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Cademar-Günstling der Magie

Cademar-Günstling der Magie

Titel: Cademar-Günstling der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
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heutiger Beitrag für die Zuflucht wird dir gefallen.«
    Zahru sollte Recht behalten.
    Als Cademar nach einigen Stunden des Erntens mit den anderen Flüchtigen eine Pause einlegte, war er am ganzen Körper geschwitzt, aber fühlte sich zum ersten Mal seit seiner Flucht vom elterlichen Hof wieder gut. Es war für ihn fast, als hätte er auf dem Feld seines Vaters gearbeitet. Gemeinsam mit Flana erntete er einige Bäume leer, und sie schleppten Körbe voller Äpfel in einen Lagerraum, der sich direkt neben dem Sonnenraum befand. Malkom und Purko ernteten mit anderen Flüchtigen Mais und genossen ihre Arbeit genauso wie Cademar. Flana wich kaum von Cademars Seite. Wahrscheinlich war es die Dankbarkeit, dass er geholfen hatte, ihre Krankheit zu lindern, doch er war über sich selbst überrascht, wie sehr er ihre Gesellschaft genoss.
    Endlich kam Cademar auch mit anderen Flüchtigen ins Gespräch, während sie in einer Pause kühles Wasser tranken. Er erfuhr, dass alle in der Zuflucht nicht mit neu angekommenen Flüchtigen reden sollten, bis sie alle Prüfungen erfolgreich durchlaufen hatten und offiziell aufgenommen waren. Bei den vier dieses Jahres war es nun endlich soweit.
    Die Geschichten der anderen Flüchtigen ähnelten sich. Alle hatten Angst davor gehabt, auf die Lichtfeste gebracht zu werden, und waren geflohen. Auf die ein oder andere Weise hatten sie von der Zuflucht erfahren und sich auf den Weg dorthin gemacht. Cademar erfuhr, dass die Zuflucht ihre eigenen Verbündeten und Gesandte hatte, die nach Günstlingen Ausschau hielten, die sich auflehnen wollten, und ihnen dann halfen, ins Schwarzgebirge zu gehen.
    Einige der Flüchtigen lebten erst einige Jahre hier, andere schon seit mehr als 20 Jahren. Jedem stand es frei, die Zuflucht wieder zu verlassen, doch jedem war bewusst, dass man dann Freiwild für die Magier war. Die Zuflucht war so gut in den Bergen versteckt, dass niemand den genauen Ort verraten oder andere hinführen konnte, aber das musste die Magier ja nicht abhalten, jeden zu foltern, der einen Manuskristall besaß, aber nicht der Lichtfeste diente.
    Vielleicht war es sogar schon geschehen, dass ehemalige Flüchtige die Zuflucht verraten wollten, doch im Augenblick ihres Verrats verloren sie auch die Fähigkeit, das Leuchtfeuer der Zuflucht zu erfühlen.
    Besonders redselig unter den anderen Magiebegabten, die Cademar kennen lernte, war ein Mann namens Hevta, der drei Jahre älter als er, aber einen Kopf kleiner war, nur halb so viel wie er zu wiegen schien und ein ansteckendes Grinsen besaß.
    »Wer von euch Neuen ist mit Zahru nach Ukka hinabgestiegen?«, fragte er, als Cademar in eine saftige Birne biss, und Cademar sagte, dass er es war.
    »Und du hast sicher auch bei seiner Prüfung so jämmerlich wie wir alle versagt?«
    »Die Flammen? Ich habe –«
    »Nein«, unterbrach Hevta. »Zahrus Absturz.«
    Cademar vergaß das Stück Birne in seinem Mund. »Das war eine Prüfung?«
    »Ja. Die schwerste von allen. Zahru stellt damit die Günstlinge auf die Probe, von denen er glaubt, dass sie das größte magische Potenzial besitzen. In all den Jahren hat niemand diese Prüfung bestanden. An einer bestimmten Stelle rutscht er ab. Wenn der Günstling seinen Sturz nicht verhindert, stürzt er nicht etwa in den Tod, sondern landet geschickt auf dem Felsgrat unter sich. Und sieht dann ziemlich enttäuscht aus, dass man nicht schnell genug reagiert hat. Es ist ein Test der Instinkte.«
    Einige der anderen nickten zustimmend, als hätten sie es genau so erlebt.
    »Ich habe verhindert, dass er abstürzt«, sagte Cademar.
    Die anderen Flüchtigen schauten ihn erstaunt an. »Wie hast du das getan?«, fragte Hevta.
    Cademar zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht. Es ist einfach geschehen. Irgendwie habe ich ihn … magisch gehalten.« Die Blicke, die nun auf ihm lagen, waren teils bewundernd, teils ungläubig.
    Malkom hatte die ganze Zeit schweigend und mit grimmigem Blick dabeigesessen und erhob nun zum ersten Mal die Stimme. »Du bist ein Aufschneider.«
    Die Selbstverständlichkeit, mit der Malkom dies sagte, machte Cademar einen Augenblick lang sprachlos. »Ich habe nur erzählt, was geschehen ist.«
    Malkom funkelte ihn an. »Du vernichtest Kristallkugeln, du bestehst alle Prüfungen – bald werden wir vor dir knien müssen, oder, ehrenwerter Magier?«
    Ungläubig starrte Cademar seinen Gefährten an, mit dem er so viele Tage Seite an Seite unterwegs gewesen war. »Was ist los,

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