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Café Eden - Roman mit Rezepten

Titel: Café Eden - Roman mit Rezepten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Kalpakian
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heftig, dass er beinahe aus dem Fenster gefallen wäre.
    Â»Da ist sie also«, sagte Eden zu Afton. Die allgemeine Erregung riss auch sie mit. »Seit letztem Juli gibt es bei uns kein anderes Thema mehr. Diese Lokomotive und dieses Baby.«
    Â»Vielleicht habe ich Matt ja unterschätzt«, sagte Afton. »Ich bin stolz auf ihn. Auf dich natürlich auch, Eden. Auf euch alle. Ihr seid eine Familie von Machern, nicht wie deine arme Mutter oder der arme Gideon. Was hat er denn schon wirklich erreicht in seinem Leben? Nichts. Aber du und Matt, ihr erfüllt mich mit Stolz.«
    Eden dankte ihr. Sie hatte noch nie erlebt, dass Afton zugegeben hatte, jemanden falsch eingeschätzt zu haben.
    Erneut hupte der Lkw und riss sie aus ihren Gedanken. Matt sprang aus der Fahrerkabine auf Eden zu, nahm sie in die Arme und küsste sie auf den Mund. Er küsste auch das Baby und Stellina, dann drehte er sich zu den anderen um. »Ihr alle, vor allem ihr Kinder«, rief er, »werdet jetzt sicher verstehen, was der Ausdruck bedeutet: ein Festmahl für die Augen !« Er warf seinen Cowboyhut in die Luft.
    Matt sah seine Lokomotive so prachtvoll, wie sie 1887 gewesen war, dreitausend Pfund glänzender Stahl, schimmerndes Kupfer, gefettetes Metall, die Lampe, Messingglocke und die Nummer 646 in der Sonne glänzend. Er sah sie schnaufend einen Hügel hinauffahren und konnte beinahe ihren grellen Pfiff hören. Einen Moment lang sahen vielleicht auch die anderen sie so. Sogar Eden.
    Er hob Stellina auf den Hänger neben die Lokomotive.
    Â»Nein!«, schrie Eden. »Das ist doch gefährlich!«
    Â»Halt dich gut fest, Stellina«, sagte Matt. »Es passiert ihr nichts«, fügte er an Eden gewandt hinzu.
    Auch Rebecca Gomez, die flehend an seinem Hosenbein zupfte, wurde hinaufgehoben, und die beiden kleinen Mädchen fuhren winkend wie Schönheitsköniginnen mit dem Lkw mit, der die 646 an ihren Platz brachte. Alle anderen folgten.
    Es dämmerte schon, als die Lokomotive endlich da stand, wo sie hingehörte. Matt rief den Gästen zu: »Ich bitte euch alle, die Gläser oder Flaschen zu erheben und auf die 646 zu trinken! Die letzte authentische Dampflokomotive im Westen! Und der Beginn einer großartigen neuen Zeit!«
    Matt wandte sich zu Eden, und sie stießen mit ihren Bierflaschen an. So glücklich hatte er zuletzt an dem Tag ausgesehen, als Liza geboren wurde, dachte Eden. »Herzlichen Glückwunsch«, sagte sie. »Sie ist eine Schönheit.«
    Â»Gefällt sie dir wirklich, Eden?« Sein Gesicht leuchtete auf.
    Â»Ja, wirklich. Und du hast sie gerettet.«
    Â»Ja, sie wäre entweder kaputtgegangen oder vergessen worden. Was ist schlimmer?«
    Â»Das spielt keine Rolle. Du hast sie gerettet.« Eden gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Und das war gut.«
    Matt strahlte. Er stellte seine Bierflasche ab und ging zum Bahnsteig, wo sich die Kinder versammelt hatten. Er suchte einen kleinen Jungen aus, gab ihm einen Silberdollar und wies ihn an, auf die Lokomotive zu klettern und die Glocke zu läuten, die noch unter Sackleinen verborgen war. Alle sahen gespannt zu, wie der Junge hinaufkletterte und die Hülle entfernte. »Und jetzt läute die Glocke«, rief Matt. »Läute sie so, als ob die Bahn eben erst in die Stadt eingefahren wäre. Als ob dein Leben davon abhinge!«
    Eden stimmte in die Jubelrufe der anderen mit ein, als der Junge die Glocke läutete, aber sie spürte zugleich, wie ihr die Kehle eng wurde, als ob sie ungeweinte Tränen zurückhielte.
    Matt und Eden bezahlten zwar Oasis für den Auf- und Abbau des Büfetts, Gewürze, Schinken und Brot, aber die Gerichte wurden von den Gästen beigesteuert.
    Alma Epps brachte eine Unmenge Chicken Wings in ihrer berühmten Barbecuesauce mit. Ginny hatte selbstverständlich ihren scharfen Cowgirl-Chili gekocht, und auch Connies 7-up-Salat schmurgelte in der Hitze vor sich hin. Afton hatte tonnenweise Reissalat zubereitet, der noch schneller alle war als Stellas Auberginen-Caponata, die nichts für schwache Herzen war, weil das Dressing zum größten Teil aus Wein bestand. Annies Mutter, Shushan Agajanian, bot mit Reis, Fleisch und Tomaten gefüllte Weinblätter an, und Frankie Pierino hatte seine begehrte Drei-Käse-Lasagne gemacht. Marinda schaufelte in ihre goldbraunen Tortillas Fischstücke, auf die sie einen Klecks ihrer orangerot schimmernden

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