Cäsar
nicht, tötete aber zwei Centurionen und wurde schließlich niedergehauen.
Obwohl Crassus seine Stunde genutzt, den Krieg meisterhaft geführt und auch sich selbst der Gefahr ausgesetzt hatte, wurde der Ruhm des Sieges doch Pompeius zuteil. Denn die aus der Schlacht entronnenen fünftausend Mann liefen ihm in die Hände und wurden vernichtet, worauf er an den Senat schrieb, Crassus habe die entlaufenen Sklaven besiegt, er aber habe die Wurzel des Krieges ausgerottet.
Als dann Pompeius zum Konsulat berufen wurde, trug Crassus, obwohl er ohnedies Aussichten hatte, sein Kollege zu werden, keine Bedenken, Pompeius darum anzusprechen. Der ging darauf ein und verwandte sich für ihn. Doch blieb dieses freundschaftliche Verhältnis nicht bestehen, als sie das Amt angetreten hatten; beinahe über alles zankten sie miteinander und erreichten so, daß ihr Konsulat ohne Leistungen und Ergebnisse ablief.
Bei den Unternehmungen Catilinas heftete sich ein Vep. dacht auch an Crassus, und es trat ein Mann auf, der ihn als Teilnehmer an der Verschwörung bezeichnete; aber niemand glaubte es. Cicero jedoch erklärte in einer Rede Crassus sowohl wie Caesar für mitverantwortlich.
Als Caesar aus Hispanien zurückkehrte, wollte er sich um das Konsulat bewerben. Da Crassus und Pompeius wieder miteinander verfeindet waren, bemühte er sich um eine Versöhnung der beiden und schuf durch Vereinigung der drei ein Machtinstrument, mittels dessen er Senat und Volk der Römer überwältigte, aber nicht jene beiden durch einander stärker, sondern sich selbst durch sie zum Stärksten machte. Denn sofort wurde er, von den beiden gefördert, zum Konsul gewählt^ und während er das Konsulat führte, schanzten sie ihm Gallien zu und setzten ihn so gleichsam in eine feste Burg in der Meinung, das übrige nun in Ruhe unter sich aufteilen zu können. Pompeius tat das, getrieben von seiner maßlosen Herrschsucht. Bei Crassus hingegen trat zu seiner alten Leidenschaft, der Habsucht, eine neue Begierde, die nach Siegesmalen und Triumphen, und diese ließ ihn nicht los, bis sie ihn selbst in einen ruhmlosen Untergang und den Staat in schweres Unglück stürzte.
Als Caesar aus Gallien in die Stadt Luca gekommen war, begaben sich auch viele andere Römer dahin, und Pompeius und Crassus trafen mit ihm zusammen und beschlossen, die ganze Macht an sich zu bringen. Sie verlängerten Caesars Auftrag für Gallien und wollten Pompeius und Crassus andere Provinzen und Heere geben. Aber dazu war die Bewerbung um ein zweites Konsulat nötig. Caesar sollte helfen, indem er seinen Freunden schrieb und viele seiner Soldaten nach Rom schickte, um mitzuwählen.
Sie hatten allerdings großen Widerstand vor allem von Cato zu überwinden, der ihnen vorwarf, die Gewaltherrschaft anzustreben. Nach vielerlei Aufwallungen und etlichen Morden wurden sie aber doch gewählt und ließen sich Syrien und die beiden Hispanien als Provinzen zuweisen. Bei der Auslosung fielen Crassus Syrien, Pompeius die hispanischen Provinzen zu.
Crassus war nun ganz aufgebläht und wie von Sinnen, so daß er nicht nur Syrien und die Parther zur Grenze seines Glückes setzte, sondern sich mit seinen Hoffnungen bis zu den Baktriern, Indern und dem Ostmeer verstieg.
Bei seiner Ankunft in Syrien empfingen ihn die Dinge zuerst so, wie er gehofft hatte. Er überbrückte ohne Mühe den Euphrat, führte sein Heer hinüber und nahm viele Städte in Mesopotamien in Besitz, die sich ihm freiwillig anschlossen. Nachdem er in die gewonnenen Städte Besatzungen gelegt hatte, kehrte er nach Syrien zurück, um dort den Winter zu verbringen und seinen Sohn in Empfang zu nehmen, der von Caesar aus Gallien an der Spitze von tausend auserlesenen Reitern zu ihm kam.
Dies erschien als der erste Fehler, den Crassus machte, daß er, statt weiter vorzurücken und Babylon und Seleukeia zu nehmen, den Parthern Zeit für ihre Rüstung ließ. Weiter veranstaltete er keine Musterung der Truppen noch Wettspiele zu ihrer Übung, sondern berechnete die Einkünfte der Städte, legte Völkern und Fürsten die Stellung von Truppen auf und erließ sie ihnen dann gegen Zahlungen.
Als Crassus bereits seine Truppen aus den Winterlagern zusammenzog, kamen Gesandte, die eine kurze Botschaft brachten. Wenn das Heer von Rom gesandt sei, bedeute das Krieg ohne Verhandlungen und ohne Versöhnung; habe aber Crassus wider den Willen seines Vaterlandes um persönliche Gewinnsucht die Waffen gegen die Parther erhoben, wolle man Milde
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