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Caesar erwacht!

Caesar erwacht!

Titel: Caesar erwacht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Mares
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war konsequent! Nummer eins oder keins!“ 
    „Man schreibt, er setzte sich nur dafür ein, wenn er etwas dafür bekam. Sklaven, Land, Gold, Ruhm.
    „Jo, nur die Mächtigen bewegen. Die anderen dienen in der Masse.“
    „Aber versklaven ist doch nicht gleich dienen?“
    „Ich denke, seine Epoche hat das herausgefordert. Das Motto hieß und heißt noch heute: Fressen oder gefressen werden, und Kampf oder Phlegma, Rom ging unter oder wurde satt. Auch daran hat er gedacht. Aber er war meiner Meinung nach vom Schicksal auserkoren, durch seine Gene! Genmanipulation auf natürlicher, nenne es in deinem Fall auch göttlicher Ebene. Ich wünsche mir für meine Kinder auch, dass sie stark werden, um das Leben zu meistern. Aber ob ich ihnen diese Gewinner-Gene vererbt habe und außergewöhnliche Menschen dabei herauskommen? Wer kann das wissen? Du kannst heute froh sein, wenn du als durchschnittlicher Mensch den Anforderungen des Lebens gewachsen bist. Egal, ob finanziell ausgestattet und mit Hirn bestückt, so wie Bob. Gute Gene ist das Codewort! Früher nannte man das vielleicht Schicksal, Glück oder Götter?“
    Jo lauschte Nicoles atemberaubendem Vortrag und drang so tief in Gebiete vor, die er vorher noch nie betreten hatte. Nicole brachte noch mehr Gesichtspunkte an, die Jo zu weiteren gedanklichen Spielereien ermutigten. Sie hatte ihn, trotz seiner hohen Intelligenz, als leicht beeinflussbar entlarvt. In den Händen einer falschen Person fatal! Nicole wollte, dass er sich selbst eine Meinung bildete. Nicht nachdachte, was andere vordachten.
    „Warum glaubst du, werden auf Samenbanken besondere Spender angeboten und auch von Frauen gezielt ausgesucht? Frauen suchen Stärke. Nobelpreisträger, hochrangige Politiker, berühmte Sportler … Die Gene Jo! Die Gene …!“, rief Nicole aus. „Dann mach den nächsten Schritt von der Samenbank zur künstlichen Genmanipulation! Und wiederum den Nächsten: Übermenschen aus der Retorte!“
    „Da sind wir ja wieder bei Tiberius?“, erwiderte Jo erstaunt.
    „Natürlich Jo. Glaubst du, Tiberius hätte sich mit einem Johnny Doe zufriedengegeben? Aber herausragende DNA? Auch noch aus einer anderen Epoche? Welche Chance, einen Barbaren selbst fragen zu können: ‚Na, sind wir nicht klasse geworden? Unsere Gesellschaft und Technologie? Wir können jetzt Atome spalten!’ Prahlen ist menschlich. Solange Zeitmaschinen noch nicht Wirklichkeit sind, müssen wir uns mit Klonen von Übermenschen aus einer anderen Zeit wohl zufrieden geben“, meinte Nicole grinsend, weil Jo sie fassungslos anstarrte. 
    „Caesar war ein Mensch, der sich vor allem Gedanken machte, Jo. Das geht für mich aus seinen Schriften deutlich hervor. Er war für mich kein Wahnsinniger, der rücksichtslos, auf Teufel komm raus, Menschen umbrachte. Da gibt es sicher bessere Beispiele von blutrünstigeren Exemplaren. Es gibt bis heute Menschen, die sich rücksichtslos behaupten. Heute Kriminelle, damals Eroberer genannt. Die sich vordrängen, einnisten und andere beherrschen. Caesar wird auch der Vorwurf gemacht, rücksichtslos vorgegangen zu sein. Aber wenn seine eigene Berichterstattung stimmt, wurde er zuerst einmal, meiner unmaßgeblichen Meinung nach, benutzt. Von den sich ausbreitenden Galliern, die du die Leidtragenden nanntest. Die hatten Probleme mit eigenen Stämmen und den Germanen. Bitte mal einen Kriegsherrn um Hilfe! Einer wird ablehnen aus Furcht. Der Nächste aus Unlust. Ein dritter erkennt deine Schwäche und erschlägt dich. Und Caesar? Er sah aufgrund ihrer Bitte eine Notwendigkeit und legte los. Warum? Weil er es konnte! Gut, wenn es im Sinne Roms war, umso besser. Wer würde nicht für sein Land eintreten?“
    Daran hatte Jo noch gar nicht gedacht. 
    „Trotzdem scheint es mir, dass die gallischen, aber auch die anderen Stämme ebenso ihre eigenen Ziele verfolgten und nicht weniger eroberungswütig waren. Also haben sie Caesar teils vor ihre Karren gespannt. Und er wiederum sie. Es war ein ständiges Geben und Nehmen. Abschlachten und Friedenschließen. Auf den Boden werfen und um Gnade winseln oder hinterrücks ermorden. Wie er selbst berichtete: Derselbe Stamm, der sich mit Rom gerade noch verbrüdert hatte, wartete schon hinterhältig an der nächsten Weggabelung auf Caesars Truppen, um ihn auszulöschen.“ 
    Jo nickte das erste Mal zustimmend und lauschte weiter. 
    „Auch wenn uns das antike Rom und diese gesamte Zeit unendlich brutal und fremdartig erscheinen. Nur mit Stärke

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