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Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Titel: Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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meinen. Schon als ich fünf Jahre alt war, hatte ich eine ähnliche Philosophie gehabt. »Sie sind sehr nett, Agent Thyme, und brauchen sicher nicht meine Hilfe, um Ihr Leben zu retten.«
    »Shiro, wie oft kommt das denn noch? Sag endlich Emma Jan zu mir!«
    »Das ist das erste Mal, dass Sie mich darum bitten.«
    »Oh. Auch egal, ich hab gedacht, ich hätte es schon öfter gesagt. Vielleicht hab ich es zu Cadence gesagt.«
    »Oh ja, der Irrtum liegt natürlich nahe, weil wir uns so furchtbar ähnlich sehen.« Cadence ist eine große Blondine. Ich bin eine kürzer geratene Halbasiatin. Und Adrienne ist eine Rothaarige mit blassem Teint. »Na schön, dann duzen wir uns eben. Übrigens muss ich dir verraten, dass Dan lieber Cadence auf seinem Schießstand sieht.« Ich zuckte die Achseln. »Was nur zu verständlich ist. Sie wird ja von allen gemocht.«
    »Dan schien sich ein wenig vor dir zu fürchten.«
    »Er kann schon ein Sensibelchen sein. Weißt du, was seltsam ist?«
    »Das fragst du mich ?« Sie hatte begonnen, ihren Matchbeutel zu packen. Ich folgte ihrem Beispiel.
    »Man hat mir erzählt, Dan soll eigentlich locker und umgänglich sein. Nur mir gegenüber ist er nie so.«
    »Sagt die, die ihr Magazin mit Hohlspitzgeschossen lädt.«
    »Pssst!«
    »Hey, hab ich was gesagt?«
    »Nein.« Beinahe hätte ich gekichert. Wir waren Komplizen … wir waren wie Freundinnen! Freundinnen, die zusammen auf den Schießstand gingen und einen spannenden Wettkampf austrugen.
    Ich überlegte. »Ich kann mir Dan überhaupt nicht locker vorstellen. Ich versuch’s immer wieder, aber es klappt einfach nicht.«
    »Niemand ist perfekt. Äh, hör mal, Shiro, darf ich dich was fragen?«
    »Schieß los.« Ich gab ihr zwar nicht das Versprechen auf eine Antwort, hoffte aber, Antwort geben zu können.
    Es würde ohnehin nur wieder die sattsam bekannte Frage sein: Wie fühlt sich das an, deinen Körper mit zwei anderen Persönlichkeiten zu teilen? Wie alt warst du, als es anfing? Warum,glaubst du, bist du, wie du bist? Ist es nicht ein irrer Spaß, diese ganzen hirnrissigen Abenteuer zu erleben? Verrate mir all deine kleinen Geheimnisse, mit denen ich nichts anfangen kann …
    Ja, wirklich. Für uns, die wir an MP leiden, hört der Spaß niemals auf.
    Sie atmete tief durch, dann stieß sie ihre Frage hervor: »Was ist mit Michaela los?«
    »Was?« Ich war so überrascht, dass ich glaubte, mich verhört zu haben.
    »Die Messer, das Gehacke, das andere Büro. Was zum Teufel fehlt ihr?«
    »Oh. Äh. Also, das … mir ist schon klar, dass es jemandem, der neu ist, verwirrend erscheinen mag … «
    »Nein, Shiro. Sudoku finde ich verwirrend. Aus Michaela schlau zu werden ist meilenweit von verwirrend entfernt. Es ist eher so, dass sie total rätselhaft ist, und ich bin bestürzt.«
    »Verständlich. Ich verrate es dir, aber behalte es bitte für dich.« Ich wusste nicht genau, warum ich Emma Jan Michaelas Problem anvertrauen wollte. Vielleicht fand ich, dass sie schon genug unter ihrer Spiegel-Halluzination litt und nicht obendrein noch Angst vor ihrer unheimlichen Chefin haben musste. Vielleicht auch … weil ich sie mochte. Streichen Sie vielleicht . Ich mochte sie wirklich.
    »Michaela hat … Probleme mit Phalli.«
    Emma Jan schnaubte verächtlich. »Ach, ist das wirklich wahr? Kannst du jetzt vielleicht mal zu dem Teil kommen, den ich noch nicht geschnallt habe? Zum Beispiel, wann sie Zeit für den Papierkram findet, wenn sie den ganzen Arbeitstag bloß hackt und säbelt?«
    »Das ist ein Mysterium, das ich dir nicht erhellen kann.« Und es war die Wahrheit. Keiner von uns hatte einen Schimmer, wie Michaela ihre administrativen Aufgaben bewältigte. Und unsere Chefin genoss es, wenn wir darob in Ungewissheit schwebten. »Aber ich kann dir einiges über Michaelas Background erzählen.«
    »Ausgezeichnet. Wieder mal hab ich das Glück, unter einem verrückten Boss zu arbeiten.«
    Ich musste lachen. »Meinst du denn, das FBI würde Vorgesetzte ernennen, die sich nicht mit ihren Untergebenen identifizieren können?«
    »Aha. Da ist was dran.«
    Während ich meinen Matchbeutel packte, erzählte ich Emma Jan, was sie glaubte, wissen zu müssen.

52
    Michaela war das Produkt einer Vergewaltigung, was ja ohnehin kein Ticket für den Vergnügungspark ist. Doch zu allem Überfluss wurde sie auch noch von ihrem Vergewaltiger großgezogen, einem Mann, der von seiner geschmacklosen Gewohnheit, Frauen mit Gewalt zu zwingen, auch dann nicht ablassen

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