er bückte sich, nahm den Stein auf und schleuderte ihn im hohen Bogen in die Karra.
    »Gehen wir weiter«, knurrte Malkom.
    Magier Holbrach war zu spät.
    Schnaufend eilte er die Treppe der Haupthalle hinauf, um noch rechtzeitig bei der Versammlung einzutreffen, zu der Kolom gerufen hatte.
    Er war außer Atem, als er auf der Terrasse ankam, auf der sich die Magier der Lichtfeste versammelt hatten, beugte sich vor und bemühte sich, zu Atem zu kommen. Der Bewahrer war noch nicht anwesend, alles war in Ordnung.
    Holbrach ließ seinen Blick über die Magier schweifen, die sich auf der Freifläche versammelt hatten. Über ihnen ragte der Turm des Bewahrers auf, und zu zwei Seiten der quadratischen Terrasse ging es an der Mauer der Lichtfeste steil in die Tiefe. Der Wind vom Meer pfiff ungehindert über die Fläche

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