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Cäsar Cascabel

Cäsar Cascabel

Titel: Cäsar Cascabel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Sergius ergriffen; er drückte und preßte sie, als wolle er sie an die seinige festnieten.
    Sie kehrten mit einander in das Lager zurück, wo die beiden Matrosen erst am folgenden Morgen wieder erschienen.
    Das Gespann brach frühzeitig auf und schlug eine westliche Richtung ein.
    Während der folgenden Tage war die Hitze außerordentlich groß. Die ersten Unebenheiten des Uralgebirges machten sich bereits fühlbar und das ansteigende Terrain ermüdete die Renntiere außerordentlich, da die Temperatur ihre Kräfte arg mitnahm. Vielleicht wäre es besser gewesen, sie durch Pferde zu ersetzen; aber Herr Cascabel hatte sich’s bekanntlich in den Kopf gesetzt, seinen triumphalen Einzug in Perm mit einem Gespann von zwanzig Renntieren zu halten.
    Am achtundzwanzigsten Juni erreichte die Belle-Roulotte, siebzig Meilen diesseits des Ob, die kleine Ortschaft Verniky. Dort obligatorisches Vorzeigen der Papiere – eine Förmlichkeit, welche zu keiner Einwendung führte. Dann setzte der Wagen seinen Weg nach dem Uralgebirge fort, welches die eintausendzweihundert bis eintausendsechshundert Meter hohen Gipfel des Telyoes und des Nintschur am Horizont emporstreckte. Man kam nicht sehr schnell vorwärts; und doch hatte man keine Zeit mehr zu verlieren, wenn die kleine Truppe in dem Augenblick in Perm eintreffen wollte, wo der Jahrmarkt dort in vollem Gange war
    Übrigens verlangte Herr Cascabel jetzt im Hinblick auf die Vorstellungen, die er dort zu geben gedachte, daß jedermann, »sich übe«. Es galt, den Ruf der französischen Akrobaten, Gymnastiker, Equilibristen und Clowns im allgemeinen und den der Familie Cascabel im besonderen aufrecht zu erhalten. Daher nötigte er seine Künstler, sobald man abends Halt machte, sich zu trainieren. Sogar Herr Sergius suchte sich in den Karten-und Taschenspielerkunststücken zu vervollkommnen, zu welchen er wirkliches Talent bekundete.
    »Was für ein Jahrmarktskünstler Sie geworden wären!« sagte sein Lehrer immer wieder zu ihm.
    Am dritten Juli machte die Belle-Roulotte mitten in einer Lichtung Halt, welche von Birken, Fichten und Lärchenbäumen umsäumt war und von den hohen Spitzen der Uralkette beherrscht wurde.
    Am nächsten Tage sollten die Reisenden, von Ortik und Kirschef geführt, den Aufstieg durch einen der Gebirgspässe antreten; und sie sahen, wenn nicht ernstliche Anstrengungen, so doch wenigstens beschwerliche Tagemärsche voraus, bis der höchste Punkt der Kette erreicht sein würde.
    Da dieser Teil der Grenze durch die dort häufig verkehrenden Schmuggler und Deserteure ziemlich unsicher gemacht wurde, mußte man auf die eigene Verteidigung bedacht sein und einige Maßregeln in diesem Sinne treffen.
    Im Laufe des Abends drehte sich das Gespräch um die Schwierigkeiten, welche der Übergang über den Ural bieten mochte. Ortik versicherte, daß der von ihm empfohlene Paß – der sogenannte Petschorapaß – einer der wegsamsten des ganzen Höhenzuges sei. Er kenne denselben, da er ihn bereits einmal passiert habe, als Kirschef und er sich von Archangel ans Eismeer begaben, um die Vremia flott zu machen.
    Während Herr Sergius und Ortik sich von diesen Dingen unterhielten, beschäftigten Cornelia, Napoleone und Kayette sich mit der Zubereitung des Nachtmahls. Ein tüchtiger Damhirschschlegel briet vor einem Feuer unter den Bäumen am Rande der Lichtung, und eine Reistorte bräunte sich langsam auf einer Platte, die auf glühenden Kohlen ruhte.
    »Hoffentlich wird man sich heute abend nicht über den Speisezettel beklagen!« sagte die treffliche Hausfrau.
    »Wenn nicht etwa Braten und Kuchen anbrennen!« bemerkte Clou-de-Girofle weise.
    »Warum sollten sie denn anbrennen, Herr Clou,« versetzte Cornelia, »wenn Sie Sorge tragen, den Spieß mit der einen Hand zu wenden und die Platte mit der anderen zu drehen?«
    Auf diesen Wink hin trat Clou den ihm zugewiesenen Vertrauensposten an. Während Wagram und Marengo um das Feuer streiften, leckte John Bull sich in Erwartung seines Anteils an dem vorzüglichen Nachtmahl die Schnauze.
    Im gegebenen Augenblick setzte man sich zu Tische und hatte nichts als Lobsprüche für das Mahl, welche Cornelia und ihre Gehilfen mit lebhafter Befriedigung entgegennahmen.
    Da die Temperatur zur Zeit des Schlafengehens noch sehr hoch war, wollten Herr Sergius, Cäsar Cascabel, dessen Söhne, Clou und die beiden Matrosen sich mit dem Lager begnügen, welches die Lichtung ihnen im Schutze der Bäume bot. Zudem würde die Überwachung unter

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