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Cäsar Cascabel

Cäsar Cascabel

Titel: Cäsar Cascabel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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es doch ein kühner und abenteuerlicher Plan…«
    »Möglich,« antwortete Herr Cascabel; »aber wenn es keinen anderen Ausweg gab!… Herr Sergius, wir haben Heimweh!… Wir wollen nach Frankreich zurückkehren und wir werden es… Und da wir zur Zeit der Messen durch Perm, durch Nischni kommen werden… nun, so werden wir zusehen, daß die Familie Cascabel dort keinen allzu schlechten Eindruck macht.«
    »Wohl; aber was für Hilfsquellen haben Sie?«
    »Einige Einnahmen, die wir unterwegs gemacht und die ich durch zwei, drei Vorstellungen in Sitka zu vergrößern gedenke. Die Stadt feiert soeben die Annexion und ich bilde mir ein, daß das Publikum sich für die Leistungen der Familie Cascabel interessieren werde.«
    »Meine Freunde,« sagte Herr Sergius, »es würde mir großes Vergnügen bereitet haben, meine Börse mit Ihnen zu teilen, wenn ich nicht beraubt worden wäre…«
    »Sie sind nicht beraubt worden, Herr Sergius!« antwortete Cornelia lebhaft.
    »Nicht einmal eines halben Rubels,« fügte Cäsar hinzu.
    Und er brachte den Gürtel herbei, in welchem die ganze Habe des Herrn Sergius verwahrt war.
    »Dann werden Sie die Güte haben, meine Freunde…«
    »Nicht doch, Herr Sergius!« antwortete Herr Cascabel. »Ich möchte Sie durchaus keiner Geldverlegenheit aussetzen, um uns aus einer solchen zu ziehen…«
    »Sie wollen nicht mit mir teilen?«
    »Gewiß nicht!«
    »Ah! diese Franzosen!« sagte Herr Sergius, indem er ihm die Hand bot.
    »Es lebe Rußland!« rief der junge Xander.
    »Und es lebe Frankreich!« versetzte Herr Sergius.
    Es war gewiß das erste Mal, daß dieser doppelte Ruf auf jenen fernen Territorien Amerikas ausgetauscht wurde.
    »Und jetzt haben wir genug geplaudert, Herr Sergius,« sagte Cornelia. »Der Arzt hat Ihnen Stille und Ruhe empfohlen, und Kranke müssen ihrem Arzte stets gehorchen.«
    »Und ich werde Ihnen gehorchen, Frau Cascabel,« antwortete Herr Sergius. »Aber ich habe Ihnen noch eine Frage, oder vielmehr eine Bitte vorzulegen.«
    »Ich stehe zu Diensten, Herr Sergius.«
    »Es ist sogar ein Dienst, den ich von Ihnen erwarte…«
    »Ein Dienst?«
    »Da Sie sich nach der Beringstraße begeben, wollen Sie mir erlauben, Sie bis dahin zu begleiten?«
    »Uns zu begleiten?«
    »Ja!… Diese Reise wird meine Durchforschung Alaskas nach Westen hin vervollkommnen.«
    »Und wir antworten Ihnen: Mit größtem Vergnügen, Herr Sergius!« rief Herr Cascabel.
    »Unter einer Bedingung,« fügte Cornelia hinzu.
    »Und welcher denn?«
    »Daß Sie alles Nötige thun werden, um Ihre Gesundheit wieder zu erlangen… ohne Widerrede!«
    »Da stelle ich auch eine Bedingung; nämlich, daß ich als Ihr Reisegefährte zu den Reisekosten beisteuern darf.«
    »Wie es Ihnen beliebt, Herr Sergius!« antwortete Herr Cascabel.
    So war denn die Sache zu allseitiger Befriedigung geordnet. Aber das Familienoberhaupt glaubte seinem Plane nicht entsagen zu sollen, einige Vorstellungen auf dem großen Platze von Sitka zu geben, – was ihm Ruhm und Profit zugleich eintragen mußte. Die ganze Provinz feierte die Annexion und die Belle-Roulotte hätte zu keiner günstigeren Zeit eintreffen können.
    Selbstverständlich hatte Herr Cascabel das an Herrn Sergius verübte Attentat zur Anzeige gebracht, woraufhin der Befehl erteilt worden war, der Karnossschen Bande eifriger nachzuspüren.
    Am siebzehnten Juni konnte Herr Sergius zum erstenmal ausgehen. Er befand sich viel besser und seine Wunde war dank der Behandlung des Doktor Harry zugeheilt.
    Nun lernte er die übrigen Künstler der Truppe kennen: die beiden Hunde, die sich leise an seinen Knieen rieben, Jako, der ihn mit den ihm von Xander einstudierten Worten. »Wie geht’s, Herr Sergius?« begrüßte, und endlich John Bull, dessen schönste Grimassen er freundlich entgegennahm. Sogar die beiden alten Pferde, Vermout und Gladiator, wieherten freudig, als er sie mit Zuckerstückchen regalierte. Von nun an zählte Herr Sergius zur Familie, so gut wie die junge Kayette. Er hatte bereits den ernsten Charakter, den emsigen Geist, die über seinen Stand hinausstrebenden Neigungen bemerkt, welche den ältesten Sohn auszeichneten Xander und Napoleone bezauberten ihn durch ihre Anmut und Lebhaftigkeit. Clou amüsierte ihn mit seiner gutmütigen ehrlichen Dummheit. Was Herrn und Frau Cascabel betrifft, so hatte er deren häusliche Tugenden bereits schätzen gelernt. Es waren entschieden Leute von Herz, mit denen er da zu thun hatte.
    Man beschäftigte sich eifrig mit

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