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Cademar-Günstling der Magie

Cademar-Günstling der Magie

Titel: Cademar-Günstling der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
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dessen Innenseite sich eine Treppe nach oben schlängelte, die anfangs noch breit war, aber nach oben hin immer schmaler zu werden schien. In der Mitte des Raumes führte eine Treppe hinab in den Boden, und als Cademar näher an das Loch trat, erkannte er, dass dies eine Wendeltreppe war. Dorthin, nach unten, verschwanden die Magier mit den Flüchtigen.
    Doch der bärtige Magier hielt auf die Treppe zu, die nach oben führte. Hilflos musste Cademar mitansehen, wie Zahru, Malkom und die anderen in dunkle Tiefen verschwanden, während er die Steinstufen in die Höhe stieg.
    Schon bald war er außer Puste. Die Tage der Starre waren an ihm nicht spurlos vorbeigegangen. Der Bärtige warf ihm ab und an einen Blick zu, und verlangsamte gnädig seine Schritte.
    Dieser runde, hohe Raum befand sich mitten in der Lichtfeste, und immer wieder kam er an Absätzen vorbei, an denen sich Durchgänge oder Türen befanden, die in andere Abschnitte der Lichtfeste führten. In der Richtung, in der das Hauptportal eingelassen war, befand sich bei jeder Umrundung ein Fenster, durch das er in den ovalen Vorhof und über den Außenwall blicken konnte. Je höher er stieg, desto bewusster wurde ihm, wie weit entfernt das Festland von der Insel war. Keine anderen Magier begegneten Cademar auf dem Weg hinauf. Sie schienen alle damit beschäftigt zu sein, die Flüchtigen in die Tiefen der Lichtfeste zu schleppen.
    Die Treppe endete auf einem Rundgang. Hier gönnte der Bärtige Cademar eine Pause, stützte sich auf das Geländer und blickte in die Tiefe. Er wartete, bis Cademar wieder normal atmete, dann schritt er in einen der vielen Gänge, die hier oben abzweigten.
    Cademar schloss zu dem Magier auf und lief neben ihm. »Was will Bewahrer Kolom von mir?«, wagte er schließlich zu fragen.
    Der Magier warf ihm einen Seitenblick zu. »Ich schätze … mit dir spielen.«
    »Spielen?«
    »Viller hat er getötet. Das war sein größtes Ziel, das hat er erreicht. Alles, was jetzt folgt, ist für ihn ein großer Spaß.« Cademar war erstaunt – über die Worte selbst und die leichte Abscheu, die in ihnen mitschwang.
    »Wie ist Euer Name?«
    Der Magier warf ihm einen weiteren Seitenblick zu, und Cademar fragte sich, ob er zu schnell zu vertraulich geworden war.
    »Holbrach«, sagte der Magier schließlich.
    Cademar nickte. Er glaubte, dass es besser war, nicht weiter mit dem Magier zu reden. Doch dieser war es, der dann weitersprach.
    »Du bist derjenige, der in Junkerstatt den Starrezauber gebrochen hat, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Wie ist dir das gelungen?«
    »Ich … genau weiß ich es nicht. Ich habe den Zauber finden können, wie er in meinem Körper schlummerte und ihn lähmte, dann konnte ich ihn durchbrechen.«
    »Interessant!« Holbrach klang aufrichtig angetan. »Ich erforsche die Überschneidung von Materialmagie und Mentalmagie. Sie interessiert mich besonders, aber kaum ein Magier hat Erfahrung damit …«
    Der Gang endete auf einer großen Plattform, die mit quadratischen Steinplatten gepflastert war. Sie funkelten golden im Sonnenlicht, doch es war nur Quarz, das in den Sandstein eingearbeitet war. Die quadratische Plattform wurde nur von einem kniehohen Mäuerchen umschlossen. Als Cademar aus dem Gang trat, zerrte augenblicklich der Wind an seiner Kleidung. Der bärtige Magier wendete sich nach links, aber Cademar machte einige Schritte nach rechts, zum Rand der Plattform. Dabei musste er sich gegen den Wind stemmen.
    Der Blick war atemberaubend.
    Nun sah Cademar das ganze Meer zwischen der Lichtfeste und Halburg. Er konnte sogar die gesamte Stadt überblicken, wie sie in der Bucht lag – und das Land, das sich dahinter erstreckte. Ihm wurde flau im Magen, als er hinabblickte. Unter ihm befand sich ein Durcheinander von Bögen und kleinen Terrassen, und tief dort unten sah er das Schiff, das von hier oben wie ein Modell wirkte.
    Der Magier winkte, und schließlich zwang sich Cademar, den Blick abzuwenden. Der Bärtige stand an einer Brücke, die offenbar zu einem anderen Teil der Lichtfeste führte. Cademar hatte geglaubt, ganz oben zu sein – nun sah er, dass sich am anderen Ende des Brückengangs ein weiterer gewaltiger Bau in die Höhe erstreckte. Er musste den Kopf in den Nacken legen, um die Spitze zu sehen.
    Oben in diesem Turm – dort musste Bewahrer Kolom sein. Die Rückseite dieses Turms war offenbar die dreieckige Wand, die zum Meer hin die Lichtfeste schützte. Cademar befand sich nun also im Herzen der Lichtfeste.
    Die

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