Cademar-Günstling der Magie
kaum finden …«
Cademar schüttelte mutlos den Kopf.
»Wenn all das vorüber ist … egal wie es endet … wirst du dann wirklich zu ihnen zurückkehren?«
»Ja. Ich bin vor den Magiern geflohen, weil ich dort bleiben wollte. Sobald es möglich ist, werde ich nach Hause gehen.« Wenn es dann wirklich noch geht, fügte er in Gedanken hinzu.
»Ich habe kein Zuhause«, sagte sie.
Erstaunt blickte Cademar zu ihr. »Jeder hat eines.«
»Ich bin Waise. Niemand kann mir sagen, woher ich stamme.«
»Was wirst du dann tun?«
Sie schüttelte den Kopf und zuckte mit den Schultern.
»Du kannst mit mir kommen«, sagte Cademar und setzte hastig dazu »… wenn du das möchtest.«
Sie lächelte ihn an. »Danke. Ich … warten wir ab.« Ihr Blick verdüsterte sich. »Aber wie soll das enden? Meinst du wirklich, wir werden jemals in Frieden leben können, ohne den Einfluss der Magier, so wie die Menschen in Tennla? Werden wir nicht dorthin gehen müssen? Vielleicht können wir dort leben, ohne dass uns die Hand abgeschlagen wird.«
»Ich weiß es nicht«, gab Cademar zu. »Vielleicht müssen wir Asugol nicht verlassen, wenn Kolom nicht mehr der Bewahrer ist. Es gibt auch gute Magier … solche wie Holbrach, auf den Malkom große Stücke hält.«
Von weiter flussabwärts drang ein Rumpeln zu ihnen. Beide standen auf und schauten dorthin.
Wagen, die von Ochsen gezogen wurden, näherten sich – es waren unzählige. In den Gesichtern der Menschen, die nebenher liefen oder auf den Kutschböcken saßen, stand blanke Angst geschrieben.
Cademar lief zu ihnen. »Was ist geschehen?«, rief er ihnen zu.
»Die Magier«, schrie einer zurück, »sie sind von der Lichtfeste übergesetzt. Alle. Sie haben Halburg eingenommen, legen es in Schutt und Asche und töten wahllos. Und ein Magier führt sie an, der keine Gnade kennt … niemand hat sein Gesicht gesehen … aber hat zwei Manuskristalle, einen in jeder Hand.«
Es war schon dunkel, als sie die Stadtgrenze erreichten. Immer noch strömten Flüchtlinge aus Halburg. Einige Häuser in der Innenstadt standen in Flammen, und es waren Schreie zu hören.
»Die Magier werden überall sein«, gab Flana zu bedenken.
»Ja. Wir müssen aufpassen«, erwiderte Cademar. »Aber wir dürfen nicht zögern.«
Sie ritten in die Stadt. Cademar versuchte, zügig voranzukommen, aber ohne Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen oder patrouillierenden Magiern in die Arme zu laufen.
In Halburg war Chaos ausgebrochen. Die Bewohner, die geblieben waren, hatten sich in ihren Häusern verbarrikadiert, andere flohen. Immer wieder stießen die beiden auf Magier in ihren schwarzen Roben, die mit erhobenen Fackeln durch die Straßen zogen und nur ein Ziel zu verfolgen schienen, nämlich in den Straßen der Stadt die Angst vor der Lichtfeste zu schüren.
Cademar und Flana konnten nicht mit dem Pferd bis zum Hafen kommen, das Klappern der Hufen würde nur die Magier anlocken. Also stiegen sie runter, nahmen das Geschirr ab und ließen das Pferd laufen, in der Hoffnung, dass es alleine den Weg zu Raukars Hof fand. Einige Male mussten sie Umwege gehen, um nicht in die Hände von Gesandten zu fallen, aber schließlich kamen sie zu Raukars Haus. Es standen keine Häuser in der Nähe in Flammen, allerdings hatte sich auch Raukar eingeschlossen. Cademar und Flana klopften gegen die Pforte und schauten sich gleichzeitig um, ob sie keine Magier auf sich aufmerksam machten, doch die Tür blieb verschlossen.
Da wurde die Stalltür geöffnet. Raukar schaute heraus und winkte die beiden herein. Ihr Pferd stand im Stall – es musste kurz vor ihnen angekommen sein. Schnell schloss Raukar die Stalltür wieder hinter ihnen ab, nachdem sie hereingeschlüpft waren. »Die Magier greifen an«, sagte er. »Sie suchen die desertierten Magier und Soldaten. Es müssen alle Magier sein, die gestern auf die Lichtfeste gesegelt sind – nun sind sie wieder hier.«
»Ist der Bewahrer auch darunter?«
»Nein, aber der mächtige Magier mit den zwei Manuskristallen – er ist in Halburg unterwegs. Ich habe ihn von weitem gesehen – er hat nichts getan, außer durch die Straßen der Stadt zu ziehen und seine beiden Kristalle leuchten zu lassen … als wollte er seine Macht demons trieren. Sein Gesicht war unter einer Kutte versteckt, aber er wirkte erstaunlich klein und dünn. Die Magier waren es, die einige Häuser angezündet haben, ungenutzte Ställe und Lagerhallen. Sie scheinen gar nicht töten oder die Stadt niederbrennen zu wollen,
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