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Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Titel: Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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ihre Browning zu zerlegen. »Oh. Klar. Hat nichts weiter zu sagen. Ist vorbei und so.«
    »Verzeih, wenn ich so direkt frage, aber … «
    »Yep! Ich bin so ’ne richtig schwule Jule«, bekannte sie fröhlich.
    Ich schnaubte verächtlich. »Nennt man das jetzt so? Tut mir leid, aber ich hab immer Probleme, mit den politisch korrekten Termini Schritt zu halten.«
    »Kannst mich auch gern eine dicke fette Lesbe nennen.«
    Ich überlegte eine Weile, dachte ein Stück voraus und fragte schließlich: »Ist das hier also ein Date?«
    Emma Jan schaute mich verdutzt an. »Äh, nein. Ist das ein Problem für dich?«
    »Weiß nicht.«
    »Wen sollte ich denn lieber fragen?«
    Die Frage brachte mich zum Lachen. »Sorry, sorry. Bin momentan sexuell verwirrt.«
    »Und das erzählst du ’ner schwarzen Lesbe!«
    »Na und? Du hast den Markt sexueller Verwirrungen schließlich nicht für dich gepachtet. Ich habe einen Freund. Er ist … ein wunderbarer Mann. Er weiß über uns Bescheid, über alle drei. Er ist … genau der Richtige für uns. Glaub ich jedenfalls.« Ich kam aus dem Takt, weil ich scharf nachdenken musste. »Aber in letzter Zeit denke ich oft an einen anderen. Weiß auch nicht, warum.«
    »Wäre es denn einfacher, wenn du es wüsstest?«
    »Ich … keine Ahnung.«
    »Vielleicht brauchst du einfach mal ’ne Auszeit«, sagte sie teilnahmsvoll. »Oder Sex.«
    »Beides unwahrscheinlich«, entgegnete ich trocken.
    »Es ist schon komisch … normalerweise neige ich nicht zu übereilten Schlussfolgerungen. Ich dachte, du stehst auf Männer.«
    »Tu ich ja auch.«
    »Oh. Also bist du … «
    »Flexibel.«
    Sie lachte. »Ist ja irre! Hey, du hast gerade deine Dating-Chancen verdoppelt.«
    »Und bleibe trotzdem auffallend sexlos«, bemerkte ich trocken. Darüber musste Emma Jan eine ganze Weile lachen.

54
    Ich schloss meine Wohnungstür auf, steckte die Schlüssel in die Manteltasche, hängte den Mantel auf. Im Apartment war es still, einmal abgesehen von dem unheimlichen Geräusch schwerer Atemzüge. Jemand wartete dort im Dunkeln auf mich. Oder litt unter schwerem Asthma. Mal überlegen, was hätte ich am schnellsten zur Hand … ?
    Bo Shuriken. Im Gemüsefach.
    Chakram. Unter dem Spülbecken hinter dem Geschirrspülmittel.
    Wurfmesser. Im Mehlbehälter.
    Beretta 950 Jetfire. Hinten in der Silberschublade. Acht Kugeln im Magazin, keine im Lauf. Gesichert.
    Remington- SP -10-Halbautomatik. Speisekammer, hinter Mopp und Besen. Gesetzlich zulässige Ladung: drei Kugeln. Derzeit geladen mit: fünf Kugeln. Vollgepfropft mit Schrotmunition. Gesichert.
    Blendgranaten. Eine hinter Gewürzregal. Zwei in Speisekammer: eine in den Frosted Flakes, andere in Raisin Bran.
    Fünfundvierziger Colt Magnum. Geladen, nicht gespannt. In Kramschublade hinter Tesafilm und eingetrockneten Tintenkillern.
    Zwei Schnellladehilfen, voll. Dritte Schublade von unten.
    Vier X-Acto-Messer. Schublade links vom Herd unter den Topflappen.
    Es war nicht gerade viel, ich musste halt damit auskommen. Ich schlich in meine Küche, zog die Silberbesteckschublade auf und holte die Beretta heraus. Dann entsicherte ich sie und ging in meiner eigenen Spur zurück, hielt mich diesmal rechts anstatt links und landete im Wohnzimmer.
    Aha. Ich hätte dran denken sollen. Patrick war auf der Couch eingeschlafen. Ein kleiner schwarzer Hund lag neben ihm zusammengerollt, ebenfalls im Tiefschlaf.
    »Olive!«, rief ich überrascht. Die Hündin öffnete die Augen, sprang von der Couch und kam schwanzwedelnd auf mich zu. Ich kniete mich hin und streichelte sie. »Was um alles in der Welt … oh nein. Nein, erzähl’s mir lieber nicht.«
    »Wer ist … Cadence?« Patrick blinzelte mich schläfrig an. Dann riss er die Augen auf, als er die Pistole sah. »Hey, Shiro. Dir hat wohl niemand gesagt, dass wir hier sind.«
    »Äh … nein. Niemand.« Ich musste wohl doch erschöpfter sein, als ich gedacht hatte. Eigentlich hätte ich mich erinnern müssen. Oder darauf gefasst sein sollen.
    »Danke, dass du nicht erst geschossen und dann gefragt hast.«
    »Das ist doch nur ein einziges Mal passiert!«, protestierte ich. »Musst du mir das bis in alle Ewigkeit vorhalten?«
    »Klar.« Er grinste, dann stöhnte er. »Uff, wie spät ist es denn?«
    »Noch nicht ganz Mitternacht. Hast du den ganzen Tag auf Olive aufgepasst?«
    »Wer zum Teufel ist Olive?«
    Ich zeigte.
    Patrick setzte sich gähnend auf und streckte sich so ausgiebig, dass ich diverse Gelenke knacken hörte. »Ich dachte, ihr

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