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Cademar-Günstling der Magie

Cademar-Günstling der Magie

Titel: Cademar-Günstling der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
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beiden kaum ein Wort miteinander geredet hatten und Purko doch auf Zahru schlecht zu sprechen war?
    Auch Malkom schien davon verwirrt. Schließlich rang er sich dazu durch, von seinem Vorhaben abzulassen und den Weg zurückzugehen, auf dem er gekommen war.
    »Danke für deine Hilfe«, sagte Cademar an Purko gewandt. »Wir sollten auch in den Schlafraum zurück, bevor Zahru uns hier findet.«
    Malkom hatte sich auf sein Bett gelegt und allen seinen Rücken zugewendet. Er rührte sich nicht, als Cademar und Purko hereinkamen.
    Flana saß auf ihrem Bett. Sie sah müde aus – aber auf eine gute Weise, es war eine zufriedene Erschöpfung nach einem Arbeitstag auf dem Feld. Sie lächelte Cademar an, als er sich auf sein Bett setzte. Der erwiderte matt das Lächeln, doch seine Gedanken versuchten zu ordnen, wie er vernünftig mit Malkom reden konnte. Er schien Neid auf Cademar zu empfinden, doch dazu gab es eigentlich keinen Grund. Malkom hatte bewiesen, dass er zu mächtiger Magie fähig war, und er sollte seine Kraft darauf verwenden, seine Magie zu formen, statt sich mit Cademar zu streiten.
    Die Tür wurde geöffnet, und Zahru schaute herein. »Kommt mit mir«, sagte er, »und nehmt all eure Sachen mit.« Dann war er schon wieder im Gang.
    Cademar, Purko und Flana schauten sich fragend an. Auch Malkom drehte sich nun herum. Schweigend packten sie ihre Habseligkeiten und verließen den Schlafraum. Zahru führte sie durch Gänge, die Cademar vorhin vertraut geworden waren – es war der Weg, auf dem er Malkom gefolgt war. »Ihr wart lange genug im Keller«, sagte Zahru.

Sturm
    »Dies war die Heimat der Bergleute«, sagte Zahru, als er die vier durch die Säulenhalle führte, die Cademar erst vor wenigen Augenblicken durchquert hatte. »Aus einer Höhle hier im Berg haben sie ihren Wohnraum gemacht. Schaut euch die Verzierungen an den Säulen an.«
    Cademar tat es im Vorübergehen und konnte unterwegs im Licht der wenigen Fackeln die Details der Steinmetzarbeit nur erahnen. Es waren geschwungene, ineinander verschachtelte Muster, eine Handwerkskunst erster Güte.
    »Ganze Winter verbrachten die Bergleute von Ukka hier. Wo ihr euch bisher aufgehalten habt – das waren die Höhlen, die die Kräfte der Natur geformt haben. Dies hier ist die Haupthöhle gewesen, die sie vergrößert und mit Säulen abgestützt haben.«
    »Was haben sie gefördert?«, fragte Cademar.
    »Silber. Doch irgendwann war es erschöpft, sie förderten das Eisenerz, auf das sie gestoßen waren, und kleinere Kohlevorkommen. Aber auch dies ging vorüber. Nur das raue Gestein war noch übrig, und sie gaben die Höhlen auf. Viele Jahre ist das schon her … Und erst viel später fanden sie weiter nördlich neue Eisenerz-Vorkommen, die Ukka retteten, sonst wäre die Siedlung schon längst aufgegeben worden.«
    »Wie konnte die Zuflucht in dieser Ödnis entstehen?«, fragte Malkom. »So weit abgelegen … von allem.« Cademar warf Malkom einen Seitenblick zu. Er wirkte nun ehrlich interessiert. Purko machte demgegenüber einen nachdenklichen, ja abwesenden Eindruck.
    »Genau deswegen«, antwortete Zahru. »Weit weg von der Lichtfeste, weit weg von den Magiern. Oh, es waren immer wieder welche von ihnen in Ukka, und sie haben auch die Berge erforscht, so gut sie konnten, doch durch unseren magischen Schild sind sie nicht gedrungen.«
    Sie kamen an der hinteren Wand an. »Wir haben derzeit keine Verwendung für diesen Raum«, sagte Zahru. »Es sind nicht mehr so viele Günstlinge hier wie früher.«
    Oben betraten sie einen weiteren Tunnel, breiter und besser ausgeleuchtet als die Stollen, in denen die Günstlinge sich bis dahin aufgehalten hatten. Erst jetzt wurde Cademar bewusst, dass von weiter hinten Licht einfiel … Tageslicht. Unzähligen Türen befanden sich beiderseits des Tunnels.
    »Auf dieser Ebene sind die Schlafräume.«
    Die Treppe führte weiter nach oben, und wieder hatten sie Einblick in einen solchen Flur. »Hier findet ihr einige Unterrichtsräume. Aber der wichtigste ist weiter oben.«
    Und weiter stieg Zahru mit den Günstlingen hinauf. Sie kamen am Eingang zu dem Saal mit den Tischen und Bänken vorbei. Einer der Tische war mit Holztellern und einem großen Suppentopf gedeckt, dessen Inhalt ein köstliches Aroma verströmte.
    »Stärkt euch«, sagte Zahru zu den Günstlingen. »Cademar – komm mit.«
    Der Angesprochene hätte lieber auch von der Suppe gegessen, aber folgte dem Mann eine weitere Treppe hinauf, während die anderen drei

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