Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Caesar erwacht!

Caesar erwacht!

Titel: Caesar erwacht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Mares
Vom Netzwerk:
Krieger nicht ablenken! Ich brauche dich. Alles, was du wissen musst, ist in meinen mitgebrachten Unterlagen. Und ein Ring von der letzten Toten. Den hat Scotland Yard mir überlassen. Nur noch bis morgen.“ Nicole redete eindringlich auf Gowan ein.
    „Aber Liebes, ich kann doch nicht auf Kommando in Trance fallen. Wie stellst du dir das vor? Ich muss gewisse Vorkehrungen treffen, muss mich mental vorbereiten, die Konstellation der Sterne sollte stimmen, und voller Käse und Obst sollte mein Magen auch nicht sein. Du weißt, dass ich vorher faste.“ 
    „Ein Versuch wäre es wert. Eventuell hebst du ab“, Nicole blinzelte dem Druiden zu und machte eine entsprechende Handbewegung, die einen aufgeblähten Bauch und die Schwerkraft demonstrieren sollte.
    „Du solltest einen erhabenen Druidenführer nicht so geringschätzig behandeln, du freche, bretonisch irische Göre“, scherzte Gowan zurück und gab ihr einen Klaps auf den Kopf. „Nachher muss ich dich noch in eine Unke verwandeln! Dein neuer Freund erwartet so etwas von mir! Also los! Setz dich! Ich schau, was ich heute noch für dich tun kann.“ Er verließ feixend den Raum. 
    Nicole schüttelte sich vor Lachen und ging zurück zu den beiden Männern, die das Gespräch etwas fassungslos aus der Ferne verfolgt hatten.
    „Gowan bereitet sich vor, in Trance zu fallen. Ich möchte einen Hinweis, bevor ich mit euch in den Hades hinabtauche.“ 
    Jetzt fiel ihr auf, dass dieser Hades ja Bobs derzeitige Heimat war, und sie sah ihn ganz bestürzt an. 
    Er reagierte aber nicht verletzt, sondern zustimmend und schien eher neugierig darauf zu sein, was nun folgen würde.
    Nach einer halben Stunde geleitete einer von Gowans Dienern das Trio in einen karg eingerichteten Raum. Er war abgedunkelt. Ledersessel standen in einer Eckgruppe zusammen. Eine Liege war in der Mitte platziert. Nichts Besonderes. Nur unzählige Kerzen gaben dem Anlass eine mystische Untermalung. Ein beleuchteter Salzstein spendete ebenfalls etwas Licht, es roch feierlich nach Weihrauch. Keine Kristallkugel, kein Pentagramm auf dem Boden, kein Teufelskraut an den Wänden oder Knoblauch, weder Zauberstab noch Beschwörungsformeln. Bob war sichtlich enttäuscht, wie nüchtern alles war. 
    Nicole hielt den Zeigefinger vor ihren Mund und wies mit der anderen Hand auf die Eckgruppe, um ihre zwei Kameraden zum stillen Hinsetzen aufzufordern. Nach ein paar Minuten kam Gowan herein. 
    Immer noch kein Umhang, dachte Bob. 
    Gowan beachtete sie nicht, sondern steuerte direkt auf die Liege zu, legte sich hin und schloss seine Augen. Wieder Stille. Nichts passierte. Der Druide atmete tief und gleichmäßig. Die Atemzüge wurden tiefer und tiefer. 
    Gleich schnarcht er, dachte Bob, während Nicole sich vorstellte, wie er abhob.
    Oh Gott, ich darf jetzt unmöglich lachen. Denk an was Trauriges! , versuchte sie, sich abzulenken. Denk an die Opfer und wie du weitere Verbrechen verhindern kannst!  
    Es vergingen viele Minuten mit nichts. Urplötzlich vibrierte Gowan. Sein ganzer Körper schüttelte sich, wie bei einem Fieberanfall. Er war in äußerst tiefe Trance gefallen. Sogar die Liege, auf der Gowan ruhte, rumorte und machte in der Tat Anstalten, abzuheben. Auch hatte es den Anschein, dass der Raum merklich kühler wurde. Die Kerzen flackerten wild, ihr Licht warf gespenstisch wallende Schatten an die Wände. Ein leises, unheimliches Summen, wie von geisterhaften Moskitos erzeugt, durchdrang das Gehör aller Anwesenden. In einer Flasche erwachte ein unsichtbarer Geist zum Leben, der das reine Quellwasser zum Brodeln brachte. Die Flüssigkeit beruhigte sich nach einigen Minuten; nur einzelne, an die Oberfläche steigende Luftblasen erinnerten an das faszinierende Schauspiel, das sich den ergriffenen Besuchern soeben dargeboten hatte. Nach ungefähr zehn Minuten war alles vorbei. Schweißgebadet setzte Gowan sich auf. Seine Augen waren jedoch noch geschlossen, und sein Herzschlag immer noch stark beschleunigt. 
    Bob war es mittlerweile vergangen, sich über die Situation lustig zu machen. Er hatte eine starke metaphysische Kraft gespürt, die weit jenseits seines Verstandes liegen musste, aber nicht seiner Empfindungen. So abgestumpft war keiner vom Militär, um das als Hokuspokus abzutun.
    Gowan räusperte sich. 
    Der Diener, der als Helfer die ganze Zeit im Raum anwesend war, brachte ihm etwas von dem Wasser. 
    Nach einiger Zeit kam Gowan in die Ecke und setzte sich zu seinen Besuchern. Er sah sehr

Weitere Kostenlose Bücher