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Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Titel: Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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großartig, dass ihr den June-Boys-Fall bearbeitet … müssen wir euch erst daran erinnern, welche Art von Erfahrung?«
    »Warum«, wollte George wissen, »lesen Sie uns das vor?«
    Sie ignorierte ihn jedoch und fuhr fort (sie lernte tatsächlich schnell … zu schade, dass ich sie nicht mochte): »Aber die Agenda des JB -Mörders will uns gar nicht gefallen … Unsere Morde waren Teile eines Puzzles, das Ihr am Schluss zusammengefügt habt, die Morde JB s hingegen sind nichts weiter als Wasser auf die Mühlen eines blutdürstigen Unzufriedenen.«
    »Ernsthaft. Wir haben diesen Schrieb vor wenigen Minuten erst gelesen, und das öfter als einmal.«
    »Wir wollen nur Euer Glück, Ladys, und möchten Euch daher daran erinnern, dass die abgedroschenen Klischees über rassische Präferenzen von Serienmördern nicht immer der Wirklichkeit entsprechen.«
    »Aufhören!«, kreischte George. Emma Jan hatte einen empfindlichen Nerv bei ihm getroffen. George litt schrecklich unter den zahllosen Konferenzen und Vorträgen, auf denen es die eine Regel gab, dass der Dozent aus den Handouts lesen durfte, die er zuvor ausgeteilt hatte. Wenn George wieder einmal so eine Tortur durchgestanden hatte, war er tagelang schlechter Laune. »Wollen Sie wohl endlich aufhören, uns diesen Erguss vorzulesen?«
    »Wenn ihr das nicht glaubt, dann schaut nur uns drei an! Oh. Entschuldigung. Uns zwei.«
    »Schenk dir den Rest!«, flehte ich sie an. Als wäre es notwendig, mir diesen Brief vorzulesen … er war ohnehin in mein Hirn eingebrannt. »Worauf willst du eigentlich hinaus?«
    Emma Jan sah auf. » Abgedroschene Klischees . Was soll das denn bedeuten? Und dann auch noch rassische Präferenzen im selben Satz. Wisst ihr, ich bin nicht nur ein stolzes schwarzes Mädel mit dem sprichwörtlich tollen Arsch, sondern auch in psychiatrischer Behandlung, und das zählt ja wohl als Behinderung. Für das FBI bin ich ein Zweierpack. Eben deshalb bin ich ja hier, bei euch.«
    »Und was genau wollen Sie uns damit sagen?« Michaela hackte sich noch immer unermüdlich durch den Selleriestängelberg.
    »Damit will ich sagen, dass wir es ständig mit rassischen Präferenzen zu tun haben. Gerade dann, wenn wir Profile von Serienmördern erstellen. Abgedroschene Klischees … «
    »Sind Klischees nicht zwangsläufig abgedroschen?« George hatte endlich genug Bananen gemampft und stützte seine Ellenbogen auf die Arbeitsplatte, das Kinn in die Hände geschmiegt.
    »Na ja. Die abgedroschenen Klischees über Serienmörder können wir bestimmt auswendig herleiern. Zunächst mal definiert sich ein Serientäter dadurch, dass er drei oder mehr Menschen ermordet hat.«
    Ich nickte. »Klar. Serienmörder-Grundkurs. Äh … im Allgemeinen töten sie, weil sie nur dadurch Befriedigung erlangen ... «
    »Nicht immer«, fiel mir George ins Wort.
    »Ja, ich weiß. Deshalb habe ich ja auch im Allgemeinen gesagt.« Er hatte jedoch recht, dieses Kriterium galt längst nicht immer, außerdem wusste ich nicht, ob man es als abgedroschenes Klischee werten konnte. Viele Serientäter töten sowohl Unbekannte als auch ihnen nahestehende Menschen um des Geldes willen. Viele Serientäter töten, um sich zu schützen oder ein Geheimnis zu bewahren. »Du denkst an John List?«
    List war ein ganz normaler Mann gewesen, der seine Frau, seine Mutter und seine drei Kinder ermordet hatte. Und sein Motiv? Sie sollten nicht erfahren, dass er seine Arbeit verloren hatte. Für ihn gab es nur zwei Möglichkeiten: Entweder alles gestehen oder alle umbringen.
    Obwohl ich seit Jahren alles über Serienmörder hörte und las, waren sie mir immer noch ein Rätsel. Ich kann nun mal keiner Fliege was zuleide tun (statt sie zu erschlagen, kann man sie doch ebenso zum Fenster hinausscheuchen). Aber diese Mörder … sind keine Menschen. Sie sehen nur wie Menschen aus.
    »Nein, ich denke an Diane Downs. Wisst ihr noch? Sie hat ihre drei Kinder erschossen, nur weil ihr Freund, der obendrein verheiratet war, nicht den Daddy spielen wollte. So eine Schlampe! Na ja, immerhin ist nur das mittlere Kind gestorben, das jüngste und das älteste haben’s überlebt.«
    »Ein Fremder mit struppigem Haar war’s«, sagte Emma Jan.
    »Ja, das hat Downs behauptet.« George verdrehte die Augen. »Wahrscheinlich hat sie gedacht, der einarmige Bandit hätte ausgedient.«
    »Aber sie hat nur einen Menschen getötet, nicht drei. Was ist mit dem Giftmörderring aus Philadelphia?«
    Michaela nickte. »Ausgezeichnetes Beispiel.

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