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Cäsar Cascabel

Cäsar Cascabel

Titel: Cäsar Cascabel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Punkte glitzerten.
    Und da bildete unser Bube sich gleich ein, daß dies ein hier vergessener Goldklumpen sein müsse! Mit einem Freudenschrei griff er danach, wog ihn in der Hand und steckte ihn in die Tasche, indem er sich vornahm, niemand etwas davon zu erwähnen.
    »Wir werden ja sehen, was man dazu sagt,« murmelte er, »wenn ich ihn in schöne Goldstücke umgesetzt habe.«
    Kaum hatte Xander seinen kostbaren Kiesel eingesteckt, als das Gewitter mit einem heftigen Donnerschlage losbrach. Der Widerhall desselben zitterte noch in weiter Ferne nach, als sich ein Brummen vernehmen ließ.
    Am Rande eines kaum zwanzig Schritte entfernten Dickichts erhob sich ein ungeheurer, »Grizzly-Bär.«
    So tapfer er auch war, so lief Xander doch schleunigst in der Richtung des Creek davon. Der Bär aber setzte ihm augenblicklich nach.
    Wenn es Xander gelang, das Bett des Creek zu erreichen, zu passieren und sich in das Lager zu flüchten, so war er gerettet. Man würde den Bären auf dem linken Ufer schon in Atem zu halten und sogar zu erlegen wissen, um eine Bettdecke aus seinem Pelze zu machen.
    Aber der Regen fiel bereits in Strömen, die Blitze zuckten unaufhörlich, der Himmel hallte von tosenden Donnerschlägen. Bis auf die Haut durchnäßt, durch die nassen Kleider am Laufen behindert, konnte Xander sich kaum mehr aufrecht halten, und ein Fall würde ihn in die Gewalt des Raubtieres geben.
    Trotzdem gelang es ihm, seine Distanz einzuhalten, und in weniger als einer Viertelstunde hatte er das Ufer des Creek erreicht.
    Dort aber stellte sich ihm ein unüberwindliches Hindernis entgegen Der Creek hatte sich in einen Sturzbach verwandelt und riß Felsstücke, Bäume, Wurzeln mit sich fort. Die Flut reichte bis an den Rand der Ufer hinan. In diese Wirbel springen, hieß, sich rettungslos in den Tod stürzen.
     

    Zwanzig Schritte vor ihm erhob sich ein kolossaler Bär. (Seite 64.)
     
    Xander wagte nicht umzukehren. Er wußte den Bären dicht hinter sich, bereit, ihn zu erdrücken. Und dabei war es unmöglich, der kaum zwischen den Bäumen sichtbaren Belle-Roulotte seine Nähe kundzuthun.
    Da gab ihm sein Instinkt, fast ohne Überlegung, ein Auskunftsmittel ein, das ihn vielleicht retten konnte.
    Fünf Schritte von ihm stand ein Baum, eine Ceder, die ihre unteren Äste über den Creek streckte.
    Darauf zuspringen, ihren mittelgroßen Stamm umschlingen, sich mit Hilfe der rauhen Rinde bis zu den Ästen emporziehen, war für den gelenkigen Jungen das Werk einer Sekunde. Kein Affe hätte geschickter oder flinker sein können. Von einem kleinen Clown war das nicht zu verwundern; und so konnte er sich geborgen wähnen.
    Leider nicht für lange. Denn der Bär war am Fuße des Baumes angelangt und begann daran emporzuklettern; es würde schwer sein, ihm zu entgehen, selbst wenn man sich in die höchsten Äste hinaufflüchtete.
    Xander verlor seine Kaltblütigkeit nicht. War er doch der würdige Sohn des berühmten Cascabel und gewohnt, sich mit heiler Haut aus den ärgsten Klemmen zu ziehen!
    Er mußte von dem Baume herabkommen, aber wie? dann mußte er den Sturzbach passieren, aber auf welche Weiser Durch den strömenden Regen angeschwollen, begann der Creek auszutreten und das rechte Ufer, auf dem sich das Lager befand, zu überfluten.
    Um Hilfe rufen?… Inmitten des wütenden Sturmes mußte sein Geschrei ungehört verhallen. Überdies würden Herr Cascabel, Jean oder Cloude-Girofle, falls sie den Abwesenden suchten, denselben vorn, nicht im Rücken der Belle-Roulotte vermuten. Wie hätten sie auf den Gedanken kommen sollen, daß Xander über den Creek zurückgegangen sei?
    Unterdessen kletterte der Bär langsam, aber immer höher hinan und mußte bald die unteren Aste der Ceder erreichen, während Xander dem Wipfel zustrebte.
    Da kam dem Buben eine Idee Da einige der Äste sich etwa zehn Fuß weit über den Creek erstreckten, entrollte er hastig das an seinem Gürtel befestigte Seil und knüpfte dessen Ende zu einer Schlinge, die er mit einiger Mühe um die Spitze eines der horizontalen Äste warf; dann zog er den letzteren vermittelst des Seiles an sich und hielt ihn in dieser senkrechten Stellung fest.
    All dies geschah mit Geschick, Schnelligkeit und großer Geistesgegenwart.
    Es war aber auch keine Zeit zu verlieren; der Bär hatte die untersten Äste erreicht und suchte sich nun höher zu schwingen.
    In diesem Augenblicke ließ Xander, das äußerste Ende des emporgezogenen Astes erfassend, diesen wie eine Feder

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