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Caesar erwacht!

Caesar erwacht!

Titel: Caesar erwacht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Mares
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Hinweise zu finden. Leider gab nichts weiter Aufschluss. Auch existierten Bezirke, die so streng bewacht waren, dass Nicole und Jo keine Chance hatten, sie zu betreten. In den Hof des Forts durften sie sich begeben, aber auch nur unter Beobachtung. 
    Nicole bemerkte etwas, das ihr bei der Ankunft wegen ihres schmerzenden Hinterteils nicht aufgefallen war: Das höchste Gebäude des Forts zierte eine enorm große Satellitenschüssel mit überdimensionalem Durchmesser. Und auf den Wachtürmen waren hochmoderne Geräte angebracht, die Nicole als Laserkanonen identifizierte. 
    Jo bestätigte das. 
    Oh Jean! Wo steckst du? Hoffentlich kommst du durch!, betete sie verzweifelt. Auch Nicole konnte ihren Gott anrufen, was höchst selten der Fall war. 
    Eines war klar: Der Zugang zu den Kindern war ihnen versperrt. Endlich dienten sie wohl ihrer eigentlichen Bestimmung. Als Geiseln. Jetzt war Schluss mit lustig! 
    Was hatte Caesar mit Nicole und Jo vor? War das Kleopatra-Gerede nur Strategie gewesen? Eine seiner angewandten Täuschungen, wie er vor Kurzem zu seinen Plänen bemerkt hatte? Was ihr noch mehr Kummer bereitete, war die Tatsache, dass ein Fluchtversuch absolut zwecklos war. 
    Schmerzlich dachte sie auch an ihre Kinder und an Gowan. Hoffentlich waren die sicher! Was war, wenn Caesar tatsächlich Erfolg hatte? Aber wie? Die Nato war die bestausgerüstete Armee der Welt. Pardon, nach den Verbündeten. Wie wollte er mit nur 30.000 Mann einen ganzen Kontinent einnehmen? Gegenüber den europäischen Armeen war seine kleine Streitmacht doch lächerlich. Und sicher würden auch die Verbündeten eingreifen? Hier kam Bob ins Spiel und in ihre Gedanken.
    Verflucht, ich hänge hier fest und kann nichts tun. Er hat mich in der Tat ausmanövriert, mitten in der Wüste. Ich sehe viele Probleme, die dringend und vor allem schnell einer Lösung bedürfen. Politiker neigen dazu, alles erst mal zu bereden und jahrelang aufzuschieben. Schnelles Handeln ist nicht ihr Ding.  
    Der Planet ließ ihnen aber keine Zeit mehr. Deswegen hatte jemand gehandelt, der für seine spontane Tatkraft bekannt war. Seine Motivation, etwas zu ändern, konnte Nicole akzeptieren, nicht aber die Absicht der Gewaltherrschaft.
    Auch Jo machte sich so seine Gedanken. Hatte er doch einen praktischen Vortrag erhalten, in Bezug auf Kriegsführung eines Menschen, der sich vielleicht für einen Gott hielt. Territorien ausweiten … Ruhm und Ehre … ich töte nicht ohne Grund … alles Idioten …, klang ihm noch in den Ohren.
    Das hörte sich für Jo plötzlich alles verdächtig nach Größenwahn an. Und den hatte Caesar ja auch bewiesen, als er sich in seinem ersten Dasein zum alleinigen Imperator hatte ausrufen lassen. Seiner Vergöttlichung war dummerweise sein Tod dazwischengekommen. Dieser mag göttlich gewesen sein. Aber seine Art von Auferstehung, die lag dem jungen Theologen plötzlich besonders schwer im Magen und belastete nun seine Psyche. 
    Nicole betrat sein Zimmer, um Jo etwas zu Essen zu bringen. Beide aßen die Mahlzeit schweigend. 
    Was war mit Nicole? Wie dachte sie über Caesar? Hatte er sie mit seinem Kleo-Gerede so angemacht, dass sie nicht mehr klar denken konnte? 
    Jo betrachtete Nicole plötzlich voller Misstrauen. Was ist, wenn sie mit ihm unter einer Decke steckt? Oder ihn sogar beeinflusst, wie damals die göttliche Pharaonin? Ihre angebliche Vorfahrin?
    Nicole fing Jos Blick auf und reagierte. Dunkle Gedanken sollte man im Keime ersticken, sonst schlugen sie Wurzeln. „Was dünkt dich, mein Herr?“, versuchte sie einen Scherz und lächelte ihren sonst so untertänigen Jo an. 
    Der hatte einen Blick angenommen, der fast eine tiefe Verachtung ausdrückte. Eine Ausnahmesituation! 
    Nicole besaß so viel Menschenkenntnis, dass sie seine Gedanken förmlich riechen konnte. „Jo, was ist los? Schütte mir dein Herz aus!“
    „Was ist mit deinem Herz? Für wen schlägt es? Für Caesar?“, erwiderte er ungewohnt heftig.
    „Das ist also der Grund. Du hältst mich für eine Mitverschwörerin. Du solltest mich doch besser kennen, Jo. Glaubst du wirklich, ich könnte den Tod von so vielen Millionen Menschen verantworten? Das ist ja grotesk. Auch wenn ich versuche, mich in einen Menschen der Antike hineinzuversetzen“, meinte sie milde. 
    Jo war mal wieder den Tränen nahe. Er stürzte zu Nicole und ging auf die Knie. „Bitte vergib mir!“, schluchzte er und schlang seine Arme um ihre Beine. 
    „Ach Jo, guter, alter, weicher,

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