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Caesar erwacht!

Caesar erwacht!

Titel: Caesar erwacht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Mares
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Jean, ein wüstenkundiger, ehemaliger Legionär, und ein Beduine? Wohin und warum? Sicher kein Ausflug, um Sandkörner zu zählen. Seit dem Zusammentreffen mit Jean spürte er eine feindselige Benotung seiner Person; sein Gefühl sagte ihm schon damals, dass der Mann mal Ärger machen würde. Dass Nicole ihren Bruder nur schützen wollte, war ihr eigentlich nicht übel zu nehmen. Andererseits hatte er mehr Loyalität von ihr erwartet. Aber Weiber waren bis heute falsche Schlangen geblieben, deren giftiger Biss tiefe Wunden in das Herz eines Mannes schlagen konnte. Das überdauerte wohl die Jahrtausende!
    Caesar überlegte. Schließlich sandte er einen Suchtrupp aus, der Jeans Spur folgen sollte. Ein einzelner Mann konnte seine ganzen Pläne zunichtemachen! Unerwarteter Angriff war eigentlich seine Strategie. Nicht Verteidigung. So gab es keine guten Chancen, wieder der Größte aller Sterblichen zu werden. 
    Da er sich nicht sicher war, ob Jean nicht doch in der Wüste überleben und die Flucht schaffen würde, und ob Nicole ihrem Bruder alles berichtet hatte, war er gezwungen, den Zeitpunkt vorzuverlegen. Um einen ganzen Monat. Sehr ärgerlich! Aber gut, das sollte kein Problem darstellen. Eine logistisch hervorragend organisierte Maschinerie wurde in Gang gesetzt.
    Auf dem Hof erklangen die typischen Geräusche militärischer Aufbruchsstimmung: Trommeln, Befehle, Fanfaren aus der Tuba. In voller Kampfmontur musste die vor Ort stationierte Legion antreten, die nun in alle Himmelsrichtungen gesandt werden sollte, um unzählige befreundete afrikanische Stämme in Position zu bringen. Endlich konnte sich Afrika gegen die Erste-Welt-Imperialisten erheben. Geeint unter der Führung von Gaius Julius Caesar II. Vorläufig überlassen von Ramses III.
    Wenn man einen Skorpion ärgerte, stach er tödlich zu. Jean hatte Caesar ungewollt gereizt und ihn zu früh aus seiner Höhle gelockt. Nun war er außer sich vor Wut und mit wesentlich düstereren Vorhaben hinausgestürmt, als es eigentlich geplant war. 
    Nie in seinem Leben, würde er so viele Söldner ausheben wie im folgenden Monat. Eine ganze kontinentale Streitmacht sollte sich erheben wie ein Wüstensturm, um über Europa hinwegzufegen. Wie ein angreifender Löwe würde er wüten und sein Recht auf den Thron Europas erkämpfen. Regiert von Afrika aus! Seiner neu gewählten Heimat. Moderne Biowaffen wären eine Kräfte sparende, effektive Lösung gewesen. Alles per Knopfdruck auslöschen und neu beginnen. Aber Caesars antike Gesinnung hielt ihn vorerst von aktuellen Angriffsmethoden, die totale Zerstörung nach sich zogen, ab. Feigheit war etwas, was er schon damals nicht geduldet und seinen Legionen übel nachgetragen hatte. Nur tapferer Kampf, Mann gegen Mann, entsprach eines ruhmreichen Mannes Ehre. 
    Caesar hatte sich nicht von Nicole verabschiedet. 
    Sie bemerkte jedoch verstärkte Wachen vor ihrer Tür und eingeschränkte Bewegungsfreiheit. Was mochte mit den Kindern sein? Ob sie auch diese Mobilmachung für Filmkunst gehalten hatten? Den Aufmarsch seiner Truppen auf dem Hof? So naiv konnte doch niemand sein? Andererseits, nach dieser gelungenen Farce? 
    Auch Jo war wach und stürzte in Nicoles Raum. Er nahm verwirrt auf, was Nicole ihm berichtete. 
    „Hast du gestern etwas Ungewöhnliches beobachtet? Hat Jean was gesagt? Oder kannst du mir sonst einen Hinweis geben?“, bestürmte Nicole den jungen Theologen.
    „Nein Nicole, er hat nichts geäußert. Er muss gestern Abend schon seine Pläne geschmiedet haben. Warum nur so schnell? Warum ohne uns?“ Auch Jo war erstaunt, dass Jean so übereilt, ohne Rückendeckung, gehandelt hatte.
    Nicole und Jo versuchten, unbemerkt in andere Räume zu gelangen. In dem Raum mit Caesars Altar lag eine südafrikanische Zeitung. Die Schlagzeile des Tages, einige Wochen zuvor, lautete: Überfall in Labor. Wissenschaftler gekreuzigt. Seltsame Kreaturen im Keller erschossen.
    „Oh mein Gott!“, kam es über Jos Lippen. „Er meint es tatsächlich ernst!“ 
    Auch Nicole nahm die Nachricht bestürzt auf, hatte sie seine Äußerung doch noch für einen Witz gehalten. Wie war erst seine Andeutung zu den rebellischen Kindern zu verstehen: Ich habe sie meinen Löwen zum Fraß vorgeworfen? Nicole lief es eiskalt den Rücken hinunter. Änderung zum Besseren ja! Aber so? Sie dachte an seine Zärtlichkeiten in der Nacht zuvor. Und dann seine 180-Grad-Wendung am Morgen danach.
    Nicole und Jo schlichen noch in weitere Räume, um

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