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Caesar erwacht!

Caesar erwacht!

Titel: Caesar erwacht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Mares
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Vertraue dich Gott an! Sage dich los von dieser Frau und ihrem Treiben! Wende dich auch ab von diesem antiken Antichr…!“
    Wallinger war nicht fähig, das Wort auszusprechen.
    „Ich werde die erforderlichen Maßnahmen einleiten. Und auch Seine Heiligkeit in Rom zu den Vorfällen informieren. Du bleibst ab jetzt in München und studierst im Kloster! Die stille Abgeschiedenheit wird dir gut tun.“ Erschöpft schloss er nach diesen Worten die Augen.
    Jo setzte sich mit Schwindelgefühl, Ohrensausen und Brechreiz auf einen alten Sessel ohne revolutionären Hintergrund. Ob sein Onkel sich wieder erholen würde? Er betrachtete unter strömenden Tränen den alten Mann, der mit schweißnassem, wächsernem Antlitz auf seinem Bett lag. Sein Gesicht glich einer Totenmaske. Bald schlief auch Jo vor Entkräftung ein.
     
     
     

Kapitel 22/XXII – Caesar ante portas
    Bob und Jean-Luc waren in Paris eingetroffen.
    Jean-Luc dachte rückblickend an die letzten Tage. Die Auskunft, der Ort wäre nur per Transportkamel erreichbar, war eine glatte Lüge gewesen. So hielt man Gefangene ohne Aufsicht davon zurück, die Flucht auch nur ansatzweise in Erwägung zu ziehen. 
    Wieder mal einer seiner genialen Schachzüge, sinnierte Jean-Luc. Nur ihm als geübtem Wüstensohn war es möglich, Caesars Lüge zu durchschauen. Jetzt würde er erst einmal seine Dienststelle informieren und dann das Militär. 
    Doch es war bereits zu spät! Caesars Angriff hatte schon vor Tagen begonnen! Nur nicht, wie erwartet …
    Eine große Truppe von Filmleuten beehrte einige europäische Städte mit ihrer Anwesenheit. Das neue Filmepos des unsterblichen, italienischen Filmproduzenten und Regisseurs Gaetano Sovrano: „Triumph des Titanen“, soeben abgedreht, wurde durch eine nie da gewesene Kampagne beworben und in mehreren Metropolen zugleich vorgestellt. Hunderte von stolzen, römischen Soldaten in imposanten Uniformen der Antike zeigten sich - jeweils zugleich - in den Hauptstädten Europas. Wie in den alten historischen Triumphzügen Roms rollten Streitwagen und festlich geschmückte römische Karren, gezogen von stolzen Pferden römischer Garnisonen, durch die Straßen der Städte, von jubelnden Mengen begeistert empfangen. Poster, DVDs mit der Filmmusik und kleine Werbegaben wurden in die Menge geworfen. Auch vor Regierungspalästen, Banken, Versicherungen und großen Industrieanlagen wurden sie von den Menschen mit frenetischem Beifall begrüßt. Hünenhafte, muskelbepackte Prachtburschen jeglicher Couleur stellten echtes Kampfgeschrei und Schwertkämpfe zur Schau. Die Klingen wirkten gefährlich scharf und bereit zum Todesstoß. 
    Rot ist die Farbe des Schlachtrufes. Grau die eines trostlosen Alltags im Leben eines gleichgültig und blind gewordenen Bürgers. Und flimmernd bunt die Filmplakate, die jede Wand und Säule zierten und Appetit machten auf ein heroisches Filmspektakel der Superlative. Sie alle sollten ihre Farbenpracht bekommen und eine kleine Rolle als Statist in diesem Epos erhalten. Nach historischem Vorbild: Eingeschlossen in einer belagerten Stadt, mit Caesar vor den Toren!
    Unter sämtlichen römischen Helmen waren Gasmasken verborgen. Als das Schlafgas aus den präparierten Schwertern strömte, boten die Masken sofortigen Schutz. Es sollte nur echtes Blut fließen, wenn es unvermeidbar wäre. Caesar war kein Schlächter und brauchte das Wohlwollen der Bevölkerung. Aber vor allem musste er sich modernste Waffen vom Hals halten. Einen solchen Kampf hätte er vorerst verloren. Er bevorzugte daher die alte Strategie der Täuschung, Schwächung und der Geiselnahme. Unbemerkt konnten Politiker, hohe Militärs und Industriemanager gefangen genommen werden. Ohne Aufsehen und Verfolgung. Diese fanden sich alle in gewissen Gebäuden mitten in der Wüste wieder, die Nicole und ihren Partnern nicht bekannt waren. Caesar hatte genügend afrikanische Ausweichmöglichkeiten. Er konnte sich nach Jean-Lucs Flucht vorstellen, dass er alles verraten würde. Wie gerne hätte er mit Nicole geteilt und geherrscht. Leider besaß sie nicht die Weitsicht seiner echten Kleopatra. Nicole wollte die Welt nicht machthungrig übernehmen. Verändern ja. Aber nicht mit der weisen Einsicht, dass lediglich ein kurzer Prozess eine schnelle Veränderung herbeiführte. Sie hatte gesagt, wer Wind säe, werde Sturm ernten. Vorerst vielleicht! Auf Dauer jedoch würde Europa seinen Führungsstil zu schätzen wissen. Wie das gemeine Volk Roms damals. Und auch den

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