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Caesar erwacht!

Caesar erwacht!

Titel: Caesar erwacht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Mares
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berichten. Sie wurden verspottet, was zu befürchten war. Man schenkte dieser sehr unwahrscheinlichen Möglichkeit überhaupt keine Beachtung. Außerdem war man ja ultratechnisiert, bis an die Zähne bewaffnet. Welcher Clown sollte schon wagen, dagegenzuhalten? 
    Endlich, nach gewaltvollen Tagen des Blutvergießens, welches sich die Bevölkerung selbst zufügte beziehungsweise durch polizeiliche Ordnungskräfte provoziert wurde, erhielten die einzelnen Staaten die ersten Forderungen. Auf alten Schriftrollen!
    Gaius Iulius Caesar, Sohn der Venus und des Mars, Eroberer von Gallien, Britannien und Germanien, Imperator Roms und Europas, befehligt sofortige Senatsübergaben in Berlin, Paris, London, Zürich und Brüssel. Weitere Städte folgen. Anderenfalls werden Caesars Geiseln, inzwischen 280 an der Zahl, ein unrühmliches Ende finden! Volenti non fit iniuria! 
    PAX EUROPA.
    Der Witz nahm endlich Formen an. Offenbar handelte es sich um einen geflohenen Insassen einer Irrenanstalt. Diese quollen über von Cäsaren, Napoleons und Abraham Lincolns, Menschen, die sich einbildeten, historische Berühmtheiten zu verkörpern, obwohl ihnen heute die vergötterten Filmgrößen die Plätze streitig machten.
    Oder sollte das die Krönung der genialsten Werbekampagne sein, welche die Welt je erlebt hatte? Das musste des Rätsels Lösung sein! Dieser bizarre Sovrano, der mit seiner Kampagne zurzeit durch alle Großstädte zog, hatte in der Vergangenheit schon oft mit solchen Methoden das Scheinwerferlicht auf seine Werke gezogen. Jetzt übertraf er sich selbst! Wie damals die falsche Radiomeldung in den 50ern, die ganz Amerika in Angst und Schrecken versetzte: Außerirdische seien gelandet. Natürlich! Sehr clever! Es wurden weitere Szenarien gesponnen; man kam letztendlich überein, dass die Bedrohung durch einen genialen Filmschaffenden sicher nicht real sei. Obwohl die verschwundenen Persönlichkeiten schon Anlass zur Sorge gaben und einen Angriff auf die nationale Sicherheit darstellten. Dies sah man aber keinesfalls im Zusammenhang. Überhaupt: Europa würde sich von niemandem auf den Arm nehmen und auch von niemandem erpressen lassen! 
    Plötzlich geschah das Undenkbare: Der erste Tote wurde per Frachtmaschine überbracht. Der Sohn eines hochrangigen germanischen Industriellen. Eine Liste sämtlicher Geiseln anbei. Weitere würden in diesem Zustand folgen. Als Nächstes der Sohn eines französischen Ministers! Wöchentlich einer. Mit freundlichen Grüßen des Imperators. Caesars Count-down hatte begonnen. 280, 279, 278 …
    Nicht nur Europa erblasste angesichts dieser Drohungen und wetzte daraufhin die Messer. Alle Raketen-Luken der Verbündeten öffneten sich. Flugzeugträger wurden zu Wasser gelassen, Richtung Mittelmeer.
    Caesar hielt es nun für notwendig, nach einigen Tagen selbst in das Geschehen einzugreifen. Da es von ihm weder Fingerabdrücke noch brauchbare Fotos gab, konnte er ungehindert überall einreisen. Er wählte naturgemäß Rom als Ausgangspunkt für seinen Triumphzug durch den Kontinent. Man suchte den Fuchs nie im eigenen Bau. Einen Erfolg hatte er schon zu verzeichnen. Er hatte mit untrüglichem Instinkt die männlichen und restlichen weiblichen Klone ausfindig gemacht und in Rom festgesetzt. Damit hielt er das Versprechen, welches er Nicole gegeben hatte, und demonstrierte ihr gleichzeitig seine Überlegenheit. Eigentlich waren diese Serienmörder auserwählt, später seinen Triumphzug anzuführen, gefesselt auf einem Wagen, um vor Publikum erdrosselt zu werden. Wie damals Vercingetorix, der gallische Anführer. 
    Nach einer Unterhaltung mit den armen Geschöpfen empfand er jedoch nur noch Mitleid und Wut auf die vielgepriesene moderne Wissenschaft. Und auf seine Schöpfer. Caesar erfuhr, warum die Männer ihre Frauen reihenweise „umbrachten“. Er erhielt eine sehr einleuchtende Erklärung, die weit jenseits von Mord lag, sondern sogar eine tiefe, menschliche Natur verbarg: „Woher und wohin?“, lauteten die Schlüsselworte. Das Streben aller Menschen, nach ihrer Herkunft und Zukunft zu fragen!
    Also verwahrte er die Hybriden zuerst einmal, um sie später einer rettenden Bestimmung zuzuführen. Der ungastliche Aufbewahrungsort war den noch mit wenigen Emotionen ausstaffierten Hybriden egal. So wählte er seine schutzbringenden Katakomben für seine derzeit nächsten Verwandten. In Rom wurden die Sicherheitsvorkehrungen nicht sonderlich hochgefahren. Hier waren auch keine Menschen entführt

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