Cäsar
und zwei Volkstribunen aus ihrer Begleitung wurden verwundet. Danach brachten sie den Antrag über die Verteilung der Ländereien zur Annahme. Das Volk verhalf all ihren Anträgen zur Beschlußkraft. Pompeius wurden die Verordnungen bestätigt, um die er mit Lucullus gestritten hatte; Caesar erhielt das Gallien diesseits der Alpen, das jenseits der Alpen und Illyrien auf fünf Jahre nebst vier vollen Legionen, Caesars Schwiegervater Piso und Gabinius, einer der Schmeichler des Pompeius, sollten für das nächste Jahr Konsuln sein. Bibulus schloß sich in seinem Haus ein und kam während der acht Monate, die er noch Konsul war, nicht hervor, Cato sagte dem Staat und Pompeius die Zukunft voraus, Lucullus gab ganz auf und verhielt sich ruhig mit der Begründung, er sei nicht mehr in den Jahren für die Politik; wozu Pompeius bemerkte, für einen Greis sei Schwelgerei noch weniger altersgemäß als die Politik.
Sehr bald aber wurde er ebenfalls schlapp aus Liebe zu seiner jungen Frau, lebte mit ihr auf seinen Gütern und in seinen Parks und kümmerte sich nicht um das, was auf dem Forum geschah, so daß Clodius, damals Volkstribun, ihn zu verachten begann. Nachdem er Cicero aus der Stadt gejagt, Cato nach Zypern abgeschoben hatte, Caesar nach Gallien gegangen war, bemerkte er, daß das Volk nur auf ihn schaute.
Pompeius setzte sich nun dafür ein, Cicero zurückzuholen, der der bitterste Feind des Clodius und der beliebteste Mann im Senat war. So geleitete er Ciceros Bruder auf dessen Ersuchen mit einer starken Schar aufs Forum, und nachdem es dort Verwundete und auch einige Tote gegeben hatte, behielt er über Clodius die Oberhand. Nach gefaßtem Beschluß kam Cicero zurück, stellte das Einvernehmen zwischen dem Senat und Pompeius wieder her, und indem er sich für den Antrag zur Behebung des Getreidemangels einsetzte, machte er Pompeius wieder zum Herrn aller Länder und Meere, denn seinem Befehl wurden nun die Häfen, Handelsplätze, Lebensmittel-Märkte unterstellt. Clodius erhob den Vorwurf, der Antrag sei nicht wegen des Getreidemangels gestellt worden, sondern damit der Antrag gestellt werden könne, habe man den Getreidemangel veranstaltet, daß Pompeius sein Ansehen durch eine neue Aufgabe neu belebe.
So fuhr nun Pompeius nach Sizilien, Sardinien und Afrika, brachte Getreide zusammen und füllte die Märkte. Während dieser Zeit hob der Gallische Krieg Caesar hoch empor, und während er dem Anschein nach sehr weit von Rom entfernt war, wußte er dank seiner überlegenen Klugheit Pompeius zu überspielen. Gold, Silber und die sonstige reiche Beute sandte er nach Rom, verwandte sie zu Bestechungen, half den Ädilen, Prätoren, Konsuln und ihren Frauen, ihren Aufwand zu bestreiten, und schuf sich so einen großen Anhang. Als er den Winter in Luca verbrachte, waren zweihundert Senatoren, unter ihnen Pompeius und Crassus, und hundertzwanzig Liktoren von Prokonsuln und Prätoren vor Caesars Unterkunft zu sehen. Mit Crassus und Pompeius traf er die Abmachung, daß die beiden sich um das Konsulat bewürben, Caesar ihnen dabei hülfe, indem er viele seiner Soldaten zur Wahl schicke, und daß sie, sobald sie gewählt seien, für sich die Bewilligung von Provinzen und Heeren, für Caesar die Bestätigung derjenigen, die er hatte, auf weitere fünf Jahre erwirken sollten.
Nachdem sie zum Konsulat gelangt waren, ließen sie durch den Volkstribunen Trebonius die Anträge einbringen, welche Caesar, wie es abgemacht war, weitere fünf Jahre bewilligten, Crassus Syrien und die Führung des Feldzuges gegen die Parther und Pompeius ganz Afrika, Hispanien und vier Legionen zusprachen, von denen er Caesar auf sein Ersuchen zwei für den Krieg in Gallien lieh. Crassus ging nach Ablauf des Konsulats ab in seine Provinz; Pompeius weihte sein Theater und veranstaltete bei dem Weihefest sportliche und musikalische Wettspiele und Tierkämpfe, bei denen fünfhundert Löwen getötet wurden, und als aufregendste Schau gab es eine Elefantenschlacht.
Wiewohl er hierdurch Bewunderung errang, erregte er doch auch Mißstimmung, weil er seine Heere und Provinzen befreundeten Legaten übergab und mit seiner Frau, Caesars Tochter in den lieblichsten Gegenden Italiens weilte. Es war viel von der großen Zärtlichkeit der jungen Frau die Rede, die Pompeius trotz des Altersunterschiedes herzlich liebte. Wenige Jahre später starb sie bei einer Geburt, und das Kind überlebte sie nur wenige Tage. Nun sprach man darüber, daß die Verwandtschaft,
Weitere Kostenlose Bücher