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Cäsar Cascabel

Cäsar Cascabel

Titel: Cäsar Cascabel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Wände und Fußboden damit bedecken, um die vom Küchenofen entwickelte Wärme darin zu erhalten. Übrigens, wie mehrfach erwähnt, gedachte Herr Cascabel, sobald die Meerenge überschritten sein würde, die strengsten Wintermonate in einem jener Marktflecken zuzubringen, an welchen in den südlichen Distrikten Südsibiriens kein Mangel ist.
    Endlich wurde die Abreise für den einundzwanzigsten Oktober anberaumt. Seit vierundzwanzig Stunden hatte der sehr nebelige Himmel sich in Schnee aufgelöst. Eine dicke weiße Schneeschicht machte das weite Eisfeld zur einförmigen Fläche. Die Fischer von Port-Clarence erklärten, daß die Festigung sich von Ufer zu Ufer erstrecken müsse.
    Übrigens ward dies bald zur vollen Gewißheit. Mehrere Handelsleute trafen aus der Hafenstadt Numana ein, und ihre Reise war ohne Hindernisse und ohne Gefahren von statten gegangen.
    Am neunzehnten erfuhr Herr Sergius, daß zwei von den in Port-Clarence harrenden russischen Polizeibeamten ihren Übergang nach der sibirischen Küste nicht länger aufschieben gewollt. Sie seien an jenem Morgen aufgebrochen, mit der Absicht, auf der Insel Diomedes Rast zu halten und Numana am zweitfolgenden Tage zu erreichen.
    Was Herrn Cascabel zu der Betrachtung veranlaßte:
    »Die Kerle scheinen es noch eiliger zu haben als wir. Was Teufel, sie hätten schon warten können, wir hätten sie gern mitgenommen!«
    Dann sagte er sich aber, daß die Beamten ohne Zweifel gefürchtet hätten, durch die Belle-Roulotte aufgehalten zu werden, die in jener Schneeschichte nicht schnell vorwärts kommen konnte.
    In der That, obgleich Vermout und Gladiator scharf beschlagen worden waren, würde das schwere Gefährt mehrerer Tage bedürfen, um die jenseitige Küste zu gewinnen, um so mehr, da man auf der Insel Diomedes Rast halten mußte.
    In Wahrheit hatten die beiden Beamten dem Grafen Narkine zuvorkommen wollen, um alle nötigen Maßregeln zu seiner Arretierung zu treffen.
    Man beschloß, die Reise bei Sonnenaufgang anzutreten. Man mußte die wenigen lichten Stunden benützen, welche die Sonne noch gab. In sechs Wochen, um die Sonnenwende des einundzwanzigsten Dezember, würde ewige Nacht jene unter dem Polarkreise liegenden Gegenden einhüllen.
    Am Vorabend der Abreise versammelte ein von Herrn und Frau Cascabel in einem wohl verschlossenen und zu diesem Feste hergerichteten Schuppen gegebener »Thee« die Notabeln von Port-Clarence, Beamte und Fischer sowohl, als auch einige Oberhäupter von Eskimo-Familien, die sich für die Reisenden interessierten. Die Versammlung war sehr fröhlich und Clou-de-Girofle erheiterte sie durch die drolligsten Pantomimen seines Repertoires. Cornelia hatte heißen Punsch gebraut, an dem sie zwar mit Zucker, aber nicht mit Branntwein gespart hatte. Dieses Getränk mundete den Gästen um so besser, als sie auf dem Heimwege dem heftigsten Froste ausgesetzt sein würden – einem jener Fröste, welche in gewissen Nächten von der äußersten Grenze des Sternenraumes herüberzuziehen scheinen.
    Die Amerikaner brachten ein Hoch auf Frankreich, die Franzosen ein Hoch auf Amerika aus. Dann trennte man sich mit herzlichem Händeschütteln.
    Am folgenden Morgen um acht Uhr wurden die Pferde eingespannt. Der Affe John Bull hatte in dem Hängekorbe Platz genommen, wo er bis an die Schnauze im Pelzwerk vergraben lag, während Wagram und Marengo lustig um die Belle-Roulotte herumsprangen. Cornelia, Napoleone und Kayette hatten sich hermetisch ins Innere des Wagens eingeschlossen, um ihren gewohnten, Beschäftigungen der Haushaltung, der Heizung des Ofens, der Zubereitung der Mahlzeiten obzuliegen. Herr Sergius und Herr Cascabel, Jean, Xander und Clou, die einen an der Spitze des Zuges marschierend, die andern als Pfadfinder vorauseilend, sollten über die Sicherheit des Fuhrwerks wachen, indem sie gefährlichen Stellen auswichen.
    Endlich wurde das Zeichen zum Aufbruch gegeben und im selben Augenblick erschollen die Hurra-Rufe der Bevölkerung von Port-Clarence.
    Gleich darauf knirschten die Räder der Belle-Roulotte auf der Schneedecke des Eisfeldes.
    Herr Sergius und die Familie Cascabel hatten den amerikanischen Boden für immer verlassen.

Zweiter Teil.
I. Die Beringstraße.
    Er bildet eine ziemlich enge Durchfahrt, dieser Beringkanal, welcher das gleichnamige Meer mit dem Polarmeere verbindet. Dem zwischen La Manche und der Nordsee gelegenen Pas-de-Calais ähnelnd, besitzt er eine dreimal so große Ausdehnung als dieser; denn während die

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