Cäsar
verwüstete es.
Die Furcht vor einer wirklichen Gefahr veranlaßte den Senat nun, wie zu einem der größten Kriege beide Konsuln zugleich auszusenden. Der eine von ihnen, Gellius, überfiel plötzlich den germanischen Haufen, der sich von den Spartacusleuten getrennt hatte, und vernichtete ihn völlig. Dem Lentulus aber, der Spartacus eingekreist hatte, trat dieser entgegen und lieferte ihm eine Schlacht, besiegte seine Unterfeldherren und erbeutete ihre ganze Ausrüstung. Auch Cassius, Statthalter des nördlichen Italiens, wurde in einer Schlacht geschlagen, erlitt schwere Verluste und konnte selbst nur mit Mühe entrinnen.
Als der Senat das erfuhr, befahl er den Konsuln, das Kommando niederzulegen, und ernannte Crassus zum Feldherrn. Mit ihm zogen wegen seines Ruhmes und aus Freundschaft viele vornehme Männer. Er sandte seinen Unterfeldherrn Mummius mit zwei Legionen in den Rücken des Feindes mit dem Befehl, ihm zu folgen, ohne sich auf ein Gefecht einzulassen. Aber Mummius lieferte eine Schlacht und wurde geschlagen, und viele fanden den Tod. Crassus empfing Mummius mit Vorwürfen und ließ den Soldaten neue Waffen geben. Fünfhundert Mann aber, die am schimpflichsten geflohen waren, ließ er in fünfzig Abteilungen zu je zehn teilen und aus jeder Abteilung einen Mann, den das Los traf, hinrichten. Diese Art der Hinrichtung ist mit besonderer Schande verbunden, und viele grauenhafte Bräuche werden dabei vor den Augen des Heeres vollzogen.
So brachte er die Leute wieder zur Zucht und führte sie dann gegen die Feinde. Spartacus wich durch Lucanien zum Meer aus. Da er dort auf einige kilikische Seeräuberschiffe traf, kam er auf den Gedanken, einen Versuch auf Sizilien zu unternehmen und zweitausend Mann überzusetzen, um den Sklavenkrieg dort wieder zu entfachen, der erst vor kurzem erloschen war und nur eines geringen neuen Zündstoffes bedurfte. Die Kilikier trafen ein Abkommen mit ihm und erhielten Geschenke, betrogen ihn aber und fuhren davon. So brach er wieder von der Küste auf und setzte sich mit seinem Heer auf der Halbinsel von Rhegion fest.
Crassus rückte heran und ließ die Landenge durch Schanzwerke absperren, wodurch er zugleich seinen Soldaten die Beschäftigungslosigkeit und den Feinden die Möglichkeit der Versorgung nahm. Es war eine große und schwierige Arbeit, aber er vollendete sie wider Erwarten in kurzer Zeit. Spartacus kümmerte sich zuerst nicht darum. Als er aber, da ihm die Lebensmittel ausgingen, vorrücken wollte und die Absperrung bemerkte, wartete er eine Nacht ab, in der es heftig stürmte und schneite, und ließ ein Stück des Grabens mit Erde, Holz und Baumzweigen ausfüllen, so daß er ein Drittel seines Heeres hinüberbringen konnte.
Jetzt fürchtete Crassus, Spartacus könnte gegen Rom ziehen, doch faßte er wieder Mut, als ein Teil des Heeres rebellierte, sich von Spartacus trennte und gesondert an einem See lagerte. Diese Leute überfiel Crassus und drängte sie alle von dem See ab, wurde aber an ihrer Verfolgung und Niedermetzelung dadurch gehindert, daß plötzlich Spartacus erschien und die Flucht zum Stehen brachte. Zuvor hatte Crassus schon dem Senat geschrieben, man solle Lucullus aus Thrakien und Pompeius aus Hispanien herbeirufen. Das bereute er jetzt und wollte den Krieg schnell zu Ende bringen, weil der Ruhm des Sieges sonst dem, der Hilfe gebracht hätte, zufallen würde. Er beschloß nun, zuerst die von Spartacus Abgefallenen anzugreifen, und sandte sechstausend Mann aus, um einen Hügel zu besetzen, mit der Weisung, sich verborgen zu halten. Sie wurden aber von zwei Frauen, die es mit den Feinden hielten, gesehen und wären in große Gefahr gekommen, wenn nicht Crassus rasch herzugeeilt wäre und die erbittertste von allen Schlachten geliefert hätte, in der er zwölftausenddreihundert Feinde erlegte.
Als nach der Niederlage dieser Abteilung Spartacus den Rückzug antrat, folgten ihm Unterführer des Crassus. Plötzlich machte er kehrt, und es kam zu einer allgemeinen Flucht der Römer. Dieser Sieg bewirkte den Untergang des Spartacus, da er den entlaufenen Sklaven neuen Mut einflößte. Sie wollten nicht länger dem Kampf ausweichen und gehorchten den Führern nicht, zwangen sie, gegen die Römer zu ziehen. Pompeius war bereits in der Nähe, und Crassus beeilte sich, eine Entscheidung herbeizuführen. Spartacus stellte das ganze Heer in Schlachtordnung und drängte durch viele Waffen und Wunden gegen Crassus selbst los, erreichte ihn zwar
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