Café Eden - Roman mit Rezepten
ihnen wackelte der kleine Nicky, der in seinem Matrosenanzug ganz entzückend aussah. Stella erschien in der Tür, und hinter ihr drängten sich Ginny, Annie und alle anderen. Liza und Stellina trugen beide rote Samtkleider mit Spitzenkragen und Puffärmeln, weiÃe Strumpfhosen, Lackschuhe und Samtschleifen im Haar. Eden lächelte, als sie daran dachte, wie viel Mühe Stella sich gegeben hatte, sie so herauszuputzen.
Die Kinder waren ermahnt worden, ihren Vater vorsichtig zu umarmen, weil Daddys Rippen doch noch nicht ganz verheilt waren. Beim Anblick von Matts zahnlosem Lächeln brach Nicky erschreckt in Tränen aus, und Liza und Stellina taten es ihm nach.
»Na, na«, schalt Matt sie sanft. »Ich bekomme neue Zähne. Leute ohne Zähne sehen blöd aus, und das kann ich doch nicht zulassen, oder?« Er stützte sich auf seine Kinder und humpelte in die Küche.
Stella sank ihm weinend an die Brust, dann jedoch richtete sie sich auf und wischte sich über die Augen. »Heute bin ich so glücklich, dass ich wieder jung bin, Matt. Heute kann mich kein böses Auge treffen.«
Auch Afton und Tom, die ihn regelmäÃig im Krankenhaus besucht hatten, begrüÃten Matt. Les Doyle kam herein und reichte Matt seine Cowboystiefel, die er neu besohlt und poliert hatte. Matt strahlte, als er hineinschlüpfte. »Danke, jetzt bin ich wieder ich selber.«
»Komm mit, Daddy«, sagte Liza und zog ihn zum Esszimmer, wo sein Stuhl mit roten Bändern geschmückt war. Die Mädchen hatten rote Papierherzen ausgeschnitten und sie ins Fenster gehängt.
»Ich habe das alles nicht verdient«, sagte Matt zu Eden, als ob sie allein wären.
Liza zog an seiner Hand. »Ich habe den Tisch gedeckt, und ich sitze hier neben dir.«
»Und ich auf der anderen Seite«, piepste Stellina. »Ich habe auch geholfen. Schau dir die Karten an, Daddy. Wir haben jeder eine Karte für dich gemacht.«
»Ja. Nicky hat nur gekritzelt«, warf Liza ein.
Eden stand hinter ihm, als Matt ernst die Karten mit den Buntstiftzeichnungen und Gedichten betrachtete. Er küsste die Kinder und kämpfte mit den Tränen. »Ich habe das alles nicht verdient«, wiederholte er und griff nach Edens Hand.
»Es ist wie Weihnachten, Daddy«, sagte Stellina.
Und das Essen war auch so üppig wie an Weihnachten. Matt schnüffelte an seiner Suppe, dann blickte er lächelnd auf. »Sie wollten mich im Krankenhaus verhungern lassen«, sagte er. »Gummihühnchen, verkochte Bohnen. Ich habe schon ganz vergessen, was gutes Essen ist.« Er hob sein Weinglas. »Auf alle guten Köche!«
Alle hoben ihre Gläser und tranken ihm zu. Als Eden aufstand, um eine neue Flasche Wein zu holen, läutete es an der Tür. »Ich mache schon auf!«, rief sie den anderen zu, wobei sie sich fragte, wer wohl noch kommen mochte. Es waren doch schon alle da.
Vor der Tür standen Gus und Beverly Baxter, die kühl, schick frisiert und elegant aussah. »Wir haben gehört, dass Matt heute nach Hause kommt und waren zufällig auf dem Weg«, erklärten sie.
Normalerweise lag Greenwater nicht auf dem Weg, dazu war es viel zu abgelegen, also musste Matt den Baxters wohl Bescheid gesagt haben. Eden ging im Geiste die Namen der Leute durch, die sich seit dem Unfall gemeldet hatten. Die Baxters waren nicht dabei. Sie hatten nicht einmal angerufen.
Beverly drückte Eden einen riesigen Blumenstrauà in die Arme. Sie kamen so frisch aus dem Kühlhaus des Floristen, dass sie sich eiskalt anfühlten. Gus und Beverly waren gekleidet, als ob sie zu einem Empfang wollten. Aber nicht hierher. »Wir feiern mit der Familie«, sagte sie und machte keine Anstalten, sie hereinzulassen.
»Oh, wir wollten Sie ganz bestimmt nicht stören«, sagte Beverly. »Wir freuen uns nur, dass Matt wieder zu Hause ist.«
»Wir wollten nur rasch Hallo sagen«, fügte Gus hinzu, »und sehen, wie es ihm geht.«
Unschlüssig blieb Eden einen Moment lang stehen, aber dann siegten ihre guten Manieren, und sie führte die Baxters ins Esszimmer.
Matts Gesichtsausdruck hellte sich auf, als sie hereinkamen, und Eden war froh, dass sie nachgegeben hatte. Annie holte weitere Teller, und Eden platzierte Gus zwischen Afton und Lil und Beverly zwischen den schweigsamen Tom Lance und den gleichermaÃen phlegmatischen Ernest Douglass.
Afton musterte Gus. »Ich weiÃ,
Weitere Kostenlose Bücher