Café Eden - Roman mit Rezepten
furchtbar hübsch. Vielleicht würde sich der Sheriff von Lariat ja in sie verlieben. Vielleicht könnte sie anstelle von Lois die Lehrerin sein.«
»Ja, das fände ich auch gut. Sie ist wenigstens eine echte Lehrerin.«
Eden legte Nick wieder in den Kinderwagen, und sie machten sich auf den Weg zum Haus. Stellina hüpfte voraus, kam aber noch einmal zurück, um ihrer Mutter ein Bild zu zeigen, das sie in der Schule gemalt hatte. Ein Zug. »Ich finde ja, dass die Greenwater Railway einen gelben Streifen haben sollte, aber Liza meint, er müsse blau sein. Was findest du denn besser, Mommy?«
»Das kann ich nicht sagen«, erwiderte Eden. Sie würde keine der in Frage kommenden Farben bevorzugen, weil sie die Eisenbahn gar nicht wollte. Die Idee, eine Filmranch zu einer öffentlichen Attraktion zu machen und Eintritt zu verlangen, war lächerlich. Für den Bau der Eisenbahn mussten sie mit der Filmproduktion mindestens ein Jahr lang aussetzen, und die Kosten wuchsen ihnen jetzt schon über den Kopf. Mit der Lokomotive auf Greenwater und der Party hatte Eden sich ja abgefunden, aber dem Bau von Gleisen würde sie nie zustimmen.
»Liza sagt, wenn ich eine Woche lang Euer Hoheit zu ihr sage, darf ich im Sattel vor ihr sitzen.«
»Dazu brauchst du Liza nicht Euer Hoheit zu nennen.«
Ein Auto hielt neben ihnen, ein Lincoln Cabrio. Am Steuer saà Gus Baxter mit Panamahut. Beverly winkte und fragte, ob sie sie zum Haus mitnehmen sollten, aber Eden lehnte dankend ab. Beim Weiterfahren stieà der Lincoln eine solche Wolke von Abgasen aus, dass Stellina hustete.
Als sie im Haus Nicky frisch gewickelt und zu seinem Mittagsschlaf hingelegt hatte, ging sie ins Esszimmer, in dem Matt mit den Baxters vor der Modelleisenbahn stand.
»Die Leute sprangen schreiend auf, so mitreiÃend war diese Lawinenszene. Als ich sie zum ersten Mal gesehen habe, habe ich mir fast in die Hose gemacht!« Lächelnd blickte Matt auf, als Eden ins Zimmer trat. »Ich habe Beverly gerade von Gold of the Yukon erzählt.«
»War das nicht das Zugunglück, bei dem der Schauspieler ums Leben gekommen ist?«, fragte Gus.
»Nicht der Schauspieler«, erwiderte Matt. »Das Stuntdouble starb. Er ist ausgerutscht und zwischen zwei Waggons geraten.«
»Ich kann mich an den Film erinnern, als ob es gestern gewesen wäre. Dabei war ich damals noch ein Kind«, sagte Gus. »Hast du den Film auch gesehen, Eden?«
»Ja, aber ich erinnere mich nur noch an die Lawine und das Zugunglück.«
»Ich wünschte, ich hätte den Film gesehen«, sinnierte Beverly. »Aber 1931 war ich noch nicht einmal geboren.«
Eden ging instinktiv näher zu Matt. Sie teilte seinen Enthusiasmus für die Baxters zwar nicht, aber sie hatten natürlich viel Zeit und Geld, das sie bereitwillig in Greenwater investierten.
»Kommt ihr zu der Party?«, fragte sie die beiden. »Nächsten Samstag.«
»Wir würden sie um nichts in der Welt verpassen«, erwiderte Gus. »Um wie viel Uhr fängt sie an?«
»Nachmittags«, sagte Eden. »So gegen zwei. Und kommt hungrig. Es gibt Unmengen zu essen.«
»Das wird ein groÃer Tag für Lariat.« Matt strahlte. »Ich habe den Mädchen gesagt, sie dürfen alle ihre Klassenkameraden und Lehrer einladen. An diesen Tag werden sich die Leute hier ihr Leben lang erinnern. Es wird ein historisches Ereignis werden. Die Eisenbahn wird Lariat mit der Welt verbinden.«
»Wie viele Schienen hast du schon verlegt?«, fragte Gus.
»Gerade so viel, dass die Lokomotive darauf stehen kann.« Matt warf Eden einen vorwurfsvollen Blick zu. Das Thema war noch nicht ausgestanden. Bis jetzt hatte sie nicht nachgegeben, aber Matt hatte auch noch nicht aufgegeben.
»Habt ihr Lust, heute Abend mit zu Pierino zu kommen?«, fragte Gus.
»Ja, tolle Idee!«
»Nein, es geht nicht, Matt. Liza hat heute Abend ihr Klavier-Vorspiel. Du bist schlieÃlich derjenige gewesen, der darauf bestanden hat, dass sie Für Elise lernt. Du kannst das Vorspiel heute Abend auf keinen Fall verpassen. Du hast es versprochen.«
Matt legte Eden den Arm um die Schultern und zwinkerte Gus zu. »Meine kleine Liza ist wie ihre Mama. Wenn ich mein Versprechen breche, wird sie es mir nie verzeihen.«
»Na, wir werden euch beim Abendessen vermissen«, sagte Gus und ergriff Beverlys Arm. »Ach, übrigens, habe ich dir
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